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die Grafen. — Rauer. 16l
in Ansehung ihrer Erzeugnisse mit den vorzüglichsten Fabriken des In-
landes wetteifert. Kleinere Druckereyen, besonders in Blau, gibt es noch
mehrere.—T yrolhat im Vorarlbergischen vorzügliche Fabriken, nahment-
lich zu Do rnbirn und Rankwei l , die den größten Theil ihrer Er-
zeugnisse nach Italien schicken. — I n der Lombardie ist die Druckerey
bedeutend, besonders gibt es in der Provinz Mailand viele Druckereyen für
Kattune. —Im Venetianischen bestehen nur kleine, unbedeutende An-
stalten dieser Art.—Seit ungefähr 20 Jahren wird in den größern Fabriken
der Walzendruck mit vielem Erfolge angewendet, indem dadurch nichr
allein die Erzeugnisse vermehrt werden, da mittelst einer Walze taglich bis
9,000 Ellen gedruckt werden können, sondern auch die Gleichheit und
Reinheit der Dessins dadurch ungemein gewinnen. Die Einfuhr ge-
druckter Stoffe aus dem Auslande ist in Osterreich gänzlich verbothen,
doch auch der Absatz inländischer Fabrikate erstreckt sich nicht, oder nur
äußerst wenig, über die Gränzen der Monarchie, desto lebhafter ist je-
doch der Handel innerhalb der Gränzen. Österreich und Böhmen machen
die bedeutendsten Geschäfte mit Druckwaaren nach allen Provinzen des
Kaiserstaates. Die böhmischen Fabrikanten besuchen auch die Markte in
andern Provinzen und setzen daselbst eine gro.ße Menge ihrer größten-
cheils sehr wohlfeilen Erzeugnisse ab.
Rayianer, die Grafen. Ein altes steyermärr. Geschlecht.
Jörg und Math ias K. werden 1446 bey dem großen Aufgebothe
gegen die Ungarn rühmlichst erwähnt. HansK. besiegte 1532 die Tür-
ken auf dem Fernitzerfelde und fugte dem Wapen seines Geschlechts jenes
des Grafen Johann von Z i ps bey, den er oft mit vielem Glücke be-
kämpft hatte. Bal thasar K. focht 1583 bey demEntsatze von Wien
gegen Ma th ias Corv inus. Jörg AndreK. wurde 1615 durch
Kaiser Math ias in den Freyherrnstand erhoben. Hans Herbert
Freyh. K. erhielt 1665 durch Kaiser Leopold I. den Grafenstand und
zugleich die Erbsilberkämmererwürde in Kram und der windischen Mark.
Georg Sieg mund Graf K. war 1663 Mitglied der steyermärkischen
Landmannschaft. Die Besitzungen des Geschlechtes der K. in Steyer-
mark waren: DieHerrschaftenWildhaus, Nogeis, Wetzelsdorf,
Sp ie l fe ld , Kirchberg an der Raab, AHeim, Fahrengra-
ben, Siegersdorf , Liebenthal, Lukaufzen, Markt Vern-
see, A l tenburg , Büschelsdorf, dann die Herrschaft V ig au n
in Kram, welche in der Folge Katzenstein genannt wurde.
Nauer, Ferd., seiner Zeit beliebter Theatercomponist, Virtuose
auf der Flöte und Clarinette, war um 1770 in Böhmen geboren. Nach
vollendeter musikalischer Bildung bekleidete er vorerst eine Hofmeisterstelle
in Rumbu r g, dann ging er nach W i e n, wo er für die Volkstheater, be-
sonders für jenes in der Iosephstadt, bey dem er einige Zeit Capellmeister
war, componirte und auch her-
ausgab. Er starb in Wien den 13. April 1831. Unter seinen Com-
posuionen erwarb sich der I.Theil des Donauweibchens den meisten Bey-
fall; die in demselben befindliche Arie: „ In meinem Schlößchen ist's gar
fein," erfreute sich allgemeiner, und noch heute nicht ganz verschollenes
Volksthümlichkeit; außerdem verfaßte er unter Andern: Das Turnier
Oesterr. Nat. Encykl. V5. IN. l 1
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe I-M, Band 3
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe I-M
- Band
- 3
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 768
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie