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252 Fulnek. — Fuß, Franz.
' Fulnek, mähr. kleine Stadt im Prerauer Kreise, an der schlesi:
schen Gränze gelegen mit Bergschloß und Garten, zählt 3200 Einw.,
unter welch»!! sich viele Tuchmacher und Wollenzeugweder befinden. Die-
fer Ort treibi Handel mit Tüchern nach mehreren Ländern derMonarchie,
und war einst der Versammlungsort der mährischen Brüder, wo auch
Comenius weilte, bis er nach Polen auswanderte.
Fulpmes, tyrol. Dorf im Kreise Unterinnthal und Wippthal, hat
Werkstätten in Eisen und Stahl.
Funäcza (Fonacza), ungar. Dorf im Biharer Comitat, merk-
würdig wegen einer Tropfsteinhöhle mit mehreren Seitenhohlen.
Fundgruben des Orients, (auch mit französischem Titel:,
Nlines äe I'Orient), ein für die Sprachkunde, die Poesie, Geschichte«,
des Orients sehr wichtiges Unternehmen. Die F. erschienen zu Wien auf
Kosten des Grafen Wenzel Rzewusky eines feurigen Liebhabers der
oriental. Literatur, redigirt «on Ios. v. Ham mer in 24 Heften (6 Bän-
den), jeder zu 2 Stücken in Fol. 1809—18, gedruckt bey Ant. Schmidt,
jetzt so gut als vergriffen. >^?,Der verdienstreiche,.Orientalist Ios. v.,
Hammer (damahls k. k. Agent in der Moldau) entwarf den Plan zu
den F., zu dessen Ausführung sich mehrere gelehrte und von dem edelsten
Eifer beseelte Männer vereinten. Alles was nur immer aus dem Oriente
kam, oder auf denselben Bezug nahm, und wissenschaftliches Interesse
hatte, war Gegenstand der Behandlung in den F., sie umfaßten daher
ihrem Plane gemäß in ausgedehntem Gesichtskreise die Bemühungen der
vorzüglichsten Orientalisten Europa's und Asiens. Übersetzungen und Aus-
züge aus ältern und neuern orientalischen Werken,'Abhandlungen, No-
tizen, Schilderungen lc. in deutscher, französischer, englischer, spani-
scher^ italienischer und lateinischer Sprache fanden hier ihren Platz.
Durch die Verbindung mit gelehrten Europaern in Co nstan tinopel,
Persien, Syrien, Ägypten und in den Häfen der Levante ward diese
Zeitschrift zu einem Vereinigungspuncte für Freunde und Kenner orien-
talischer Literatur im Osten und Westen.
Fuß, Franz, königl. böhm. Landes-Unterkammeramts-Buchhalter,
mehrerer ökonom. Gesellschaften Mitglied, war 1745 zu.Beraun in
Böhmen geboren. Von frühester Jugend an widmete sich F. dem Studium
der physischen und mathematischen Wissenschaften, so wie practischer
Landwirthschaft. Nach vollendeten Studien machte er zur Erweiterung
seiner ölonom. Kenntnisse eine Reise durch den größten Theil Deutschland,
die Schweiz und einen Theil von Italien. Nach seiner Zurückkunft über-
nahm er eine eigene Wirthschaft, und legte durch deren geschickte Füh-
rung seine trefflichen ökonom. Talente an den Tag. Bey Einführung des
Robotabolitionssystems wurde F. auf den k. k. Cameralgütern in Böh-
men als Geometer angestellt und bewies auch in diesem Wirkungskreise
seine ausgezeichnete Verwendbarkeit. 1802 wurde er Buchhalter des
kön. Landes -Unterkammeramtes und starb zu Prag den30. Iuly 1805.
Im Drucke erschienen von ihm: Sammlung einiger Bemerkungen, gemacht
auf einer kleinen Reise durch einen Theil Böhmens. Prag 1793. — Bey<
träge zur Verbesserung der Landwirthschaft durch alle ihreTheile. 12 Bde.
eb. 1795—'93. — Anweisung zur Erlernung der Landwnthschaft im
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe E-H, Band 2
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe E-H
- Band
- 2
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 696
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie