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Österreichische National-Enzyklopädie - Buchstabe E-H, Band 2
Seite - 154 -
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454 F l, a ch a u. — Flach s. »stronain. eb. 1776 — 91 durch den Druck bekannt unk nahm an mehreren gelehrten Denk- und Zeitschriften als Mitarbeiter Theil. Selbst der große Lalande dankt nur F.'s vielen und (damahls) schwierigen Beobach- tungen des Merkur, die genaue Berechnung seinerTafeln dieses Planeten. Eben so war F. ejner der ersten Beobachter und Berechner der Bahn des Uranus und verfertigte auch Tafeln darüber. Nachdem er über 40 Jahre die Professur des Kirchenrechtes b,ey der 1749 errichteten adeligen Ritterschule zu Kremsmün ste r rühmlich bekleidet hatte, starb er da- selbst, seiner vielen Kenntnisse, wie seines liebenswürdigen Charakters wegm allgemein geschätzt und betrauert, den 27. August 1791. Flachau, oberö'sterr. Dorf im Salzburger Kreise, mit einem Ei« senbergwerke. Flachs, dieses bekannte nützliche Handelsgewächs, dessen Vortheil« hafter Anbau nunmehr durch ganz Europa verbreitet ist, bildet auch in. einigen Provinzen der österreichischen Monarchie einen der wichtigsten Erwerbs- und Handelszweige. In den meisten Flachsländern der österr. Monarchie wird der Flachssame alle drey Jahre gewccbselt und jedesmahl, so oft er auszuarten anfängt, mit frischem lieflandischen Samen ersetzt. Am stärksten wird der Flachsbau in Böhmen, Schlesien und Oberöster- xeich betrieben, auch im nördlichen Tyrol, in einem Theile der Lombar» die, in Kärnthen, Galczien und ttngarn wird F. gebaut, doch wird er in letzteren Provinzen (etwa theilweise Galizien ausgenommen) meistens nur fürten Hausbedarf verarbeitet und kommt selten in Handel. Den feinsten F. liefert Schlesien und die in ganz Europa vortheilhaft bekannten Manu« facturen zu W arns d o rf,, Hohenelbe, Brana und Starken» bach in Böhmen, welche Orter sich auch durch besonders gelungene Fa> brilate auszeichnen. Seit einer Reihe von Jahren hat auch die Flachs- verfeinerung in der österr. Monarchie sehr zugenommen. Bereits 1787 wurde sie durch Bar ton und Kambach eingeführt, 1789 erfand Ignaz Legrad einesehr sinnreiche Maschine zur Verfeinerung des F. es y,nd in der Folge erhielt dessen Verfeinerungsanstalt zu Siegersdorf im V. U.W.W., iy welcher nunmehr auch Hanf bearbeitet wird, ein förmliches Landesfabriköbefugniß. Den F. durch Schlagen und Strei- chen, statt des sonst gebräuchlichen Brechens und Hechelns zu bereiten, wurde erst 1321 allgemeiner eingeführt, nachdem man 1815 zu Döb- l ing bey Wien zuerst versucht hatte, die Flachsröstung nach niederländi- scher Art im Wasser vorzunehmen, welche nunmehr auch so ziemlich allgemein angewendet wird. Die Flachsspinnerey theilt sich in. die Handspinnerey und in di« Mischinspinnerey; erstere wird vorzüglich von der ärmern Volksclasse, hauptsächlich (besonders in Böhmen) den Gebirgsbewoh- nern betrieben, welche dieser Arbeit, oft ganze Winter hindurch, ihren, freylich höchst kärglichen Unterhalt verdanken. Zu Anfang des gegenwär« tigen Jahrhunderts war die Handspinnerey in Böhmen so bedeutend, daß sie über 300,000 Individuen beschäftigte, welche mehr als 8 Mil- lionen Strich Garn lieferten, seitdem aber hat diese Beschäftigung wie in allen übrigen Provinzen bedeutend abgenommen. Der F. wird sowohl mit Hülfe des Spinnrades als, obwohl jetzt sehr selten, auf der Spindel gesponnen; letztere hat den Vorzug, daß der damit gesponnene Fade«
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Österreichische National-Enzyklopädie Buchstabe E-H, Band 2
Titel
Österreichische National-Enzyklopädie
Untertitel
Buchstabe E-H
Band
2
Autoren
Franz Gräffer
Johann Czikann
Verlag
H. Strauß
Ort
Wien
Datum
1835
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.3 x 22.0 cm
Seiten
696
Schlagwörter
Nachschlagewerk, Biografien
Kategorien
Lexika National-Enzyklopädie
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