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Österreichische National-Enzyklopädie - Buchstabe E-H, Band 2
Seite - 276 -
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Garelli. — Garnisons-Artillerie. Garelli, piUS Nicol./ kais. Rath und erster Leibarzt Kaisers Carl VI.,zugleich mit A l. Riccardi Präfect der kais. Hofbibliothek, war geb. 1t»70 zu Bologna, Sohn eines berühmten Arztes, welcher gegen das Ende des 17. Iahrhundertes vom Kaiser Leopold I. nach Wien berufen wurde. Pius G. studirte ebenfalls die Arzneykunde an der Universität zu Wjen und zeichnete sich, nachdem er den Doctorgrad erhalten hatte, durch viele glückliche Curen so rühmlich aus, daß ihm Carl VI . noch als Erzherzog seine Gunst sche'ntte und ihn nach Spanien mitnahm, als er zur Erlangung der Krone dieses Landes da- hin abging. Durch die Heilung des Königs von Portugal von einer gefährlichen Krankheit erhielt G. den Christusorden nebst einem ansehnli- chen Geldgeschenke. 1712 kehrte er mit dem nunmehrigenKaiserCarl VI. wieder nachWien zurück, der ihn zu seinem Rathe und ersten Leibarzte ernannte. 1723 setzte ihn der Kaiser der kais. Hofbibliothek als Prafect vor, da G. jedoch nicht im Stande war, alle seine Zeit diesem Geschäfte zu widmen, so wurde ihm Dr. Al. Riccardi, kais. Rath und Fiscal, mit gleichem Range zur Seite gegeben. Beyde erwarben sich die größten Verdienste durch die Bereicherung der Hofbibliothek, durch deren Überse- tzung und Einrichtung in das neuerbaute (heutige) Locale, welches 1726 Statt hatte, wie überhaupt durch die kluge, thätige und uneigennützige Verwaltung des ihnen anvertrauten wichtigen Institutes. 1728 begleitete G. den Kaiser auf dessen Reise nach Triest und ließ später die in Steyer- mark und Kärnthen aufgefundenen römischen Monumente nach Wien schaffen. Nach langjährigem, eifrigem und höchst erfolgreichem Wirken starb G. den,21. Iuly 1739, von dem Kaiser auf das tiefste betlagt. Sei- nen rühmlichen Eifer für die Vermehrung und das Gedeihen der kais. Hofbibliothek bewies O. noch in seinen letzten Tagen, indem er aus sei- ner sehr zahlreichen und gewählten Privatbibliothek alle jene Bücher der Hofbibliothek testamentarisch einzuverleiben verordnete, welche in dieser noch fehlen sollten. Auf diese Weise wurden auch nicht weniger als 1,932 Werte in dieselbe übertragen. Ja O.'s Sohn, welcher bald nach seinem Vater starb, vermachte die ganze Sammlung, deren Größe man sich vorstellen tann, indem ihr die Ausscheidung der oben erwähnten Anzahl Bücher keine bedeutende Verminderung verursachte, nebst einem Capitale von 10,000 fi., zu deren Erhaltung und Vermehrung, dem Vater« lande. Die Kaiserinn Mar ia Th eresia wies diese werthvolle Samm- lung in der Folge der von ihr gestifteten Theres. Ritterakademie zu, in deren Besitze sie sich noch heute befindet. Die Gar elli'scheBüchersamm- lung hatDenis beschrieben und unter dem Titel: Merkwürdigkeiten der Oarelli'schen Bibliothek, Wien 1780. Garn i , Ioh . , war geboren zu Großward ein in Ungarn um 1550, vollendete daselbst seine ersten Studien, und bezog dann auf Ko- sten des damahligen Commandanten von Großw ardein, Sieg- mund Ratoczy, einige deutsche Universitäten. Man hat mehrere la- teinische gedruckte Gedichte von ihm, unter welchen sich eine Elegie auf den Heldentod des Nicol. Zr iny i bey Szigeth vortheilhaft aus- zeichnet. Er starb wahrscheinlich Anfangs des 17. Jahrhunderts. Garnisons-Artillerie, s. unter Artillerie.
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Österreichische National-Enzyklopädie Buchstabe E-H, Band 2
Titel
Österreichische National-Enzyklopädie
Untertitel
Buchstabe E-H
Band
2
Autoren
Franz Gräffer
Johann Czikann
Verlag
H. Strauß
Ort
Wien
Datum
1835
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.3 x 22.0 cm
Seiten
696
Schlagwörter
Nachschlagewerk, Biografien
Kategorien
Lexika National-Enzyklopädie
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