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(Jablunkau), schles. Städtchen im TeschenerKreise,
an der Olsa, meist von Holz und schlecht gebaut, nahe gegen die un-
garische Gränze, mit einer katholischen Pfarre, 1,780 Einw., worun-
ter viele Leinweber sind, die jährlich t),,()()l) Schock Leinwand liefern. In
der Nähe sieht man den Iablunkapasi nach Ungarn und die sogenannte
Iablunkaerschanze (in derGegendHajdukenschanze genannt), welche einst
zur Vertheidigung gegen Ungarn gedient hat.
Jacob, St . , ungar. Dorf im Sohler Comitat, hat einen Ku5-
pferhammer und eine Drahtzugmaschin?. In der Nähe befindet sich im
Hermaneczerthale in romantischer Lage eine ansehnliche Papierfabrik,
die gute Schreib- und Velinpapiere erzeugt.
Jacobs, Joh., k. k. Rath und Professor an der Akademie der
bildenden Künste in Wien, Maler und Kupferstecher, war geboren zu
Wien 1733. Zuerst studirte er die Malelkunst; er verließ diese jedoch
bald und widmete sich ganz der Kupferstechcrey, vorzüglich jener in
schwarzer Kunst. Eine kaiserliche Pension verschaffte ihm die Mittel
nach London zu reisen, um sich daselbst in seiner Kunst noch mehr
zu vervollkommnen. Er starb den 24.Iuly 1797. Die Zahlseiner Blat-
ter ist sehr groß; die vorzüglichsten derselben sind: Der Modellsaal in
der Wiener Akademie; ein vorzügliches Blatt mit den Porträts aller
Wiener Künstler.—Ein wilder Stier, welcher im Freyen Hunde an-
fallt. — Eine Hirschjagd bey Mondschein. — Ein wilder amerikanischer
Tiger. Die letztern 3 Blatter wurden für die Kaiserinn Ca thar ina l l .
von Rußland verfertigt, kamen nicht in Verkauf und sind daher äußerst
selten. Noch sind folgende Porträts von der Arbeit dieses Künstlers vor-
züglich :Ant.Srock. — Car lAnt .Mart in i . — ChristophSonn-
leithner. — FranzFerd. v. Sch r ötter. —Ios. Adam Fürst v.
Schwarzenberg. — Elisabeth, Prinzessinn v. Würtemberg
und Lord George Germain; Letzteres in England gestochen.
' Jacquct, Catharina, frühererZeit eine der berühmtesten Schau-
spielerinnen der Wiener Hofbühne im Fache der tragischen Liebhaberinnen.
Sie war geb. zuGratz den 1. März 1760 und genoß von ihrem Vater,
der daselbst Schauspieler war, den ersten Unterricht. Schon in einemAl-
ter von 10 Jahren trat sie auf dem Narionaltheater zuWien das erste
Mahl auf, 1773 wurde sie förmlich engagirt und fand, ungeachtet ihres
nicht sehr angenehmen Organs, durch die Wahrheit und das tiefe Stu-
dium ihrer Darstellung sowohl im Trauer-als Lustspiele großen Beyfall.
Ihre vorzüglichsten Rollen waren: Ariadne (aufNaros); Elisabeth in
Shakespeare's Richard 111.; die Baroninn in Marivaur's fal-
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Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe I-M, Band 3
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe I-M
- Band
- 3
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 768
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie