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88 Eisernen Rrone (Orden der).
Leithagebirge hinanzieht. In ihm bemerkt mun den Leopoldinenteinpel
mit einer von Canova verfertigten Bildsäule der Fürstin,! Mar ie
Liechtenstein, gebornen Fürstinn Esterhäzy; die 262 Schritt lange
Rosenallee mit 160 hochstämmigen Rosenbäumen; den Marieittempel
mit reizender Aussicht; den Canal mit den Wasserfallen/ und die b?«
rühmten Treibhäuser und Orangerien. Es sind dieß 9 große Gebäude,
welche bey 7,0,000 Pflanzen enthalten, worunter die neuholländischen
Gewächse und 400 Orangebäume von seltener Größe sich auszeichne».
Eine Dampfmaschine hebt und leitet das Wasser in alle Theile des Gar«
tens; in einer Minute werden 3^ Eimer 30 Klafter hoch in den große,,
Teich gehoben. In geringer Entfernung, nordöstlich von der Stadt,
liegt der fürstliche Thiergarten, der 9,956 Klafter im Umfange mißt,
25 Alleen zählt und ein Jagdschloß nebst zwey Fasangärten enthalt. E.
hat ferner eine Hauptschule, ein Bürgerspital, ein Kloster und Spital
der barmherzigen Brüder, eine evangelische Schule, und einen der groß»
ten Calvarienberge Ungarns mit der Wallfahrtkirche Mar ia Einsie-
b el und dem Modell des heil. Grabes. ,
Eisernen Rrone (Orden der). Der von Kaiser FranzI. zn
Ende 1815/ während seiner Anwesenheit in dem lombardisch - venctiam»
schen Königreiche, an die Stelle des unter der vorigen Regierung be-
standenen Ordens der E. K., neu gestiftete Orden gleiches Nahmens ist
nach den Statuten vom 12. Febr. 1816 für Jedermann ohne Unterschied
des Ranges! und Standes sowohl vom Civil als Militär gewidmet, der sich
durch ausgezeichnete Beweise von Anhänglichkeit an den Monarchen und
Staat, durch große Dienste zur Wohlfahrt der Monarchie, und beson<
ders des lombardisch-venetianischen Königreichs/ oder durch seltene und be«
sonders gemeinnützige Unternehmungen hervorthut. — Großmeister des
Ordens ist der jedesmahlige Regent des österr. Kaiserstaates, von dessen
eigener Bewegung die Verleihung abhängt, daher ein Ansuchen darum
nicht Statt sindet. — Der Orden besteht aus Rittern von drey Classen,
deren Anzahl dergestalt festgesetzt ist, daß die erst? Classe 20, die zweyte
30, und die dritte 50 Ritter zählt. — Die Decoration des neuen Ordens
ist von der vorigen ganz verschieden. Sie besteht in der Insignie der
E. K., auf welcher der zweyköpsige gekrönte kaiserlich-österreichische Adler
ruht, der an beyden Seiten auf der Brust einen dunkelhimmelblauen
Schild trägt, wo auf einer Seite der Buchstabe F. in Gold (Franz)
und auf der andern Seite die Jahreszahl der Stiftung (1815) steht.
Die Ritter der ersten Classe tragen diese Decoration von Gold an einem
breiten goldgelben Bande mit dunkelblauer Einfassung von der Rechten
zur Linken, und dabey einen in Silber gestickten vierstrahligen Stern
auf der linken Brust, in dessen Mitte die Insignie der E. K. in einem
blauen Kreise sich zeigt, worin man die Worte: ^vila et ^.ucla, liest.
Bey feyerlichen Gelegenheiten wird diese Decoration an einer golde-
nen Halskette getragen, und; weml indes Großmeisters Nahmen Be-
fehle an Ritter dieser Classe ergehen, so erhalten sie zum Zeichen der
Gnade die Benennung: Unser Vetter. — Die zweyte Classe trägt dies«
Decoration von Gold um den Hals, die dritte von Silber in einezn
Kncpfloche, beyde an einem eben solchen/ doch stufenweise schmälern
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe E-H, Band 2
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe E-H
- Band
- 2
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 696
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie