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Österreichische National-Enzyklopädie - Buchstabe I-M, Band 3
Seite - 103 -
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st r> ä n f f y. ,03 nen Ältern flüchten, wo ev in verschiedenen Gegenden mit ihnen ver- weilte; endlich wurdeI. dem Erzbischofe von Gran, Pau l von Värda anempfohlen, und als dieser mit Tode abging, begab er sich zudem Bischöfe von E r l au , Nico l . O läh , welcher ihn mit seinem Neffen Georg nach Italien reisen ließ. Nun studirte I. zu Padua und Bologna mit wißbegierigem Fleiße und verlegte sich unter der Leitung seines Lehrers, des berühmren Sambucus , vorzüglich auf die grie- chische und lateinische Philologie, und erwarb in diesen beyden Sprachen besondere Fertigkeit. Bey seiner Rückkehr begab er sich abermahl zu feinem Wohlthäter Olah, der jetzt Graner Er^bischof war, 1562, und versah bey diesem Secretärsstelle. Der Bischof Olah, der selbst ein Ge- lehrter und Schriftsteller war, schätzte die Gelehrten, begreiflich also, daß er diesen talentvollen Jüngling äußerst lieb gewann, und nachmahls zu dem königl. Secretariat beförderte, welches Amt er zum größten Wohlgefallen Königs Max im i l i an bekleidete. Eben dieser König hatte ihn nach dem Tode des I o h . Liszt, in Anbetracht seiner beson« ders guten Fähigkeiten, zum Vicekanzler der ungarischen Hofkanzley ernannt. I. stand 2 Jahrs mit voller Thätigkeit dieser hohen Bedien« stung vor, und führte am Hofe die Geschäfte des Vaterlandes mit so vieler Gewandrbeit und einer so geschickten Feder, daß er nachher zu weit ansehnlicheren Ämtern erhoben wurde. Aber auch mit den Waffen suchte I. seinem Könige zu nützen. Seine erste Übung in der Kriegskunst fand er 1566 unter den Befehlen des tapfern Helden Nic las Zr iny , als aber dieser zu Sz ige th den Heldentod starb, folgte I. andern ver- schiedenen Anführern, als dem Nic las Pä l f f y , dem Franz Na« dasdy, Georg Z r iny u. s. w. In den Schlachten bey S t u h l - weisienburg, P e t r i n i a , Kanisa war er zugegen und hatte sich stets wacker gehalten. Indessen gefiel I. das Getümmel der Waffen nie so ausschließend, dasi er darüber dem Hange zur Schriftstellerey ent- sagt hätte; er kehrte vielmehr bald wieder zu den Musen zurück und schrieb nun die pragmatische Kriegsgeschichte seiner Tage. 1532 ward I. mit Einstimmung der Stände zu der Würde eines Vicepalatins vom König Nudolph I I . erhoben, in welcher Würde er durch 27 Jahre dem Vaterlande die ersprießlichsten Dienste leistete, mit dem einhelligsten Nufe der Redlichkeit, bis I l leshäzy zum Palatin ernannt wurde, wo.dann I. sein Amt niederlegte und sich dem Privatleben weihte. I. wurde wegen seiner Kenntnisse und Thätigkeit in Staatsgeschäften auch zu großen und schwierigen Gesandtschafren gebraucht; 1575 ging er in solcher Beschaffenheit nach Polen; 1593 wurde er an Sieg- mund Bathory , Fürsten von Siebenbürgen, gesendet. Durch erstere Leqation brachte er die Freyheit des Erzherzogs Maximi l ian zu Stande, durch die andere bewirkte er, daß S ieg mund Bäthory sich nach Schlesien begab, und das Fürstenthum Siebenbürgen 1593 wieder an Rudolph abtrat. Endlich war I. bey dem Friedensschlüsse 1606 mit Vocskay und mit den Türken ein vorzüglicher Mitarbeiter. Da der Ruf von I.'s Gelehrsamkeit sich immer mehr verbreitete, so wurde er durch vielfältige Aufforderungen von seinen Gönnern und Freunden (nah- mentlich von dem Erlau er Bischof, Stephan Szuhay, nnd dem nich-
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Österreichische National-Enzyklopädie Buchstabe I-M, Band 3
Titel
Österreichische National-Enzyklopädie
Untertitel
Buchstabe I-M
Band
3
Autoren
Franz Gräffer
Johann Czikann
Verlag
H. Strauß
Ort
Wien
Datum
1835
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.3 x 22.0 cm
Seiten
768
Schlagwörter
Nachschlagewerk, Biografien
Kategorien
Lexika National-Enzyklopädie
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