Seite - 349 - in Österreichische National-Enzyklopädie - Buchstabe E-H, Band 2

Gesellschaften der Wissenschaften und Künste. Ll9 wirklichen und 39 correspondirenden Mitgliedern. Das Bureau der Gesellschaft ist im Heiligenkreuzerhof in der Stadt. Eie besilöt eine ausgezeichnete Sammlung landwirthschaftlicher Modelle. — Die k. k. Landwirthschafts - Gesellschaft zu Grätz mit 25 Filialen, hat in allen 100 Ausschüsse und 2567 wirkliche undcorrespondirendeMit- glieder.Sie w»rde 1819 von dem Erzherzog Johann gegründet, wel- cher auch Präsident derselben ist. — Die patriotisch-okon omische Gesellschaft zu Prag (s. d.), mit 21 Ehren-, 47 wirkl. und 126 correspond. Mitgliedern. —Die konigl. Gesellsch aft der Wisi senschaften daselbst, wurde gestiftet 1784 und von Kaiser Iö> seph I I . in demselben Jahre bestätigt. Die Versammlungen findenin ei- nem der Säle des Universitätsgrbäudes S>tatt» Die Zahl der Mitglieder belauft sich in allen auf 32 unter einem Präsidenten (gewöhnlich der Oberstburggraf, jetzt der Staats» und Conferenzminister Graf Kolo- wra t). Die gesammelten Abhandlungen der Gesellschaft (s. dl) belaufen sich über 20 Bände und enthalten Aufsätze von den ausgezeichnetsten Gelehr- ten und Schriftstellern Böhmens, von derZeit ihrer Gründung bis auf die gegenwärtige. — DieGesellschaftdesböhmischen National - Museums zu Prag entstano 1818 durch Begünstigung und thäti- ge Verwendung des damahligen Oberstburggrafen, jetzigen Staats: und Conferenzministers, Grafen von K o lowra t-Liebstein s ky. Dieses Museum wurde bestimmt, alle in das Gebieth der National-Literatur und National-Production gehörigen Gegenstände zu Umfassen, und ei« ne Übersicht alles dessen zuliefern, was Natur, Kunst, Wissen, In- dustrie und Fleiß im Vaterlande hervorgebracht. Es besteht ausfolgenden Abtheilungen: 1) Eine vaterländische Urkunden-Sammlung, 2) Ab» schriften oder Zeichnungen von Denkmählern, Inschriften, Grabsteinen, Basreliefs :c. 3) Wapen, Siegel und Münzen, im Original oder in Ab- drücken. 4) Landcharten und Pläne, sowohl in geographisch-statistischer Hinsicht, als in Bezug auf den älteren Bergbau. 5) Eine Bibliothek, welche sich auf Lnkemica im strengsten Sinne und auf die sogenannten 8cience« exactes als Hülfswerke beschränkt. 6) Ein Productensaal, in welchem alle vaterländischen Manufactur-Erzeugnisse, Kunstwerke und Erfindungen oder deren Modelle aufgestellt sind. Durch reichen Beytrag, sowohl höchsten und höhern Orts, als auch aller Classen der Bewohner Böhmens liefen bald Materialien von allen Rubriken ein. Die verschie- denen Sammlungen sind im Erdgeschoß des gräflich Sternb erg'schcn Hauses aufbewahrt, vorzüglich wichtig und reichhaltig sindunterdenZwer« gen die Petrefacten, die zoologische und oryctognostische Sammlung, die Bibliothek, welche gegenwärtig über 12,000 Bde. Druckwerke und ge- gen 600 Bde. Handschriften besitzt. Unter letztern ist die berühmte Köni- ginhofer Handschrift besonders merkwürdig, das Münzcabinet, mit ei- ner Sammlung über 6000 meistens vaterländ. Münzen und der Gar- ten mit verschiedenen interessanten Herbarien. Die Mitglieder dieser Ge- sellschaftwerden nach den Statuten in stiftende und wirkende und letztere noch überdieß in verwaltende und correspondirende eingetheilt. Keine Be- dingungen als die eines guten Rufes und die Leistung eines bestimmten Beytrages zur Gründung und Vergrößerung des Museums, bedingen