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Dorna Kandreny/ Bukowiner Kreis, Gesundbad. — DorfKry-
nica, SandecerKr. Sauerbrunnen.— Dorf Lubienie, SamborerKr.
Schwefelbäder. — Dorf Lubin (Lubiena), Lemberger Kr. Mine-
ralquelle.— Stadt Mikul ince, Tarnopoler Kr. Schwefelbader.—.
Dorf Nowosielce, Brzezaner Kr. Schwefelbäder. —DorfNowo-
nietla, Zloczower Kr. Schwefelbäder. — Dorf St. Onuphry,
Bukowiner Kr. Schwefelbader. —Dorf Sklo, Przemysler Kr. Schwe-
felbäder. — Dorf Swoszoivice, Wadowicer Kr. Schwefelbäder.—
Dorf Szczanice, Sandecer Kr. Sauerbrunnen, -"Markt TYlicz,
Sandecer Kr. Sauerbrunnen. '!'i'.
Gall , Ios. Ant., Bischof zu L in z, wargeb. den 27^ März 1748
in der ehemahligen freyen Reichsstadt W e i l in Schwaben. Er studirte
inAügsburg dieHumanitätsclassen, inH e id elb^rg Philosophie und
einen Theil der Theologie. Nachdem er aus ersterer Wissenschaft dasDoc-
torat erlangt hatte, lam er in das bischöfliche Seminar nach Bruchsal,
wurde nach vollendeten theologische^ Studien 1771 zum Priester geweiht
und reiste 1773 mit Genehmigung de"s Ordinariats nach Wien, sowohl
die Merkwürdigkeiten der Kaiserstadt zu sehen, als um den damahls ft
berühmten Abt von Sagan, Felbiger, welcher zu dieser Zeit nach
Wien versetzt worden war, um seine Normalschulmethode in denkaiferl.
österr. Staaten einzuführen, kennen zu lernen und sich zugleich mit dieser
verbesserten Lehrart bekannt zu machen. Sein Gefallen an der Lehre und dem
Wirken dieses Prälaten hatte eine Bitte um Verlängerung seines Auf-
enthaltes in Wien und balo darauf seine gänzliche Demission zurFolge,
da ihm der Prälat das Ämr eines Catecheten bey der k. k. Normalschule
verschafft«?, welches er so thätig und mit solchem Eifer versah, daß
ihm die Kaiserinn M, Theresia, nachdem sie mehreren Prüfungen
seiner Schüler beygewohnt hatte, 1778 den Titel eines k. k, Hofcaplans
und das folgende Jahr die lan'des fürstliche Pfarre Burgfchl ein itz ver-
lieh. Allein kaum hatte er daselbst kurze Zeit in treuer Erfüllung seine«
Berufspflichten zugebracht, und war bereits auch als Lehrschriftsteller
aufgetreten, so wurde er in Anerkennung seiner vorzüglichen Brauch-
barkeit im Schulwesen 1780 wieder nach Wien zurückberufen un^d als
Oberaufseher über alle deutschen Schulen in Niederösterreich angestellt.
Alle Reformen, welche seit dieser Zeit bis 1739 im Schulwesen Statt
hatten, rühren vorzüglich von ihm her; vor Allem führte er die fragweife
sogenannte sokratische Lehrart ein und bewirkte zu dem Ende, daß auch
Verordnungen darüber erflossen, um sie allgemein anwendbar zumachen.
Unter seiner Direction wurde auch das Madchen-Erziehungsinstitut bey
den Ursulmerinnen in W i en errichtet. Der unvergeßliche Kaiser Joseph,
alles Gute würdigend und lohnend, ernannte ihn den 10. Apr. 1787
zum Domherrn und Scholasticus bey der Metropolitankirche zu Wien
und 1788 nach Erledigung des bischöflichen Stuhles in Linz durch den
Tod des ersten Bischofs daselbst, Ernst Grafen v. Herb er st ein, zum
Bischof von L inz, woselbst er den 1. März 178Y seinen feyerlichen Ein-
zug hielt. Sein makelloser Lebenswandel, seine unverdrossene Thätigkeit
in seinen bischöflichen Berufsarbeiten, seine Herzensgüte und Wohlthätig-
keit, seine Religiosität mußten jedem Unbefangenen das klarste Zeugniß
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe E-H, Band 2
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe E-H
- Band
- 2
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 696
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie