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I e i t t e l e s , L u d w . — I e k e l . 83
schen Texte des alten Testamentes vorkommenden Chaldaismen erklären
soll. Außerdem sind von ihm im Drucke erschienen: Gespräch über die
Secte der Sabathianer, (hebräisch) Brunn 1300. — Psalm zum
Lobe Gottes, Prag 1317. — Sammlung hebräischer Sinngedichte,
Fabeln, Sprüche, dramatischer Scenen:c., ed. 1321.— DeutscheRe-
den bey Gelegenheit der Einnahme von Paris und der Friedensfeyer
vom Verfasser öffentlich gehalten, eb. 1814. Zu der i nBe r l i n begon-
nenen Zeitschrift „der Sammler" und der in Wien beySchmid erschie-
nenen Fortsetzung derselben (1320—32) hat er viele Beyträge geliefert.
Ici t teles, Ludwig / Sohn des Vorigen, geboren zu Prag
1800/ kam 1809 auf das Altstädter Gymnasium daselbst und zeigteschon
sehr früh eine entschiedene Anlage zu den Wissenschaften, besonders aber
zur lateinischen und griechischen Philologie so wie zur Poesie. 1816 be-
zog er die Universität seiner Vaterstadt, wo er mit gleichem Fleiße und
Erfolg seine Studien fortsetzte, und vorzüglich dem vielfach anregenden
Umgänge seines geist- und kenntnißreichen Lehrers und Freundes, des
damahligen Professors der Ästhetik, I. H. Dambeck, viel schuldig
geworden ist, welchem er auch kurz nach dessen Tode 1320 in der zu
Prag erschienenen Zeitschrift „Hyllos" ein Denkmahl der Verehrung
und Liede gesetzt hat. 1822 kam er nach Wien , um in dem Wiener
Krankenhause für seinen Beruf, die Medicin, vollkommen sich auszubil-
den und erhielt 1325 an der Wiener Universität die medicinische Doctors-
würde. l826 machte er eine wissenschaftliche Reise durch einen großen
Theil von Deutschland und lernte bey dieser Gelegenheit viele hochgefeyerre
Manner persönlich kennen. Die großherzogl. mineralogische Gesellschaft
zu Jena, deren Präsident bekanntlich Goethe war, sandte ihm bey
seiner Anwesenheit in dieser Universitätsstadt das Diplom als Ehrenmit-
glied zu. l829 erhielt er die nur 4 Jahre dauernde Anstellung als Pro-
sector bey dem anatomischen Theater der Universität in Wien und 1831
nach dem Tode des Professors der Anatomie, A. M. May er (s. d.), den
ehrenvollen Auftrag, das verwaiste Lehramt zu suppliren. Gegenwär-
tig suvplirt I. das Lehramt der theoretischen Arzneywissenschaft für
Wundärzte an der Wiener Hochschule. — Als Dichter Hut sich I. durch
viele Beytrage in deutsche Zeitschriften, Taschenbücher, Sammlun-
gen :c., so wie durch Aufsätze in B as t le r 's Gesundheitszeitung
bekannt gemacht. Sey f r i ed , Lachner, Sechter u. A. haben
einige seiner Gedichte in Musik gesetzt. Er gab heraus: Anatomische
Beschreibung des ganzen menschlichen Körpers von Al. Mich. Mayer,
5. Auflage, umgearbeitet und beträchtlich vermehrt. Wien 1831. Näch-
stens erscheint von ihm: Zur Natur - und Heilkunde, Fragmente.
Erstes Heft. — Elemente der Anthropophysiologie, aus dem Stand-
puncte der fortgeschrittenen Wissenschaft zunächst für angehende Wund-
ärzte des österr. Kaiserstaates bearbeitet. Außerdem schrieb I. einige
medicinische Dissertationen: I)e animi »tleclibus, Wien 1325. —
Ve tet3lio, eb. 1325. — I)e vertigine, eb. 1826.
Iekel, Franz Ios., Doctor der Rechte, k. t. Hofagent, Hof-
und Gerichtsadvocatin Wien, mehrerer gelehrten Gesellschaften des In-
und Auslandes Mitglied, wurde den 25. Apr. 1762 in Wien geboren.
Oesterr. Nat. <5ncykl. Bd. III. 3
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe I-M, Band 3
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe I-M
- Band
- 3
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 768
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie