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Österreichische National-Enzyklopädie - Buchstabe E-H, Band 2
Seite - 219 -
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Seite - 219 - in Österreichische National-Enzyklopädie - Buchstabe E-H, Band 2

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F r i e d r i c h III. de r Schöne . 219 Volke als neugewählter König vorgestellt. F. belagerte die Stadt vergebens/ und ließ sich daher von seiner Parthey den 15. Nov. 1314 zu Bonn auf offenem Felde krönen, während Ludwig den 6. Iän. 1315 zu Aachen mit allen Feyerlichkeiten gekrönt wurde. In Folge die- serSpaltung des Reiches entspann sich zwischen Osterreich und Bayern ein unheilvoller achtjähriger Kampf. Der Bruder F.'s, Leopold der Glor- reiche, seines kriegerischen Muthes und Ruhmes wegen die Blume der Ritterschaft genannt/ siel 1320 in Bayern ein, und verwüstete es schreck, lich, so daß Ludw ig , nur mehr auf seine festen Orte beschränkt, schon den Gedanken faßte, zu entsagen, allein sein Anhang richtete durch zahlreiche Unterstützungen seinen Muth wieder auf, und es kam nach mehreren unentscheidenden Kämpfen den 28. Sept. 1322, bey Müh l - dorf, zur Hauptschlacht. F. beschloß den Angriff, ohne seinen Bruder Leopold zu erwarten, welcher mit Truppen aus S,chwaben herbeyeilte. Zehn Stunden wüthete der Kampf mit höchster Erbitterung. Schon be- gannen die Bayern zu weichen, als deren Anführer, der kriegserfahrene Seyfr ied Schwep p ermann, seinen Hinterhalt hervorbrechen ließ und die Schlacht entschied. Nach tapferem Widerstände, als bereits das österreichische Heer in voller Flucht, ihr Banner und Herzog Heinr ich schon in den Händen der Feinde war, und des Königs Roß stürzte, er« gab sich auch F. dem Burggrafen von Nürnberg, und wurde mit seinem Bruder in die feste Burg Trausnitz abgeführt. Hier lebte er durch 3 Jahrein engem, doch anständigem Gewahrsam, und weder Leopold's verzweifelte Anstrengungen, noch Unterhandlungen bewirkten seine Be» freyung. Erst 1325 erhielt F. unter den harten Bedingungen, der Kai« serwürde zu entsagen, alle Reichsgüter herauszugeben, und mit seinen Brüdern gegen Ludwig's Feinde zu kämpfen, die Freyheit. AlleinHer« zog Leopold hielt diese Übereinkunft für unrühmlich, und beschloß den Kampf gegen den Kaiser fortzusetzen, daher stellte sich F., wie er gelobt hatte, wieder freywillig in München als Gefangener ein. Gerührt von solch' seltner Treue gegen gegebenes Wort schloß nun Ludwig den Bund der Freundschaft mit F., und einen Vergleich zur gemeinschaftli« chen Regierung des Reiches. Beyde sollten mit gemeinschaftlichem Sie« gel, in weichem beyde Nahmen verschlungen waren, siegeln. Doch hat- te dieser Vertrag keine weiteren Folgen, da er ohne Zustimmung der Chur- fürsten geschlossen war. Unterdessen war Herzog L eopold 1326, und Heinrich 1327 gestorben. F. brachte nun seine übrige Lebenszeit in der Stille (größtentheils zu Guten st ein an der Piesting), mit from- men Stiftungen beschäftigt, zu. Er gründete die Augustiner-Hofkirche zu Wien, nachdem er schon früher die Karthause zu Mauerbach erbaut und sich zur Grabstätte gewählt hatte. Er starb 133N, und wurde da- selbst begraben. (Nach der Aufhebung dieser Karthause 1783, wurden seine Gebeine in dem St. Stephansdome zuWien beygesetzt). Mi t seiner Gemahlinn, der schönen El isabeth von Arragonien, hatte er einen, Sohn Friedrich, welcher schon in der Kindheit starb und zwey Töchter erzeugt: C lara , die Stifterinn derClarisserinnen in W i e n , und E l i- sab eth. Ihm folgten seine Brüder Albrecht I I . , und Ot to der F r ö h l i ch e in der Regierung.
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Österreichische National-Enzyklopädie Buchstabe E-H, Band 2
Titel
Österreichische National-Enzyklopädie
Untertitel
Buchstabe E-H
Band
2
Autoren
Franz Gräffer
Johann Czikann
Verlag
H. Strauß
Ort
Wien
Datum
1835
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.3 x 22.0 cm
Seiten
696
Schlagwörter
Nachschlagewerk, Biografien
Kategorien
Lexika National-Enzyklopädie
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