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Feuergewehr-Fabriken und Handel. l3l
Naturphilosophie umgethan, reiften in ihm allmählich jene eigenen An.
sichten, die er in seinen I^ineamentiz isagoges in doctrinain de in-
dicatianibus, Wien 1834 und : Über das Hippokratische erste Buch von
der Diät. eb. 1835, entwickelte. Nebenbey beschäftigten ihn fremde Lite«
raturen, woraus Übersetzungen aus dem Französischen, Englischen, Pohl-
nischen und Persischen (Wiener Gesellschafter, 1833; — der Spiegel/
1828; — Hock's Jugendfreund 1833 u. a. a. O.) hervorgingen. Im Fa-
che der Kritik ist er fürKaltenbae ck's Blätter für Literatur u. s. w.
zur ösierr. Zeitschrift thätig. Am meisten Beyfall haben seine lyrischen
Producte gefunden, bisher in den verschiedensten Zeitschriften und Ta-
schenbüchern, als: im deutschen Musenalmanach 1824 und 1835, im
Morgenblatt, in der Wiener Zeitschrift für Kunst u. s. w., zerstreut.
Eine ernste Richtung characterisirt alle diese Erzeugnisse.
Feuergewehr-Fabriken und Handel. In den österr. Staaten
gibt es Gewehrfabriken, so wie auch Gewehr- und Büchsenmacher in be«
deutender Anzahl. In Wien allein sind 13 bürgerliche und 10 befugte
Büchsenmacher, wovon sich in früherer Zeit die Nahmen Rieß, Früh«
wirth, Staregy, P lane, S i toun und Klein, in neuerer
Contriner, Missi l ieux, Stephan Weiß berühmt machten. In
Osterreich unter der Enns sind folgende, größtentheils sehr berühmte Ge,
wehrfabriken: Die k. k. Ärarialfabr.ik in Wien, welche bloß Militär-
gewehre erzeugt, die rühmlich bekannte Osterlein'sche in Marktet bey
Lil ienfeld, welche schon über 50 Jahre besteht, jene inN eulerch en?
feld bey Wien und das Rohrhammerwerk zu Wilhelmsburg. Ei»
nige dieser Fabriken lieferten während der Kriegsjahre 15, 20—30,000
fertige Gewehre sammt Bayonetten und die Bestandtheile zu noch mehreren
Tausenden. Die rohen Läufe werden in Osterreich eben so gut als im Aus«
lande erzeugt, nur ist man in Frankreich und England noch zur Zeit, der
vielen dortigen Maschinen wegen, in der Ausarbeitung weiter. Die da»
mascirten Läufe, welche man in Wien zu Flinten verwendet, werden
meistens aus Frankreich und den Niederlanden bezogen, die Schlösser
aber werden im Inlande eben so gut als in Frankreich und England erzeugt.
— InOsterreich ob derEns zählt man im Traunkreise allein 2 Rohr«
schmiede und 14 Büchsenmacher und zu Stadt Steyer werden alle
Anen von Gewehrbcstandtheilen in bedeutender Menge erzeugt; auch wur«
!>e vor einigen Jahren daselbst eine Büchsenmacher-Anstalt errichtet, um
jrnge Leute in allen Theilen dieser Kunst vollständig auszubilden. — In
Steyermark ist eine k. k. Gewehrfabrik zu Mürzsteg bey.Neu-
be,g, in welcherblosi.Musketenläufe erzeugt werden, außer dem gibt es,
wie >n anderen Provinzen, noch viele Büchsenmacher. — In Tyrolhat
fast jider größere Ort seinen eigenen Büchsenmacher, wovon einige der-
selbeniusgezeichneteArbeiten liefern. —In Kä r nthen werden vorzüglich
zuFellach viele Gewehre verfertigt. — Böhmen besitzt bedeutende Fa-
briken md Rohrschmiede zuPrefinitz, Plei l und Sch mied eb erg.
Die Büasenmacherzunft zuCarlsbad liefert ausgezeichnet gute Arbeiten.
— Mähren liefert guteGewehrläufe, besondersvon Ianowitz. — In
Ungarn ist eine Fabrik zuHrao ek> obschon nicht in besonderer Thätigkeit,
llbrigens snd in allen Hauptstädten des österr. Kaiserstaates sehrgeschick»
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Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe E-H, Band 2
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe E-H
- Band
- 2
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 696
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie