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Illyrien II. Geographie und Statistik.
berger, und der Laibacher Kreis, bestehen aus Steingeschiebe, Süm-
pfen und Sandflachen, und sind deßwegen wenig fruchtbar. Das Kü-
stenland besitzt einen kalkigen sehr trockenen Boden, leidet in vielen Ge-
genden Mangel an Wasser, aber die Vegetation ist hier ungemein üppig.
Das Küstenland, welches durch eine hohe Bergkette von dem Gouver-
nement Laibach geschieden ist, hat seine Abdachung nach dem adriatischen
Meere und gehört durch, seine beyden Flüsse Save und Drave zum
Flusisysteme der Donau. — Drey große Oebirgszüge durchziehen,
sämmtlich in einer Richtung von Westen nach Osten, das überhaupt
sehr gebirgige Königreich. 1) Die norischen Alpen, welche die nörd-
lichen Gränzen des Villacher und Klagenfurter Kreises bedecken. Sie
bekommen hier verschiedene Nahmen: Naßfeld-Tauern; Krentseral-
pen; Stangalpen, auf welchen die Gränzen von I. , Steyermarß
und dem Lande ob der Enns zusammenstoßen, und Modringalpen.
Der höchste Berg darunter ist der Oroßglockner. Von den Stangalpen
läuft ein Oebirgszweig südwärts gegen die Drave, und scheidet den
Klagenfurter Kreis von Steyermark. 2) Die carnischen Alpen thei-
len sich in der Gegend von Tarv is , und strecken einen Arm, wozu der
berühmte 5,477 Fuß hohe Loibl gehört, nach Steyermark herüben Die-
ser hohe Berg scheidet Kärnthen von Krain, und über denselben geht
die Landstraße auf einer Höhe von 4,311 Fuß. Ein anderer reicht bis zu
dem mächtigen 9,744 Fuß hohen Terglou, von dem auf der einen Seite
noch ein Nebenast bis zur ^ave sich herabzieht. 3) Die julischen Alpen,
sie erheben sich am Tergsou und laufen bis zum 6,500.Fuß hohen Felsen
Klek, am adriat. Meere fort. Alle diese zum Gebirgssysteme der julischen
Alpen gehörigen Gebirge sind uranfänglich Kalkgebirge, und baben das
Besondere, daß sie sebr durchlöchert sind. Man zählt vom Isonzo bis
an die Gränzen von Bosna über 1,000 Grotten und wahrscheinlich ist
das ganze Gebirge hohl, denn viele kleine Flüsse stießen eben so wohl un-
ter, als auf der Erde, kommen mehrere Mahle zum Vorschein, stießen eine
Strecke aufder Oberstäche fort, und verlieren sich wieder in den Schoosi der
Erde. Durch diese Beschaffenheit werden in Krain und in dem östl. Küsten-
lande Naturphänomene hervorgebracht, diedemübrigen Eurova nicht eigen
sind. (Vergl.Alven). — I . hat nurIHauptfiüsse: 1) die Drave, welche
den Villacher und Klagenfurter Kreis der größten Länge nach von Westen
nach Osten durchströmt, und einen über 30 Meilen langen Weq durch diese
beyden Kreise macht. Da die Gebirge, welche Karntken einschließen, eine
große Wasserscheide bilden, so nimmt sie auch sämmtliche Flüsse dieser bey-
den Kreise auf, worunter die Oail, Moll und Lavant die stärksten sind.
3) Die Save, welche bey Laibach schiffbar wird; sonst sind zu bemerken
die Laibach, welche bey Ober - Laibach sich aus der Erde drängt, und
fast von ikrem Ursprünge an schiffbar ist, und bey der Stadt Laib ach sich
mit der Save vereinigt. Die Gurk, welche bey Tschatesch in die Save
aeht. DieKulpa, welche bey Sissek in die Save mündet. Küstenssüsse sind:
l) der Isonzo, 2) derQuieto.Außerdem gibt es noch viele kleinere Flüsse
im Gouvernement Laibach, wovon einige die Erde verschlingt, andere trock-
nen im Sommer ganz aus. Schifffahrtscanale hat I. nicht. Der einzige
Wörthcanal im Klagenfurter Kreise dient mehr zum Flößen. Dagegen sin«
Ocstcrr.Nat. (5ncykl. Vd. III. 6
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe I-M, Band 3
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe I-M
- Band
- 3
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 768
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie