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Mszterhäzy, Geschlecht. — Eszterhäzy Nicol. 79
sinden war, womit fürstlicher Aufwand einen fürstlichen Lustsitz zu schmü-
cken vermag. Der ganze Umfang des Weichbildes von E. betragt über
6,00» Klafter. Leider hat dieser Wunderaufenthalt durch den äußerst sel-
tenen Besuch des letztregierenden Fürsten Nico laus, welcher sich mehr für
seineResidenzzuEisenstadt interessirte, den größten Theil seines anlo-
ckenden Zaubers verloren, und geräth immer mehr in Verfall.
Eszterhäzy (Esterhazy) v. Galantha, ein altes ungar.Haus,
das seinen Ursprung von Estoraz, der sich 96!) taufen ließ, und ein Ab-
kömmlüngA t t i la's gewesen seyn soll, ableitet. Nicolaus 1. brachte 1421
die Herrschaft Galanthain der Preßburger Gespanschaft an sich, von
welcher das Haus seinen Beynahmen hat. Die Nachkommenschaft Franz
IV., welcher 1595 starb, zertheilte sich in drey Hauptlinien, die von C se t-
neck, die von Zo ly om, welche beyde 1683 die gräfliche Würde er-
hielten, und die von Forchtenstei», welche die Herrschaft dieses Nah-
mens schon 1626, und mit derselben den Grafenstand erwarb. Graf
Paul IV. von dem Hauptaste Forchtenstein wurde 1712 vom
Kaiser Leopold I. in den Reichsfürstenstand erhoben und mit vielen
Rechten, z. B. mit dem Münzregale, dem Rechte, den Adelstand zu
ertheilen:c. beliehen. 1783 ward die fürstl. Würde auf die gesammte Des-
cendenz ausgedehnt. Dieser Ast brachte nach und nach so viele Güter und
Herrschaften zusammen, daß dessen Standesherr stets für einen der
reichsten Gutsbesitzer in der österr. Monarchie, ja in Europa anzusehen
war. 1804 erkaufte der unlängst verstorbene Fürst Nico laus (s. d.)
von dem Fürsten de Ligne auch die Herrschaft Edelstetten in Fran-
ken, die ihm den Eintritt in das Reichsfürstencollegium eröffnete, doch
wurde dieselbe schon 1806 unter der Souverainicät des Königs von
Bayern mediatisirt. Unter welcher sie jetzt noch steht. Sie hat auf-^
Q. M. etwa 830 Einw. in 1 Marktflecken und 2^ Dörfern. Die übri-
gen in den k. k. Erbstaaten liegenden und zum fürstlichen Majorat ge-
hörigen Herrschaften sind: Das große Dominium Eisen st ad t, Ester-
h äz, Hornstein, Pötsching, Forchtenstein, Kobersdorf,
Lakenbach, Lokenhaus, Kreuz, Güns, Su t t o.r, Frauen-
kirchen, Kaposvär, Kittsee, Alsolymdva, Nemphry,
Csobranz, Levenz, I p o l i , Pasztho, Wegles, Bu jak ,
Szadvar, Der etske, Bitsee, Sztrecsen, Ozora, Dam-
bovar, SzentLör inz , Kißvörda, Arva und Liethava,
in Ungarn, dann Schwär zenbach und die Allodialherrschaft Pöt-
ten stein in Niederösterreich/ auch besitzt der Standesherr erdlich die
Obevgespanswürde von Odenburg. Das jährliche Einkommen des Ma-
jorates wird auf 1,800,000 Gulden geschätzt. Die gewöhnliche Re-
sidenz des Standesherrn ist im Sommer Eisenstadt, im Winter
Wien.
Eszterhäzy von Galantha, Nicolaus, wurde geb. den 8.
April 1582 zu Galantha in Ungarn. Sein Vater war Vicegespail
des Preßburger Comitates, seine Mutter eine geborne I l leshäzy, ,
Schwester des damahligen Palatins von Ungarn. Seine Studien voll-
endete er auf der hohen Schule zu T yrn au, woselbst er auch den von
seinen Vorfahren verlassenen katholischen Glauben wieder annahm und
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe E-H, Band 2
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe E-H
- Band
- 2
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 696
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie