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144 Fischer, Joseph.
Naturkunde verlegt, war Mitglied der kaiserl. Gesellschaft der
Oui-iosoruin, wurde seiner ausgebreiteten Verdienste wegen in den
Adelstand erhoben und erhielt auch die eintragliche Stelle eines Provin«
cial.Physicus. Erstarb 1746. Seine gründliche Kenntniß der Arzney»
und Naturwissenschaft bewies er auch durch seine gehaltreichen in Druck
erschienenen Schriften, von welchen die wichtigsten sind: De teri-a ine-
dicinali I'okaiiensi etc. Bresl. 1732. — Ve i-einedio rusticano
vai-iolas per balneum pi-imo a^uae duicis, post vero seri laclis,
seliciter curandi etc. Erfurt. — lüommentatione« pnysicae de ca-
lore atinospnaerico, Prag 1732. —vesci-iptiu lapidum granato-
ruin in cai-patlio sxepusiensi inventoi-uin, inBrUckman n's^ Vla^na-
lia etc. abgedruckt, nebst einigen medicinischen und naturwissenschaftli-
chen Abhandlungen in denTpnemeridibusnatui-aelüuliusorum und in
den lüoilectanei« Vratislaviensibus. Auch einige werthvolle Präparate ha-
ben die ungar. Apotheken seiner Erfindung zu danken, unter andern die T^
zentill cai-patliica , spiritu« nitri Lexoai-dicus Fiscnerianus u.a.m.
Fiscker, Ios . , k. k. Hoftupferstecher, akademischer Rath und
Professor der Landschaftszeichnung an der Wiener Akademie, Directorder
fürstl.Esz terh 2z y'schenKunstsammlungen, war geboren zu Wien den
30. Jan. 1769. Sein Vater war Hofzeltschneider und schon in seinem Kna-
benalter machte F. Zeichnungen von Zelten, die seine Talente für bildende
Kunst ahnen ließen. 1783 kam F. in die Wiener Akademie und studirte
unter Prof. Brand die Zeichnen- und unter Prof. Schmuzer dieKu-
pferstecherkunst, in welcher er sich bald so vollkommen ausbildete, daß er,
nachdem er für eine sehr gelungene Copie des in der k. k. Oallerie befind-
lichen Gemäldes von Spagnolet to (gen. Ribiera)unterdemTitel:
Onristus in tempi« dizputanz den ersten Preis erhalten hatte, bereits
1793 zum Hofkupferstecher ernannt wurde. 1802—1803 bereiste F. die
Schweiz, Frankreich und England und machte zu Paris Bekanntschaft
mitdem kunstsinnigen Fürsten N i c. Esz te rh azy, welcher ihn sehr lieb-
gewann und ihn nach seinerZurückkunft 1804 zum Director seiner größten
Gemälde- und Kupferstichsammlung anstellte. Den 12. Febr. 1815 er-
hielt F. das Diplom als Mitglied der Akademie der bildenden Künste in
Wien , den 5. Iuny desselben Jahres wurde er zum außerordentlichen
Professorder Landschaftszeichnung, 1818 zum akademischen Rathe ernannt.
Er diente bis 24. Nov. 1821 unentgeldlich, an welchem Tage er zum or-
dentlichen Professor der Landschaftsmalerey an der Akademie ernannt
wurde. Die letzte Zeit seines Lebens arbeitete er meistens in Öhl, weniger
mitdem Grabstichel, dessen Führung ihm durch eine langwierige schmerz-
hafte Krankheit schon beschwerlich geworden war. Er starb nach langer
Krankheit zu Wien den 5. Sept. 1822. Obschon in Rücksichr auf
Zeichnung seine Arbeiten nicht immer vorwurfsfrey waren, auch dieAuo-
führung oft durch Flüchtigkeit Manches zu wünschen übrig ließ, besaß F.
doch durch Geschmack und richtiges Gefühl viele Vorzüge, seine Land-
schaften besonders behandelte er mit großem Fleiße und nahm sich in
dem Vordergrund der Bäume, dem Durchschimmern der Sonne durch
das Laub lt., den freylich unerreichbaren Clau de Lorrain zum Muster.
Von seinen zahlreichen Werken sind folgende auszeichnungsweise zu neu»
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe E-H, Band 2
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe E-H
- Band
- 2
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 696
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie