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kelne.'i nachtheiligenEinfiuß äußerte. Von seinenSchriften (meistens Oedich-
te)gab zuerst Frobenius zuBasel 1518 seinen zuVerona gefunde-
nen panegvricus, Guar in i seine poet. Epistel an den römisch-deutsch.
Kaiser Friedrich I I I . pro pacanda Italia und einige seiner Epigram-
mennebst einigen Episteln des Io h.Bap t. Guar in i an I .P . imPruck
heraus. Die 2. Ausg. besorgte I oh. Opo r inus gleichfalls zu Basel,
und fügte den panegvricus Marcelli des Jüngern zuVen edig (seines
gelehrten Freundes), die Vorrede zuGlaucus, und den Kampf des D i o-
med aus Homer's Ilias hinzu. Weit vollständiger (mit einer gelehrten
Vorrede begleitet) ist die Ausgabe von Ioh . Sambucus, Präfecten
der kais. Hofbibliothek zuWie n, der nahmentlich dieStroz za'schen Ele-
gien des I. P., poet. Episteln an Titus St rozza und an Font ius
und viele feiner Epigramme beyfügte, und seine im 16. Lebensjahre ge-
schriebenen Juveniles Iusu8 1519 inWien herausgab. 1553 besorgte
Scot tus inVenedig eine neue Ausgabe. Dan ie lPareus schal-
tete die bisher erschienenen Gedichte des I. P. in das Werk ein, welches
er unrer dem Nahmen: Deliciae poetarum Hungaricorum zu Hei-
delberg 1727 drucken ließ. Der berühmte Kol lar, Custos der kaiserl.
Hofbibliothek zu Wien , fand in derselben einen Band von Gedichten
des I. P., in welchem sich mehrere befanden, die Sambucus nicht
herausgegeben hatte, und die doch der Bekanntmachung würdig waren,
besonders Epigramme. Er theilte sie daher dem IgnazNorber tCon-
radi, Piaristen und Professor der Philosophie zu Pesth, mit, der in der
konigl. Universitatsbuchdruckerey zu Ofen 1754 eine neue vollständige
Ausgabe der Werke des I. P. mit einer Vorrede besorgte. Die neueste
Ausgabe erschien in 2 Theilen zu Utrecht 1784.
Iarcke, Carl Ernst, Dr. der Rechte und k. k. Rath im außer-
ordentlichen Dienste der k. k. geh. Haus-, Hof- und Staatskanzley,
ist den 10. Nov. 1301 zu Danzig geboren, woselbst er auf dem dorti-
gen Gymnasium seine erste wissenschaftliche Ausbildung erhielt. — Alß
Student der Rechte bezog er 1819 die Universität Bonn, 1821 Oöt-
tingen. Hier erhielt seine lateinische Abhandlung: ve summis prin-
cipiis Rolnanorum de delictis eorumque poenis (Göttingen 1822),
im nächstfolgenden Jahre den von der k. hannover'schen Regierung aus"
gesetzten akademischen Preis und ihr Verfasser (am 2. August 1822) die
juristische Doctorwürde. — Noch in demselben Jahre habilitirte sich I.
als Privat-Docent der Rechte zu B o n n , woselbst er, vornehmlich
über Criminalrecht und Criminalpro^esilehre, bis zum Herbste 1824
Vorlesungen hielt. — Im Dsc. 1824 wurde er zum außerordentlichen
Professor in der juristischen Facultät zu Bonn ernannt, und erhielt
gleichzeitig einen einjährigen Urlaub, um welchen er zum Behufe sei-
ner practischen Ausbildung angesucht hatte. I. nahm zu diesem Ende
seinen einstweiligen Aufenthalr zuCöln, und hier war es, wo er am
16. Febr. 1825 von der lutherischen Confession zur katholischen Kirche
übertrat. — Seinen anfanglichen Plan, die Laufbahn des akademischen
Lehrers ganz zu verlassen, und sich als Advocat der rheinisch - französi-
schen Praxis zu widmen, verfolgte er nicht weiter, sondern kehrte nach
Ablauf seines Urlaubs auf seinen Posten zurück, wurde jedoch (im Herbste
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe I-M, Band 3
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe I-M
- Band
- 3
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 768
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie