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84 Eszterhäzysche Mineral, und Conchyl. Sammlung.
ist die in 4 Zimmern aufgestellte Sammlung aus der niederländischen
Schule, die uiner beynahe 300 Stücken mehrere vortreffliche Rem-
brandt, Ruysdael, Teniers, dann Breughel, Roos, Me-
Ku, Ostade, Booth, van der Neer, Ar to is , van Goyen
und Berkheyden zählt. Die französische Schule umfaßt in 2 Zim-
mern 59 Gemälde, worunter die merkwürdigsten von Vouet, la Hire,
Poussin, Bourdon, le Brun , Blanchard, Claude Lor-
rain, Rigaud, Mignard und Hu et. Außer dieser Gallerie ist
noch ein neues Gebäude der Aufbewahrung von verschiedenen Kunstscha-
tzen gewidmet. Nebst 52 vorzüglichen Gemälden aus allen Schulen (von
Leonard da V inc i , Luini, Be l l in i , Francia, Garafolo,
Palma, Correggio, Guercino, Holbein, Decker, Wy-
nants, Berghem, deVlieger, Wouwermans, VanDyk,
Mirevel t , de Champagne, Poussin, Ste l la und Claude
Lorrain) befindet sich in dieser Abtheilung auch eine herrliche Samm-
lung von Sculpturen und Statuen von Canova, Thorwald sen,
Schadow, Tar to l in i , Laboreur und Fabre. Die sehr reich-
haltige Kupferstichsammlung, aus mehr als 50,000 Stücken bestehend,
befindet sich in derselben Gallerie, in 3 Zimmer vertheilt. Die Samm-
lung ist ebenfalls in Schulen geordnet, besonders ausgezeichnete I^ux
ioi-ts befinden sich darunter. Zur größeren Bequemlichkeit sind die Schu-
len wieher nach Gegenständen und diese abermahls chronologisch einge-
theilt, damit sowohl der Künstler als Kunstliebhaber, die verlangten
Gegenstände seinem Wunsche gemäß, beysammen geordnet finde. D«n
ersten Grund zur Kupferstichsammlung legte der Ankauf der einst so be-
rühmten Kol owrat'schen Sammlung zu Prag, die jedoch jetzt kau^ l
mehr den vierten Theil des Ganzen ausmacht. Die Sammlung von Hand-
zeichnungen besteht aus mehr als 2,000 Stücken, worunter sich viele
ausgezeichnete von italienischen, altdeutschen, niederländischen und hol-
ländischen Meistern befinden. Die nöthigen Werke über bildende Kunst m
allen Fächern finden sich in der fürstlichen Bibliothek aufgestellt. Allge-
meiner Einlaß in die Gallerie ist jeden Dienstag und Donnerstag; Cu-
stos ist gegenwärtig A. R oth mü ller.
Kszterhäzy'sche Mineralien- und Conch^Iiensammluna.
Im fürstlichen Palaste zu Wien, Vorstadt Mariahülf. Diese Samm-
lung ist in 2 Zimmern aufgestellt und füllt 18 Glasschränke. Nach der
t. t. Mineraliensammlung ist sie wohl hinsichtlich der Größe, Schönheit
und Menge der Stücke die vorzüglichste in Wien zu nennen, obwohl
sie wieder mehreren andern an Auswahl und Vollständigkeit nachgestellt
werden muß. Die bemerkenswerthesten Schaustücke sind: Gold- und Tel-
lur-Erze aus Siebenbürgen, gediegenes Silber und Rothgolderz an»
Mexico und Peru, Malachite uud Berylle aus Sibirien, Smaragde
aus Südamerika, Prehnit vom Cap, Schwefel aus Spanien, grosie
Platten Labrador-Steine aus Nordamerika. Vorzüglich zu erwähnen ist
die Sammlung roher Edelsteine, worunter mehrere große Krystalle
von Diamanten, grosie Geschiebe von Saphir, ein prachtvolles Stück
Chrysopras, edler Opal »nd eine herrliche und seltene Suite von rothem
Turmalin aus Sibivie», worunter ein Krystall von der 5'ä»ge und Dicke
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe E-H, Band 2
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe E-H
- Band
- 2
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 696
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie