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iN/ N i c o l . I os. Freyl) . v. 5
das Practische gerichtete Thätigkeit vorzüglich mit Angelegenheiten der
Landwirthschafts - Gesellschaft in Wien, artesische Brunnen u. s. w. be-
schäftigt. In die neueste Zeit fallen auch seine Bestrebungen um die
Verbesserungen des Microscops. Was I. in dieser Beziehung durch einen
so ausgezeichneten Künstler wie P l össe l unterstützt, was dieser von
einem I. angeregt und gefördert geleistet haben, kann man nicht anders
als vortrefflich nennen. Seine gelehrten Arbeiten sind: Camper's Ab-
handlung über die besten Schuhe, aus.dem Holland, übers., Wien 1782.
— Beyträge zur Geschichte der Vögel mit illum. Kupf., eb. 1734. —
Lehrbuch der allgemeinen und medicin. Chemie, 2 Bde. eb. 1793; 4.
Aufl. eb. 1810—22. Zugleich latein.; auch in das Englische undHollän-
dische übersetzt. — Eclogae plan^rum rariorum, mis lOI illum. Kupf.,
eb. 1811—17. Die bis 1318.
Über den Ginkgo, Wien 1319, besonders abgedruckt aus den medic.
Jahrbüchern. —EclogIegramillun!, eb. (noch yicht im Handel). —Die
artesischen Brunnen in und um Wien, eb. 1334. Wichtige Aufsätze
von ihm befinden sich in den Actis pnv.«;. med. Lasil., in den vater-
länd. Blättern, in B a u m g a r t n e r's Zeitschrift für Physik n.; in
den Verhandlungen der Wiener Landwirthschafts-Gesellschaft; den me-
dic. Jahrbüchern des österr. Staates c^.
IacquiN/ V7icot. Ios. Freyh. v. , Doctor der Arzneykunde,
k. k. Bergrath, Ritter des ungar. St. Stephan-Ordens, emeruirter Pro-
fessor der Chemie und Botanik an der Wiener Universität und der mei^
sten europäischen gelehrten Gesellschaften Mitglied, wurde zu Ley d en
in Holland, wo sein Vater, aus Frankreich abstammend, Besitzer einer
bedeutenden Tuch- und Sammtmanufactur war, den 16. Febr. 1727 ge-
boren. Noch sehr jung besuchteer das Gymnasium zu Antwerpen,
um bey der den Hollandern eigenen Vorliebe zu den Alten seinen Ge-
schmack durch das Studium der griechischen und römischen Classiker zu
bilden. Ehe er 1744 mitZeugnissen über seinen ausgezeichneten Fortgang
dle Lehranstalt verließ, waren bereits Unglücksfälle über das väterliche
Haus hereingebrochen, welche zuerst den größten Theil seines Vermögens
verschlangen, b^ald den trefflichen Vater selbst zum Opfer forderten, und
nicht eher versöhnt schienen, als bis der verwaiste Jüngling ganz aufsich
selbst gewiesen und genöthigt war, von den Wissenschaften, die er bisher
nur zur Ausschmückung des Lebens zu betreiben glaubte, sein Fortkom-
men zu erwarten. Die ersten Schritte zu diesem Ziele harten wenig An-
ziehendes für einen wißbegierigen, im Alterthum genährten Geist.) Er
mußte sich auf der hohen Schule zu Löwen durch die Dornengewinde
der damahligen Scholastik durcharbeiten und studirte hierauf in seiner
Vaterstadt die Arzneykunde. Aber er fand wenig Geschmack an beyden,
und gern widmete er seine Nebenstunden der öffentlichen Bibliothek, theils
Lesearten zu neuen Ausgaben der Classiker, theils Materialien zu einer
griechischen Blumenlese zu sammeln. — Durch Freundschaft aus Tagen-
der Vater her mit dem Hause der G ronoviu s verbunden, unter denen
classische Gelehrsamkeit erblich war, hatte I. insbesondere eines seiner
Glieder liebgewonnen, jenen berühmten The o do r, an dem der große
Linne während seines Aufenthaltes in Holland einen seiner ersten
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe I-M, Band 3
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe I-M
- Band
- 3
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 768
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie