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FranzenS'Univcrsität zu Lcmbery. —Französ. Rricge:c.
Reichhaltigkeit erhoben. Von Ersterem rühren kostbare Exemplare von'
Tellur, Silber und Gold her.— Die Technologie im engern Sinne hat
viele und werthvolle Gegenstände auszuweisen, wie z. B. die chemischen
Oeräthe von Platin, ein grafl. Salm'sches Geschenk. In Allem sind
48 Maschinen und 162 Modelle vorhanden. — Der botanische Theil be-
steht aus mehreren Herbarien, zusammen 7,6t>l) Exemplare. Insbesondere
wird für eine vollständige Flora oon Mähren und Schlesien gesammelt.
Franzens-Universität zu Lemberg in Galizien. Das
bisher zu Lemberg bestandene Lyceum wurde auf laiserl. Entschluß den
31. May 1816 zur Universität erhoben, am 4. November 1817 eröffnet
und ihr der Nahme Franzens-Universität beygelegt. Mit ihr ist eine
sehr reichhaltige Bibliothek und ein lleinesNaturalien-Cabinetverbunden.
Unter dem Rector, 5 Studiendirektoren, 3 Decanen und 4 Senioren
besteht eine Anzahl von mehr als 30 Professoren der 4 Facultäten an die-
ser Universität.
Franzens - Universität zu Olmüy in Mähren. Diese
Lehranstalt wurde von dem dortigen Bischöfe Wi lh. Prusinow sky
von Wiczkow 1567 gestiftet und vom Kaiser Maximi l ian I I . 157N
bestätigt. 1773 wurde die Universität nach Brunn und 1782 wieder
zurück nach Olmülj übertragen und in ein Lyceum verwandelt; 1827
jedoch vom Kaiser F r a n z wieder hergestellt. Unter einem Rector
und 4 Directoren der verschiedenen Facultäten sind an derselben 23 Pro-
fessoren angestellt. Die Universität besitzt eine bey 5l),l>t)() Bänden starke
Bibliothek, ferner ein Naturalien-Cabinet und einen beträchtlichen physi-
kalischen Apparat.
Französische Rriege und französ. Invasionen in Oester-
reich. Diegroßen innerlichen Erschütterungen Frankreichs durch die Revolu»
tion mußten auch, ihrer Naturgemäß, nach Außen hin wirken. Schon den
14. Dec. 1790 verwendete sich Kaiser Leopold I I . für die betheiligten
Interessen der deutschen Stände in Elsaß, doch ohne bey LudwigXVI.
oder eigentlich bey der französ. Nationalversammlung seinen Zweck zu errei-
chen, welche sich nur zu Entschädigungen für die klageführenden Reichs-
stände, nicht aber zur Wiederherstellung des vorigen Zustandes geneigt
fühlten. Nach der mißlungenen Flucht Ludwig's XVI . unterzeichnete
der Kaiser den 6. Iuly 1791 ein Circularschreiben an die vornehmsten
Mächte Europa's, um sich mit ihnen zu gemeinschaftlichen Maßregeln
in Hinsicht der Lage des Königs von Frankreich und der französischen An-
gelegenheiten zu vereinigen. Diesem öffentlichen Schritte folgte (25.Iuly
1791) ein Bündniß zu Wien zwischen Österreich, und Preußen zur Er-
reichung dieses Zweckes und im August d. I. die Zusammenkunft des
Kaisers mit dem Könige von Preußen zu Pi l ln i tz, wo zwischen Öster-
reich und Preußen in einer Convention im Allgemeinen solche Maßregeln
in Beziehung auf Frankreich verabredet wurden, durch welche die Rechte
des französ. Thrones mit dem Wohle der Nation verbunden werden könn-
ten. Indem darauf (7.Feb. 1792)folgenden Defensivbündniß zu Ber-
lin verbanden sich beyde Mächte zur gemeinschaftlichen Vertheidigung im
Falle eines Angriffs, wobey sie zugleich die Aufrechthaltung der Integri-
tät und Verfassung des deutschen Reiches beabsichtigten. — Die schrift-
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe E-H, Band 2
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe E-H
- Band
- 2
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 696
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie