Seite - 33 - in Österreichische National-Enzyklopädie - Buchstabe E-H, Band 2
Bild der Seite - 33 -
Text der Seite - 33 -
E i s e n . 33
ter-Krovv, bey Feistritz, Iauerberg, Soka u. a. O. in Kram.
— In Böhmen ist bedeutender Eisenbergbau fast in allen Kreisen, wo-
durch jährlich im Durchschnitte 210,000 Ctr. Roheisen gewonnen wer-
den. An Güte kommtjedoch das böhmische E. dem steyerischen und kärnth«
nerischen bey weitem nicht gleich. — In Mähren gibt es Iss ziemlich er-
giebige Eisenbl ^werke, welche alle E. von guter Qualität liefern.
Die vorzüglichsten sind zu Blansko, Ianowitz, Ludwigsthal
und Ustro n. Die jährliche Eisenerzeugung Mährens, nebst dem osterr.
Antheile von Schlesien, wird im Durchschnitte auf 105 bis 110,000 Ctr.
angenommen. — In Galizien und der Bukowina wird der Bergbau auf
E. in vielen Gruben betrieben; und noch liegen in den Karpathen viele
Erzlager, welche nach den bisher gemachten Wahrnehmungen das ganze,
über 60 Meilen lange Gebirge durchstreichen, unbenutzt. Die wichtig-
sten Eisenwerke sind zu Jakoben y, Podbusz, Maydan, Orow,
Myzun , Skole, Synowozko, Sopot, Ludwikowka,
Olchowka, Angelow in Galizien und zu Stulpikany in der
Bukowina. Außer dem werden im stachen Lande viele Sumpferze gefun-
den, demungeachtet- aber belauft sich die gesammte Eisenerzeugung Ga-
liziens auf nicht mehr als ungefähr 30,000 Ctr. Roheisen, weßhalb noch
immer viel ungarisches E. eingeführt wird, welches auch dem etwas
spröden galizischen an Güte bey weitem überlegen ist. — Ungarn ist sehr
reich an E., auf welches in vielen Gruben in den karpathischen Comita-
ten, und im Banate gebaut wird. Das ungar. E>, von dem man jetzt
jährlich über 250,000 Ctr. gewinnt, ist grösicentheils guter Qualität,
obschon die Verschiedenheit der Erze und die ungleichen Erzeugungsme-
thoden auch Verschiedenheit des Productes zur Folge haben. Sehr ergiebig
sind die Eisengruben Siebenbürgens, besonders die cameralischen zuGya l-
lär bey V a j d a, H u n y a d , obschon bey besserem Betriebe das
Erträgniß im Ganzen noch viel bedeutender seyn, und großen Vortheil
eintragen könnte, da die benachbarte Türkey nur 2 Eisenbergwerke besitzt.
Man nimmt gegenwärtig die Menge des jährlich gewonnenen E.s auf
ungefähr 20,000 Ctr. an. — In der Militärgränze wird zu Koszna,
Gvodzdanzki bey Ruszkberg, in dem ärarischen Werke zu Kud»
sin, und endlich auch von Privaten auf dem Hermanyergebiethe E. ge-
baut. — In der Lombardie hat die Provinz Brescia Eisengruben in den
Thälern Sabbia und Trompia, die meistgemeinen Spatheisenstein, Braun -
und Rotheisenstein, braunen und rothen Blutstein, Eisenrahm, Thonei-
senstein :c. enthalten. In der Provinz Bergamo bilden die Eisengru-
ben einen großen Theil des natürlichen Reichthums, sie liegen in den
Thälern Camonica, Scalve, Bondione und am äußersten Ende des Tha-
les Brembana bey Carona. Außerdem findet man auch im Veltlin eini-
ge Eisengruben, besonders im Thale Malenco und bey Bormio. — Im
Allgemeinen haben in den österr. Staaten Mangel und Theurung des
Holzes und der Kohlen, deren Bedarf unglaublich ist, die Erzeugung de^
E. gemindert, auf die Preise desselben höchst nachtheilig eingewirkt r"d
den Absatz nach dem Auslande beschränkt, wo hingegen das schwedlsche
E., seiner Wohlfeilheit wegen, auf mehreren auswärtigen Märken <ie
Oberhand erlangt hat. Vergl. Bergbau.
Uesterr.Nat.stncykl.Nd.il, 3
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe E-H, Band 2
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe E-H
- Band
- 2
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 696
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie