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98 F a c c i o l a t i . — F a c u l t ä t s - S t u d i e n , höhere.
feld, MaNand, Venedig und Nagusa besitzt, die an fabri,
cirtem Tabak über 176,0l10 Ctr. im Durchschnitte jährlich absetzen, wobey
845 Verleger lind 26,11? Kleinverschleißer, sogenannte Traffikanten
beschäftigt^ sind. DieZuckersiederey wird in mehreren Raffinerien, wovon 8
inWie n, betrieben, Chocolade wird am besten und meisten in Wienund
Mai land bereitet. Einen besonders beachtenswerthen Zweig der Industrie-
betriebsamkeit in der österr. Monarchie bildet die Verarbeitung der edleren
Metalle. Die schönsten Bijouteriewaaren, so wie die herrlichsten Gold«
und Silberarbeiten, werden in Wien, Mai land, Venedig und
Prag verfertigt, die Wiener Juwelierarbeiten gehören zu den vorzüg-
lichern in Europa, Gold-, Silberdraht und Tressen werden in Wien,
Mai land und Venedig, geschlagenes Gold und Silber vorzüglich
in Wien gemacht. Die noch übrigen besonders erwähnenswerthen Fa-
brikationen des österr. Staates sind: Uhren, Gußwaaren, Porzellan-
und Steinwaaren, Wachs- und Holzwaaren, Strohhüte, chemische Fa.
brilserzeugnisse, musikalische und chirurgische Instrumente, Galanterie-
Waaren, endlich auchHhl, Talg, Seife, Erzeugnisse der Bierbraue«
reyen, gebrannte Wasser :c. Die Zahl der gesammten Fabrikanten und
Manufacturisten im ganzen Staate wird überhaupt auf 2,333,000 sich
belaufend angenommen, der Gesammtwerth der durch sie hervorgebrach,
ten Producte aber auf 1425 Millionen Gulden C. M. berechnet.
Vergl. Industrie und Handel. ,. ,. ,,,,.
Facciolati, Giacomo, geboren zu Torr^gf ia bey Padua
den 6. Jan. 1682, berühmter Philolog, Doctor und Professor der
Theologie und Philosophie, Prafect und Director der Studien im Semi-
nar zuPadua. Sprachwissenschaft so wie Studium der alten Literatur
betrieb er mit vielem Eifer. Mit seinem gelehrten Schüler, dem rühm-
lich bekannten Forcel l ini bearbeitete er zuerst das Calepini'sche
Wörterbuch in 7 Sprachen, dann eine neue Ausgab^ des Sch revelius-
schenLexicons und von 3? izoli's I^exic«>n dicel-onianum. Das größte
Verdienst erwarben sich jedoch Beyde durch die Ausarbeitung eines latei-
nischen Wörterbuches nach dem Musier des vixianario dell'^ccademm
della Ousca, welches, die Wörter dieser Sprache mit allen ihren ver-
schiedenen Bedeutungen, durch Beyspiele erläutert, enthalten sollte, ein
Riesenwerk, dessen Ausführung Beyde durch 40 Jahre beschäftigte, doch
in so ferne, stls F. das Werk eigentlich nur leitete, während die Bearbei-
tung selbst Forcell ini 's Verdienst ist (s. Force l l i n i). Noch schrieb
F. die Fortsetzung der von Pappadopoli begonnenen Geschichtedel
Universität.Padua. Er starb daselbst den 25. Aug. 1769.
Facultats-Studien, höhere, worunter alle philosophischen/
juridischen, ,theologischen und medicinischen Studien begriffen sind, wer-
den ausschließend nur an den9 Universitäten ter Monarchie: ZuWie»/
Pesth, Prag, Padua, Pavia, Olmütz, Lemberg, Gratz
und Innsbruck vorgetragen; in den Lyceen fehlt gewöhnlich eines
oder das andere Facultüts-Studium. Die ungar. Lyceen oder sogenann-
ten Akademien sind nebst dem philosophischen auf das juridische Studium
beschränkt. S. Universi tä ten.
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe E-H, Band 2
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe E-H
- Band
- 2
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 696
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie