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R a u rz i m. — R a u z.
zoglichen Akademie zu Florenz, war geboren zuGratz den 15. Iuny
1741. Nach erhaltener sorgfältiger Vorbildung durch seinen Vater,
welcher selbst Kupferstecher war, besuchte K. die Akademie inWien unt^
widmete sich den Studien mit solchem Eifer, daß er bald, sowohl in der'
einfachen Figuren-, als auch in der Gruppen- und in der Landfchaftszeich-
nung, Preise erhielt. Nach vollendeten Studien ging K. in seine Va-
terstadt zurück und erhielt daselbst in der Folge obenbenannte Anstellun-
gen, die er rühmlichst verwaltete. Seine ausgezeichneten Kenntnisse,
wie seine Kunst im Kupferstechen, vorzüglich in schwarzer Manier, er-
warben ihm bedeutenden Ruf, manche seiner Erzeugnisse werden noch
heute sehr geschätzt. Er starb zu Grätz den 1. Jänner 1316. Unter
feme vorzüglichsten Werke gehören: Artemisia, nach einem Gemälde
der Mad. Theebusch, sein Aufnahmsstück in die Wiener Akademie,
ein Blatt voll Geist und Leben. — Heilige Magdalena nach Guido
Reni.-^- Sibylla persica nach Guercino. — Brotschneiderinn nach
Schmid t . ^ Mehrere Genre-Stücke nach Teniers, Gerhard Dow
u.A. — Schlafende Venus, von einem Satyr belauscht, nach Weiß-
lirch er. — Einige^ Porträts, Theaterscenen, Titelkupfer:c., sämmtlich in
schwarzer Kunst. Ferner in Kupfer gestochen: Zauberinn, einen Todten
erweckend, nachAskanius; wie auch mehrere Porträts, Titelkupfer
und eine Charte von Steyermark zu Kind ermann's historischem und
geographischen Abriß dieses Herzogthums.
Raurzim, alte königl. Stadt im Kaurzimer Kreise, zählt 287
Häuser und 1360 Einw., die sich grö'ßtentheils von der Landwirthschaft
nähren. Die Stadt hat doppelte Mauern und eine prächtige Decanatkirche.
Raurzimer Rreis, in Böhmen, hat seine größte Ausdehnung
längs den beyden Kreisen Beraun und Rakonitz von Süden gegen Nor-
den, und begreift in seinem Umfange 52-^-geogr. Q. M, , auf welchen
25 Städte, 15 Märkte und 681 Dörfer gezählt werden. Die Bevölke-
rung dieses Kreises beläuft sich auf 185,900 Seelen. Ihrer Abstam-
mung nach sind die Einwohner des K. K.es fast durchgehends slavische
Böhmen. Ihre Hauptnahrungszweige sind die Landwirthschaft, einiger
Bergbau, mehrere Oewerbsanstalten, und ein mit den Erzeugnissen die-
ser producirenden Gewerbe aller Art lebhaft betriebener Handel, wozu
die Nähe Prag's und der doppelte Straßenzug nach den beyden Haupt-
städten Wien und Linz durch einen Theil dieses Kreises befördernd
beytragen.
Rauz(Raut), Rhauz), Constant. Franz Flor. Ant. v.,
k. k. Rath, Beysitzer der Büchercensur'Hofcommission in Wien,
Mitglied der Akademie zu Roveredo, war geboren zu Wien den
2l . May 1735. Seinen ersten Unterricht erhielt er zu Ungarisch-
Hradisch und kam sodann zu den Jesuiten in B runn , wo er
die Hnmanioren studirte. 1743 kam K. wieder nach Wien und setzte
daselbst seine Studien mit solchem Eifer fort, daß er sich bereits im 18.
Jahre selbst mit Schriftstellerey beschäftigte und dabey besonders die österr.
Literargeschichte vor Augen hatte. 1750 besuchte K. Swieten's phy-
siologische Vorlesungen, und studirte nebstdem Botanik, Chemie und
P^ystt, 1755 wurde er zum Mitglieds der kaiserl. Akademie in Rove-
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe I-M, Band 3
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe I-M
- Band
- 3
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 768
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie