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l«2 Firmian, Lactanz. — Fiscalämter.
von Papst Clemens XII. im Einklang mit der Beschaffenheit der er«
haltenen Berichte der Titel Hoheit: (I^xcelsug, «ua (^elzitudo) beyge«
legt wurde. Leider aber wurden durch F.'o rücksichtslose Verfügungen in
den Jahren 1731 bis 1735 über 30000 (!) meistens fleißige und ruhige
Menschen aus dem Lande verwiesen und größtentheils dem schrecklichsten
Elende Preis gegeben. Er starb zu Sa lz bürg 1744.
Firmian / Lactanz, Maler, aus der uralten adeligen (später
gräflichen) Familie Tyrols gebürtig, lebte um 1750, malte viele gute
Portraits in Öhlfarbcn, auch verfertigte er mehrere Köpfe und Akademie«
Stücke von gebranntem Lehm, er war auch Stifter der in der Leopolds»
krön zu Salzburg befindlichen Sammlung der Originalportraits be-
rühmter Maler. Die Bibliothek zu I n n s b r u c k besitzt auch noch 2l
nach stinen Zeichnungen, theils von ihm selbstradirte, theils von S chaur
zu Salzburg in Kupfer gestochene Stücke mit den Iahrszahlen 174,2,
1746 und 1751.
Firmian, Leopold Maximil. Graf v., geb. 1766zuTrient.
Nachdem er seine theologischen Studien vollendet hatte, empfing er zu
Salzburg 1792 die Priesterweihe und wurde von Papst P i u s VI.
als Domherr daselbst und zu Passau bestätigt; 1797 von dem damah°
ligen Fürst- Erzbischof zuPassa u, Grafen von Thun, zu seinem Weih»
bischofe designirt; 1800 ward ihm das erledigte Bisthum Lavant in
Kärnthen,u Theil, welche Würde er bis 1818 bekleidete, wo er durch
den Tod des Grafen Colloredo, Fürst - Erzbischofs von Salzburg,
zur Administration dieser Stelle berufen ward. F.'s. vielgeprüfte Amts-
treue und gläubig-biederer Sinn verschaffte ihm endlich noch einen glän»
zendern Wirkungskreis, da ihn Kaiser Franz I. nach Ableben des Gra-
fen von Hohen wart 1822 zum Fürst-Erzbischof von Wien ernann-
te, welche Würde er mit regem Hirteneifer und gediegenen religiösen
Gesinnungen bis an seinen Tod bekleidete. Er sta<rb, der letzte des alten
Geschlechts der Firmian e, im 66. Jahre seines Alters und im 35. seines
Episcopates, den 29. Nov. 1831, und wurde in der St. Stephanskirche
im großen Frauenchore, nicht weit von dem St. Antonius-Altare zur Erde
bestattet. Unter den Erzbischöfen Wiens war er in der Zahl der Fünfte.
Fiscalämter (Rammer - procuraturen), sind vorzüglich
dazu aufgestellt, die landesfürstlichen Gerechtsamen zu vertreten und
zwar insbesondere die Regalien, als: Gefalle, Domänen, Lehen, Pfar-
ren und andere Beneftcien,; ferner auch die milden Stiftungen, die Er-
werbungen der Kirchen. Übrigens haben sie die Vertretung der letztem
gegen ihre Patrone, der Gutsunterthanen gegen ihre Herrschaften, die
Vertheidigung des Ehebandes auf sich. Die F. unterstehen der Iuvisdic»
tion der Landrechte, in Sachen des Militärärars aber dem^udicium de-
IeF. inilit., in Dalmatien sind sie dem Collegial-Gerichte zuZ araund
im lombard.-venet. Königreicheden Civil-Tribunalen zugewiesen. (Vergl.
Hofka mm e r-P ro c u ra tur.)DieF. indenProvinzen sind ohne irgend
einer Abhängigkeit von der Hoftammer-Procuratur zunächst den Landesre-
gierungen oder Gubernien untergeordnet. Es bestehen nähmlich F. zu Linz
(mit dem Filial-Fiscalamt zu Salzburg), Grätz, Laibach (mit
dem Filial- Fiscalamt zu Klagenfurt) , Trieft, Zava, Inni«
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe E-H, Band 2
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe E-H
- Band
- 2
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 696
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie