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1«8 Rall'sburg. — Raltcnbacck.
königl. böhm. Gesellschaft der Wissenschaften, wie auch der Humanitäts-
Privatgesellschaft in Prag, w'rkl. Consistorialrath des erzbischöflich^n
Konsistoriums zu Prag und des bischöflichen Consistoriums zu Bud-
weis, erzbischöfl. Consistorial-Fiscus und Capitular-Syndicus des Col-
legiatstifres in A l t -Bunz lau , ist geboren zu Budweis in Böh-
men den 10. Jänner 1772 und absolviere im Gymnasium daselbst die
ersten Schulen: Philosophie und Rechtsgelehrsamkeit studirte K. an der
Prager Universität, und empfing daselbst aus letzterer 1796 die Docior-
würde, 1797 wurde cr zum Advocaten promovirt, 1800 zum Beysitzer
dos Budweiser bischöst. Consistoriums ernannt und erhielt 1801 auch die
Doctorwürde des geistlichen Rechtes. In der Folge begab sich K. nach
Prag und erhielt obige Stellen, bey deren Verwaltung er sich durch die
thätigste Verwendung auszeichnet. Seine im Druck erschienenen Schrif-
ten sind: Unglücksfälle zur Warnung erzählt, Prag 1800. — Rede
über die Wohlthätigkeit, eb. 1310. — Winke, wie bey Getreidetheue-
rung o,. er Mangel die Menschennahrung gesichert oder erleichtert werden
könne, eb. 1817. ^- Biographie des Ritters v. Mader, eb. 1815. —
Nachricht über böhm. Schriftsteller und Gelehrte, deren Lebensbeschrei-
bungen bisber nicht bearbeitet sind. 2 Hefte; sb. 1318—19.
Ralksburg, niederösterr. Dorf im V. U. W. W.,'mit einer der
schönsten Dorfkirchen in der Monarchie und einem großen Parke bey dem
im soliden Geschmacke erbauten Schlosse
,Ralkstein. Dieses wichtige Mineral bildet mächtige Gebirge in
der Übergangs- und Flötzperiode, und die österr. Staaten besitzen das-
selbe in ungeheurer Menge. Abe nördliche und südliche Reihe der Ai-
pengebirge, welche die Centralkette begleitet, besteht aus dichtem K.
Den gemeinen, welcher meist nur halb hart ist und welcher sowohl ein-
farbig, als in allen Nuancen und Farben vorkommt, benutzt man am
häufigsten als Mauer-, Pflaster- und Chausseestein, gebrannt als leben-
digen Kalk zum Bestreuen der Felder, zum Mörtel, zum Übertünchen,
in Gcrbereyen, SeifensiedereyeN und Zuckerraffinerien, selbst eine Art
weißer Malerfarbe wird daraus bereitet. Wo er als Baustein verwen,
det wird, darf er jedoch nickt an Feuerstellen kommen« Viel K. wird zu
Mödl ing , Neu haus, Klosterneuburg in Niederösterreich,
dann/in Oberösterreich, Tyrol :c. gewonnen.
Ralmär, Georg, geboren zu Iapolczafo im Veszprimer
Comitat, bereiste nach absolvirten Schulstudien einen grosien Theil von
Europa. Nach England verfügte er sich 1749, und gab da, wie auch
in Deutschland, einige Schriften im Druck heraus. In Preßburg er-
schien 1770: I?rodromu5 idiomatis scvthico^magorico-cnunu-av»»
rici, sive adparatus crilicus ad linguam nung. — Aber den meisten
Ruf verschaffte ihm nicht sowohl im Vaterlande, als vielmehr im Aus-
lande sein Werk: prae^epta grammaticae, atque specimina linguae
philosophicae, sive universalis, welches auf Kosten seiner Berliner
Gönner in Berlin 1772, und 1776 in Rom mit dem Bildnisse des Ver-
fassers gedruckt wurde.
. Raltenbaeck, Ioh. Paul , ist zu Hofkirchen am Hausruck
in Osteneich ob der Enns den 11. Jänner 1803 geboren. Nachdem cr
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe I-M, Band 3
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe I-M
- Band
- 3
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 768
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie