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Fronius, Math. —Fuchs's, Samml. musik. Autographe. 237
1713 und hinterließ mehrere theologische Schriften, so wie auch eine
wichtige handschrift!icheGeschichte des Krieges derKurutzen inSiebenbürgen.
FroniUS, Mathias, Rechtslehrer, studnte zu Wittenberg,
wurde 1545 Rector an der Schule zu Kronstadt, dann aber Rachs-
herr daselbst. 1570 vollendete er die Ausarbeitimg des siebend, sächsischen
Rechtes, welches 1583 Stephan Bathory, Konig von Polen und
Fürst von Siebenbürgen, bestätigte, und es bey allen sächsischen Gerichts-
stüblen einzuführen befahl, wo es noch jetzt in Kraft und Anwendung ist.
Er starb 1590. Sein im Druck erschienenes Werk führt den Titel: 8ta-
luw julium inunicipalium 8axnnuin in 1>an5^lvania, 1583, auch
deutsch mit dem Titel: Der Sachsen in Siebenbürgen Statuta, oder e>-
gen Landrecht 1583.
Fronius, Mich-, aus Siebenbürgen gebürtig, war Doctor der
Medicin und Professor in Wien. Er hinterließ mehrere Aufsätze medici-
nischen Inhalts, ein Schreiben anDoctorMa rt in Lang e, welches die
Schädlichkeit der üblichen Contumazanstalten behandelt und-in Ferro's
näherer Untersuchung derPestansteckung:c. Wien1787 abgedruckt erscheint.
Fronleiten (Fraunleiten), steyermärk. Marktflecken imGrätzer
Kreise, an der Mur, über die eine hölzerne Brücke führt, welche bey der
Überschwemmung 1827 ganz weggerissen wurde. Der Ort hat 600 Einw.
Es besteht hier ein schon 1673 gegründetes Servitenkloster; neuerlich
wurden Redemtoristen hierher versetzt. Am Gamsbache arbeitet ein Groß-
zeughammer.
Fruszka Gora, herrliches Weingebirge im Sirmier Comitat des
Königreichs Slavonien.
Fuchs's, Alo^s, (k.k. HofkriegsrathsbeamteninWien, Laimgrube
Nr.184) Sammlung musikalischerAutographe.DieseSammlung,
welcheerstvor 15 Jahren von diesem gebildetenKunsiliebhaberangelegtund
durch unsägliche Mühe, große Kosten und auch vorzüglich durch seine aus-
gebreitete Bekanntschaft mit Künstlern und Kunstfreunden desIn- und Aus-
landes vermehrt wurde, ist gegenwärtig unstreitig die bedeutendste dieser
Art in Deutschland, ja vielleicht in Europa; es befindet sich in derselben,
von nahe a» 700 Componisten die eigenhändige Notenschrift, worunter
die Autographe der ältesten und berühmtesten Tonsetzer und Musikgelehr-
ten. Der größte Theil dieser Sammlung besteht überdieß aus ganzen, schon
an und für sich höchst schätzbaren und größtentheils sehr seltenen Partitu-
ren und completten Werken, nur von sehr wenigen Autoren sind bloß Frag-
mente vorhanden, welches der Sammlung natürlich einen noch höheren
Werth gibt. Auch ist dieselbe mit vielem Geschmacke und historischer Ein-
sicht geordnet, gegen jedes Verderbnis;, Verwechslung oder sonstigeUn«
ordnung hinlänglich geschützt, die nationellen und chronologischen Ana-
logien in der Notenschrift, in Notenpapier und in den Nebenzeichen sind
ebenfalls höchst interessant und charakteristisch. Die deutschen Componisten
bilden , wie billig, die bedeutendere Mehrzahl, es sind deren 450 Stü-
cke, die Italiener zählen 180, die Franzosen 20, die Engländer 24
Etücke. Ihre Vermehrung findet noch täglich Statt. Unter den Vor-
hancenen dürften folgende theils durch ihre Seltenheit, theils durch
anderes eigenthümliches Interesse die wichtigsten und ncnnenswerthe-
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe E-H, Band 2
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe E-H
- Band
- 2
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 696
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie