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Österreichische National-Enzyklopädie - Buchstabe E-H, Band 2
Seite - 63 -
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Seite - 63 - in Österreichische National-Enzyklopädie - Buchstabe E-H, Band 2

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Erdödy, Thomas Graf. K3 lLrdödy, Thomas Graf, Erboberg?span vo:; Warasdin, Ban von Croatie», Dalmatien und Slavonien, Ritter des goldenen Vliesies, geb. 1558.— Vaterliche und eigene Verdienste^ beriefen ihn zu den höchsten Würden des Reichs. Sein Vater, PeterW. I I . , hat in dem Treffen bey Mühlberg und in den ungarischen Kriegen wichtige Dienste geleistet; Peter I. aber, sein Großvater, war einer der er' sten Magnaten gewesen, die sich für König Ferdinand I. erklärt hat- ten. '— E. zeichnete sich schon im ersten Jahre seiner Ban-Würde (1584) durch ein glückliches Gefecht gegen die in Kram eingefallenen Türken aus, denen er den Weg abschnitt, und mit 10 Fahnen den größten Theil des Raubes abnahm; 16,000 Landleute, welche die Barbaren hinweg- geschlcppt hatten, wurden hierbey von ihm mit geringem Verluste der Scinigen befreyet. Noch größere Vortheile erhielt er gegen Al i Pascha bey Ivanics (1586), wo er mit 890 Mann, 5,000 Türken aus ein- ander jagte, ihnen 24 Fahnen abnahm, und mit eigener Hand Azem- Begh, den Anführer derselben, vom Pferde stieß. Ein Jahr vorher (1585) hatte der Ban Kostaniza überfallen, und das Schloß in Brand gesteckt. Gleiches Schicksal trafKop'ana (1587), wo nebst der Familie des Pascha 15,000 Gefangene gemacht wurden. >— Er entsetzte zum zweyten Mahle Sissek, welches derPascha von Bosnien (1593) belagerte, indem er demselben in Vereinigung mit den deutschen Truppen, die Rupert von Eggenberg, und Andreas von Auersberg führten, eine Schlacht lieferte, worin derselbe und Mehmet Beg, des Sultans Schwestersohn, mit 12,000 der Seinigen auf dem Wahl, platze blieben. Wie wichtig dieses Ereignis? unter den damahligen Um- standen war, mag man aus dem Dankschreiben urtheilen, welches Papst Clemens VII I . an den Sieger ergehen ließ, und aus dem An- theile, den die ganze Christenheit daran genommen hat.— Noch bemei- sterte er sich, mit dem Grafen Georg Zr iny , der Festung Petr in ia (1595), auf die er früher schon gleich nach dem Siege bey Sissek Versuche gemacht hatte, er ließ das Castell derselben schleifen, und nö- thigte die Türken wieder abzuziehen, als sie das zweyte Mahl dieses Platzes sich bemächtiget hatten. — Die ganze Zeit seiner Verwaltung war E. der Schrecken der Osmanen. Ihre, mehr als erklärter Krieg verheeren- den, oft während des Waffenstillstandes unternommenen Streifzüge wurden durch seine Wachsamkeit seltener, und das Land lernte die Vorzüge einer ruhigen Verfassung kennen, die demselben vor ihm fremd geblieben war. In einem seiner Siegesgefährten, I. Draskovics, hatte er sich seinen Nachfolger gebildet, dem er das schwere Amt mit Zu- versicht abtreten tonnte, um für sich selbst die Rolle des Kriegers mit der des Staatsmannes zu verwechseln.— Nachdem Kaiser RudolphI I . seinen Heldenmuth mit der Würde eines Erbobergespans von Warasdin belohnt hatte,schickte er ihn (1604) zu demFnedensgeschäfte nach Ofen. Zwar zerschlug sich dasselbe; dagegen brachte er seine-viel schwereren Un- terhandlungen mit den beyden'siebenbürgischen Fürsten, Sieg mund Bathory und Stephan Bocskay, mit vieler Gewandtheit zu Stande. — Unter Kaiser Mathias war E. unter denen, die zur Würde eines Palatins von Ungarn vorgeschlagen wurden; doch erhielt
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Österreichische National-Enzyklopädie Buchstabe E-H, Band 2
Titel
Österreichische National-Enzyklopädie
Untertitel
Buchstabe E-H
Band
2
Autoren
Franz Gräffer
Johann Czikann
Verlag
H. Strauß
Ort
Wien
Datum
1835
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.3 x 22.0 cm
Seiten
696
Schlagwörter
Nachschlagewerk, Biografien
Kategorien
Lexika National-Enzyklopädie
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