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274 Gambos. — Ganoczy.
xiane, eb. 1626.— Dell« novelle iwliane in proza^ biolloßrali» etc.
cun i itralti, eb. 1833.
GamboS/ Mich., war geboren zu Kaschau 1714, studirte
daselbst und zu Preß bürg Jurisprudenz und Geschichte, und wurde in
letzterer Stadt als Senator und Stadtrichter angestellt. Von ihm erschie»
nen im Drucke mehrere lateinische und deutsche Gelegenheitsschriften,
meistens zu Preßburg 1760, auch hinterließ er einige nicht unwichtige
Handschriften über ungarische Geschichte und Rechtspflege.
Gamperle, Ioh . Franz, böhm. Kammerprocurator und Vi-
cehoflehenrichter, wurde zu K aaden in Böhmen am 21. Oct. 173Y
geboren. Sein Vater, Franz O., war erster Senator daselbst. Nach-
dem er auf der hohen Schule zu Prag seine Studien mit ungemeinem
Fleiße zurückgelegt hatte, wurde er 1762 nach vier strengen Prüfungen
und öffentlicher Disputation aus allen Theilen der Rechtswissenschaft nach
vorläufiger Beförderung zum öicentiaten mit derDoctorswürde der ge-
sammten Rechtsgelehrsamkeit auf dem Carolinensaale öffentlich geziert.
Bey dieser Gelegenheit machte er eine vortreffliche Dissertation: De
iustitia dominii eininentis l^ uod in Iiana 8u5)dilai'uin nli neceszi-
tatein vel ütilitatem pulilicaln exercetur, durch den Druck bekannt.
— Nach der Zeit advocnte er bey den untern Justizbehörden, bis der
Ruf seiner gründlichen Gelehrsamkeit ihn in das Appellations - Collegium
brachte, wo er 1765 auf der Doctorbank'als Rath installirt wurde. Er
bekleidete die Stelle eines königl. Appellationsrathes durch 18 Jahre
und zeichnete sich in Bearbeitung der Civil-, Criminal-, und Lehens»
Referate vorzüglich aus. Bewundernswürdig war sein mündlicher Vor-
trag, und die Schnelligkeit seiner Denkkraft im Auffassen der Gegen-
stände, welche seine Collegen vortrugen. Eben diese seltenen Gaben wa-
ren Ursache, daß er zu dem ehemahligen Conseß in causis zummi I?rin-
cipi5 et comm>85orum und zu andern Hofcommissionen häufig zugezo-
gen wurde. Er arbeitete als Appellationsrath, den berühmten Vecturan-
ten-Prozeß, welcher sich von dem preußischen Kriege herschrieb, und
durch mehrere Jahre gedauert hatte, mit solcher Geschicklichkeit und Sach-
kenntniß aus, daß Kaiser Joseph I I . ihn deßhalb nicht nur durch ein
eigenes Hofdecret belobte, sondern ihm auch eine Belohnung von 1,5l1<)
Gulden anwies. Der Kaiser beförderte ihn 1783 zum königl. Kammer«
prommtor und Vicehoflehenrichter mit dem Titel und Rang eines
königl. Oubernialrathes. Dieses wichtige Amt verwaltete er mit besonde-
rer Geschicklichkeit, Gelehrsamkeit und unermüdetem Fleiße, vorzüglich
aber, bearbeitete er di'e ihm eigens zugewiesenen Oränzgeschäfte stets so
vortrefflich, daß viele mit den benachbarten Staaten entstandenen Oränz-
streitigkeiten zum Vortheile der Krone Böhmen beygelegt wurden. Er
starb 180N.
Gang (Rank) , böhm. lönigl. Bergstädtchen im Czaslauer-
Kreise, sehr nahe bey Kutten berg, mit 950 Einwohnern.
Ganoczy, Ant, v., war geboren zu Kaschau in Ungarn,
wurde daselbst in den ersten Wissenschaften und der Philosophie absolvirt
und widmete sich dem geistlichen Stande. Lange Zeit war er Pfarrer in
dem zum Kirchsvrengel Gran gehörigen Marktflecken Ersek-Ujvär,
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe E-H, Band 2
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe E-H
- Band
- 2
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 696
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie