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und zu nähren, und die Verelnsglieder, welche vom Sitze des Museums
entfernt stnd, mit den Hai!ptzwecken.,der Anstalt und ihren Fortschritten
bekannt zu machen. Der Persoi.alstand dieses Museums besteht/ außer
dem Protector, aus fmcm obersten Vorstand/ welches der jeweilige
Landesgouverneur (gegenwärtig Friedr. Graf von Wilczek :c.) ist,
einem Vorstand des Verwaltungsausschusses, 3 Curatoren desselben,
4Directoren, 1 Redacteur, 1 Cassier, 1 Custos, 1 Scriptor und 1?
Mandataren des Vereins. Ein Verwaltungsausschuß leitet die Geschäf»
te. Jedes Mitglied der Gesellschaft dieses Vaterland. Institutes leistet zur
Bestreitung der Kosten einen mäßigen jährlichen Beytrag. Bis zur Auf»
sindung einer andern geeigneten Localität befinden sich die Sammlungen
dieser Anstalt in dem zweyten Stockwerke des Universitatsgebäudes in
Innsbruck. Sie enthalten bereits folgende Abtheilungen, welche noch
immer vermehrt werden: Eine bedeutende oryktognostische Sammlung
vaterländischer Mineralien, welche sich durch ihre Große, besondere Art
und frischen Bruch auszeichnen, eine ähnliche Sammlung von großen
Mineralschaustücken, eine geognostische Sammlung, welche sich bloß
auf tyrolische und vorarlbergische Gebirgsarten beschränkt, eine Samm-
lung vaterländischer Petrefacte, eine aus 24 Bänden besteheude Samm-
lung ausländischer Pflanzen, eine aus mehreren Heften bestehende, noch
unvollendete Flora I'yrulenzis, zu deren Vervollkommnung und Auf-
nahme einer bessern Cultur der vaterländischen Pflanzenkunde von Seite
des Vereins die besten Einleitungen getroffen wurden. In artistischer
und literarischer Hinsicht befinden sich hier: Eine Sammlung von Ge-
mälden vaterländischer Künstler, worunter mehrere von sehr guten
Meistern, eine Sammlung von Gemälden auswärtiger guter Künstler,
worunter Stücke vonSalvator Rosa, Bassano zc., eine sehr reich«
haltige und schätzbare Sammlung mannigfaltiger Handzeichnungen, so«
wohl von akademischen als antiken, nebst zahlreichen Skizzen von be»
rühmten tyrolischen Malern, auch mehrere plastische Kunstwerke, eben-
falls von vaterländischen Künstlern, eine schätzbare Sammlung von Al»
terthümern, welche in verschiedenen Gegenden des Landes aufgefun-
den wurden, und welche sich täglich mehrt, eine vaterländische Münzen-
sammlung, die sich hauptsächlich auf jene Münzen beschränkt, die für
Tyrol irgend ein nationelles' Interesse haben; sie unterscheiden sich in an-
tike (griechische und römische) Münzen, in Münzen aus dem Mittel-
alter und in alttyrolische. Auch fürHeraldik ist eine Sammlung von Wapen
der tyrolischen Städte und Adelsgeschlechter im Entstehen begriffen, dabey
mehrere copirte Originalurkunden von tyrolischen Stiften und einige an«
dere urkundliche Abschriften, worunter auch eine vidimirte Copie von
Andr. Ho fer's letztem Schreiben an seine Gattinn, kurz vor seinein
Tode; mehrer« nicht unwichtige Manuscripte und Bücher, deren Anzahl
mit jedem Jahre vermehrt wird. Endlich wurden auch technische Samm«
lungen angelegt, zu welchen die gewerüfieißigen Thalgemeinden von
Stubey den ersten Beytrag lieferten. Ein weiterer Beytrag war eine
vollständige Mustersammlung der Unter-Innthal'schen Messing-, Kupfer-
und Stahl-, wie auch mehrerer anderer Landesfabriken; auch diese
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe E-H, Band 2
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe E-H
- Band
- 2
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 696
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie