Seite - 100 - in Österreichische National-Enzyklopädie - Buchstabe E-H, Band 2
Bild der Seite - 100 -
Text der Seite - 100 -
1N0 Fahrafeld.—Fallon.
nur sich und den Wissenschaften. Unter seinen im Drucke erschienenen
Schriften über Geschichte und Staatsrechts ist besonders seine Ge.
schichte des Reichskammergerichts unter den Rfichsvicarien, 2 Bde. Lem«
go l?90, durch seltene Gründlichkeit ausgezeichnet. Bedeutende, dej
Druckes werthe Aufsitze hinterließ er im Manuscript, unter andern ein
Werk: Über die Verdienste Österreich's um Deutschland.
Fahrafeld, niederosterr. Dorf im V. U. W. W., im Thale bey
Pottenstein, mit N e u haus eine Herrschaft,.bildend, mit Schloß,
700 Einw., einer bedeutenden und k. k. priv. Baumwoll-Maschin-
Gespinnst-Fabrik nach englischer Art, den Gebrüd. v. Coith gehörig. Die
nahe Messingfabrik hat treffliche Streckwerke.
Falkenau, böhm. Stadt im Elbogner Kreise, am rechten Ufer
der Eger, mit 1,900 Einw., einem Spitale und einem großen Schlosse
(Königsb e r g), welches mit einem breiten ausgemauerten Wassergra«
ben, worüber 3 Brücken führen, umgeben ist. Westlich am Schlosse liegt
der nicht unansehnliche Schloßgarten, in dem sich Garten- und Treib-
häuser befinden; auf der östlichen Seite dehnt sich der Thiergärten
aus, der früher mit Dammwild besetzt war und jetzt Baumpfianzungen
enthält. F. hat eine Alaunfabrik, Hopfenbau und Steinkohlengruben.
Falkenstein, ehemahls eine Grafschaft im oberrhein. Kreise am
linken Rheinufer, sie hatte 2H M. im Umfange und enthielt4200 Einw.;
1667 kam das öändchen durch Kauf an Lothringen und somit 1731 an
Osterreich, in dessenBesitze es bis zum Lüneviller Frieden 1801 blieb, i»
welchem es an Frankreich abgetreten wurde; durch den Wiener Congreß
1815 kam es an Bayern und wurde dessen Rheinkreis zugetheilt. Merkwür-
dig ist noch, daß sich von diesem Besitzthume Kaiser Joseph I I . auf
seinen Reisen zur Bewahrung des Incognito, Graf von Fa l lenstein
nannte.
FalkensteiN, niederosterr. Marktfl. im V. U. M. B., mit starkem
Weinbau vorzüglicher Gattung.
,FaIkris, tyrol. Berg, 7,605 Fuß über dem Meere, an der Grau«
bündner Gränze, in der Rhäticonkette, welche Graubünden von dem
Montafuner Thale scheidet.
Fal lon, Ludw. Aug. v., k. k. Generalmajor, Chef der Mi»
litär - Triangulirungs- und Catastral- Centralvermessungs-Direction,
Ritter des russ. Wladimir-Ordens dritter Classe, und des preuß. Militar-
Verdienst-Ordens, war geboren zu Namur den 27. Nov. 1776, kam in
frühem Alternach Wien und studirte in der Ingenieur-Akademie da-
selbst die militär. Wissenschaften. 1796 wurde F. als Cadet dem Inge-
nieurcorps zugetheilt, 1797 zum Oberlieutenant, 1803 zum Cavitan-
lieutenant befördert und 1805 als Hauptmann zum Generalquartiermei-
sterstabe übersetzt. Seine Talente, große Thätigkeit und ausgezeichnete
Verwendung erwarben ihm bald die höhern militär. Würden. 1808 wur-
de er Major, 180!» Oberstlieutenant und 1813 Oberst. In den Kriegen
1813—15 leistete F. die wichtigsten Dienste und wurde sofort bey den auf
kaiserl. Befehl vorgenommenen Catastral^ Vermessungen als Directo, an-
gestellt, welchen Possen er durch seine ausgezeichneten Kenntnisse auf da?
rühmlichste versah und sich dabey die größten Verdienste erwarb. 1L25
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe E-H, Band 2
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe E-H
- Band
- 2
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 696
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie