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Gewerbs-Producten-Ausstellung, allg., in Wien. 363
inländischen Gewerbsproducte wird am 1. September eröffnet, und
mit letzten desselben Monathes geschlossen. Für die Ausstellung sind alle
Erzeugnisse der inländischen Industrie geeignet, welche im täglichen Ver-
kehre vorkommen. Selbst die Erzeugnisse der einfachsten Fabrikation sind
hiervon nicht ausgeschlossen. Auch Producte, welche der einen oder an-
dern Provinz ganz eigenthümlich sind, verdienen schon deßhalb einen
Platz in der Ausstellung. Die einheimischen, zur Fabrikation dienlichen
Urstoffe, als z. B. Flachs, Hanf, Schafwolle, Seide, Färbestoffe u.
dal., die sich in ihrer weiteren Verarbeitung zu wichtigen Zweigen der
National-Beschäftigung und eines ausgebreiteten Handelsverkehrs bilden/
sind eben so geeignet, einen Platz in der Ausstellung einzunehmen, als
dieses auch bey Gegenständen von größerem Umfange, als Wagen, Ma-
schinen, Modellen u. dgl. der Fall seyn kann. Die Ausstellungen sollen
periodisch eine Übersicht der verschiedenen, für den Verkehr bestimmten
Erzeugnisse des gesammten inländischen Gewerbsbetriebes darbiethen. Es
versteht sich daher, dasi unter den einzusendenden Musterstücken dieser
Fabrikate nicht kleine Proben, wie man sie allenfalls für Musterkarten
anwendet, sondern vollständige Waarenartikel gemeint sind, wie sie zum
wirklichen Verbrauche dienen, od?r im großen Verkehre vorkommen.
Also z. B. von Geweben ganze Stücke oder doch Kleider,, Tücher
oder Shawls, oder von Meubeln ganze Stuhl- und Sofa-Überzüge.
Dem ungeachtet wird die Aufnahme von Musterkarten solcher Oewerbsin-
haber, welchen vielleicht zeitweilige Verhältnisse die Einsendung vollstän-
diger Gegenstand? nicht gestatten dürften, auch nicht ausgeschlossen. Fer-
ner genügt es, von großen oder schweren Gegenständen des Maschinen-
baues, deren Transport aus weiter Entfernung dem Erfinder oder Eigen-
thümer vielleicht zu große Kosten verursachen würde, als z. B. von be-
sonders sinnreichen Mühlwerken, Wasserrädern, Dampfmaschinen u.s.w.
richtig gearbeitete Modelle einzusenden. Bey Proben solcher Urstoffe,
welche das unmittelbare Verbindungsglied der inländiscken Landwirth-
schaft und der Gewerbs-Industrie sind, werden nur solche Quantitäten ge^
wünscht, welche zur Beurtheilung und Vergleichung, ikrer verschiedenen
Qualitäten hinreichen. Alle inländischen Fabriken-, Manufacturs-und
Gewerbsinhaber, welche mit ihren Fabrikaten an der Ausstellung Theil
zu nehmen beabsichtigen, haben die einzusendenden Gegenstände mit dop-
pelten 'gleichlautenden Verzeichnissen zu begleiten, worin der Nahme
und Wohnort des Erzeugers, der Nahme ihres in Wien bestellten Com-
missionars, die Anzahl und wo nöthig, auch die Maße und Gewichte
nebst den Preisen und Benennungen der eingesendeten Waarensorten ge-
nau und deut'ich anzugeben sind. Die Inhaber größerer Fabriken und
Manufacturen haben den Verzeichnissen ihrer eingesendeten Ausstellungs-
artikel zugleich eine besondere, mehr oder minder ausführliche Notiz über
den Umfang ihrer Fabrikation, über die Zahl ihrer Arbeiten, die haupt-
sachlichsten Maschinen, Avparate oder sonstigen Beförderungsmittel ib-
res Betriebes u. f. w. beyzuschließen. Die Commission,iss ermächtigt, die
eingelangten Ausstellungs-Artikel von dem Tage der Übernahme an, bis
zum Tage der Rückstellung nach geschlossener Ausstellung auf Kosten des
Ärars bey der ersten österr. Brandversicherungs-Gesellschaft nach ihrem
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe E-H, Band 2
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe E-H
- Band
- 2
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 696
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie