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Österreichische National-Enzyklopädie - Buchstabe E-H, Band 2
Seite - 225 -
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Fries, Ioh. Reichsgraf v. — Fries, d. Gr< Mor., Samml. 225 Fries, Ioh. Reichsgraf von, geb. zu Mühlhausen den 19. May 1719, wo sein Vater Zunftmeister gewesen. Mit großem Er- folge widmete er sich der Handlung, und wusite als ein Mann von vie- len Kennmissen und hellen Einsichten in die Geschäfte, sein Gewerbe, das er nach Wien verpflanzte, so zu heben, daß er allmählich große Reich- thümer damit gewann. Mar ia Theresia ernannte ihn 1756 zum Commerzienrath und erhob ihn in den Ritterstand ihrer Erbkönigreiche und Staaten, wozu seine Verdienste um das österr. ErzHaus, die er sich durch Anlage von verschiedenen Fabrikationen in den Erblanden, und durch die, den Armeen im niederländischen Kriege geleisteten Dienste erwor- ben hatte, Veranlassung gaben. In dem siebenjährigen Kriege mit Preu- ßen hatte er öfters dieser Kaiserinn große Geldsummen vorgeschossen, da- her sie ihn 1762 in den Reichsfreyherrnstand erhob und ihm 1771 das Prädicat eines k. k. Hofrathes verlieh. 1774 wohnteer in Brüssel einer Conferenz bey, auf welcher ein neuerZolltariff zwischen den deutschen und niederländischen Provinzen errichtet wurde, wobey er anfing, das unga- rische Km'fer daselbst abzusetzen. Um diese Zeit wurde F. unter die Reichs- ritterschaft des fränkischen Kreises aufgenommen, als er die reichsfreyen Herrschaften Rennerlohe und Oberschweiningen im Canton Altmühl käuflich an sein Geschlecht gebracht hatte. Mit österr. Erzeugnissen er- öffnete er 1777 eine Handlung auf der Donau nach Rezuk, grün- dete ein deutsches Handelshaus in Constantinopel, führte, ohne eige- nes Interesse, die Direction der k. k. Bergwerksproducte, die er nach 24jähriger Besorgung wieder an das Bergwerksdepartement abgab. Alles dieses berücksichtigend, erhob ihn 1782 MariaTH eresiens Thronfol- ger, Joseph I I . , in den Reichsgrafenstand. Doch genoß er dieser Ehre nicht lange; er wurde nähmlich am 19. Iuny 1785 in einem Teiche fei- nes Schloßgartens zu Vöslau todt gefunden. Von seinen Reichthü- mern machte er übrigens den edelsten Gebrauch, besonders zur Unterstü- tzung wohlthatiger Anstalten. Sein Sohn war Moriz Graf v. F., geb. 1777, gest. 1825, bekannt als großer Kunstfreund (s. d. folg. Art.). Die Akademie der bildenden Künste in Wien hatte ihn schon 1801 als Ehren- mitglied gewählt und weiterhin unter die Zahl ihrer außerordentlichen Näche aufgenommen. Als Chef des Großhandlungshauses Fries und Comp. ward er auch zum Bankdirector ernannt. Fries, des Grafen Moriz, Sammlungen. Die noch vor 12 Jahren in Wien bestandenen Fries'schen Sammlungen nahmen die Aufmerksamkeit des Kenners und Liebhabers in hohem Grade in An« svruch, und bey der Zersplitterung derselben nach dem Falle des Hauses Fries und Comp. bereicherte sich manche andere Sammlung bloß mit den Trümmern derselben. Die inWien 1326 und 1827 öffentlich verkaufte Büchersammlung bestand aus 16,000 Bänden und enthielt größtentheils Nibliothetstücke und Prachtwerke der ältern und neuesten Literatur in al- len Sprachen, worunter sich Macklin's Bibel, die Werk? Shake- speare's in Fol. besonders auszeichneten. Zu den typographischen Selten- heitengehörte auch einEremplarderPrachtausgabe von Uz's Werken, 2Bde. auf Pergament aus D eg en's Ossicin. Besonders reichlich versebcn war die Bibliothek mit den kostbarsten artistischen und naturhistorischen Bücher» Oesterr. Nat. s5»n)t!. Vl>. N, 15
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Österreichische National-Enzyklopädie Buchstabe E-H, Band 2
Titel
Österreichische National-Enzyklopädie
Untertitel
Buchstabe E-H
Band
2
Autoren
Franz Gräffer
Johann Czikann
Verlag
H. Strauß
Ort
Wien
Datum
1835
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.3 x 22.0 cm
Seiten
696
Schlagwörter
Nachschlagewerk, Biografien
Kategorien
Lexika National-Enzyklopädie
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