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Feistenberger Sim. Ben. — Felbiger. 107
Feistenberger, Simon Benedict/ Neffe des Vorigen, aus-
gezeichneter Fresco-Maler, war geb. 1695 zu Kitzbühel in Tyrol,
studirte anfangs bey ldem geschickten Rottmayer die Malerkunst, lam
dann an die'Akademie nach Wien, und machte sich endlich zu Ratten-
berg in Tyrol ansaßig, wo er auch 1759 starb. Er malte den Dom zu
Passau, die Pfarrkirche zu Rattenberg, die Kirchen zu St. Ul-
rich in Pillersee, zu St . Johann, Kirchdorf, Elmau, Reit,
Kirchberg, Oberndorf, Iochberg, Stuhlfelden, dann die
alte Kirche zu Brixenunddie Frauen-, so wie die Michaelscavelle zu
Kitzbühel.
Feistritz, Fluß von beträchtlicher Länge, welcher in Steyermarks*
Grätzer Kreise am Fuße des Berges Wechsel entspringt, erst gegen Süd-
westen, dann gegen Südosten fortläuft, unter Fürstenfeld in Un-
garn eintritt, aber kurz darnach sich in die Raab ergießt. Er ist, un»
geachtet seines 17 —18 Meilen langen Laufes, doch nicht schiffbar.
Feistritz, illyr. Dorf im Laibacher Kreise des Herzogthums Kram,
am Flüßchen Bistriza in der Wochein, nahe an der Wocheinersau, ist
vorzüglich wegen der Eisengruben, des Hochofens, der Hammer- und
Drahtwerke, und der vielen Nagelschmieden bemerkenswerth.
Feistritz an der Mur (Feistritz beypeckau), steyermärk.
Marktstecken im Grätzer Kreise, dessen Kirche auf einer malerischen Berg-
sritze steht, hat ein silberhaltiges Bleybergwerk, einen Kupferhammer,
2 Eisenhämmer und eine Sensenschmiede. Das Bergwerk beschäftigt über
29N Menschen, und fordert an 1,200 Ctr. Bleyerz zu Tage. Die großen
Pampmaschinen, welche das Waffer aus der Tiefe heben, und durch ein
tleines Waffer getrieben werden, das aus der Gegend von Wald stein
mittelst eines Durchschlages durch einen Berg geleitet wird/ verdienen
bemerkt zu werden.
Feistritz, niederösterr. Herrschaft des Freyh. v. Dietrich. Das
herrschaftl. Schloß im gleichnahmigen Dorfe, mit einer Capelle, einem
Prunksaale, und einer alterthümlichen Waffenkammer ist sehenswerth.
Durch einen Theil des Feistritzthales zieht sich ein großer Park.
Fekete, Steph., Superintendent in Ungarn jenseits der Donau,
seit 1669 zu Güns, wo er auch zuerst, als,er von Deutschlands Uni'
versitäten zurückgekommen, Rector, dann Diacon und spater Ober«
Prediger gewesen ist. Während der Verfolgung der Protestanten in Un-
garn, war er einer der standhaftesten Bekenner und Lehrer der protestai,'
tischen Kirche, und ging lieber ins Exil, als daß er seinen Glauben
verlällgnet oder verändert hätte. In seinem Exil hielt er sich zu Jena
undNaumburg auf, und hatte an dem Prinzen Moriz, Administra,
tor des Naumburger Bisthums, einen großen Gönner. Nach seiner Zu«
rückkunft in sein Vaterland, die 1682 erfolgte, da er doch ein besseres
Schicksal zu erwarten hatte, änderteer ganz unvermuthet seinen Glauben
für welchen er so vieles ausgestanden, und kehrte zur katholischen Kirche
zurück. Er gab mehrere theologische Schriften im Druck heraus.
Felbiger, Jot). Ign. von. Verbesserer des Schulwesens im österr.
Kaiserstaate; wurde geb. zuGrosig log au in Schlesien, den 6. Jan.
1724. Er vollendete seine Studien mit Inbegriff der Theologie zu Bres-
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe E-H, Band 2
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe E-H
- Band
- 2
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 696
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie