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Reeß, Aernh. Ritter v. — Reeß, Franz Georg Ritter v.
Rceß, Bernh. Ritter v., Sohn FranzGeorgs Ritter v. K.,
k. k. Oberstlieutenant und Generaladjutant, war geboren 1770 tuWien
und widmete sich frühzeitig demMilitarstande. Sowohl im Türkenkriegs,
als auch besonders im französischen Revolutionskriege zeichnere sich K.
auf das rühmlichste aus und bewies in der Schlacht bey Arcole so viel
persönlichen Murh und strategische Kenntnisse, daß ihm der Kaiser, ohne
vorher ein Capitel gehalten zu haben, das Ritterkreuz des militärischen
Maria Theresien Ordens verlieh. Bald darauf starb K. den Heldentod
1300 in der Schlacht bey Valeggio.
Reeß, Franz Bernh. Ritter von, Vicepräsident bey dem nie-
derosterr. Appellationsgerichte und geh. Rath, Sohn I o h . Georg's
Edlen v. K., geboren zu Wien den 11. Nov. 1720, erlangte nach voll-
endeten Studien 1743 zu Innsbruck die Nürde eines Doctors der
Rechte, 1744 wurde K. Secretär bey dem.nederösterr. Landmarschall-
gerichte und erwarb sich durch seine großen Talente und seine thatige
Verwendung so bedeutende Verdienste, daß ihm 1764 der Ritterstand
der sämmtlichen Erblande, so wie des römischen Reiches und 1793 der
St. Stephan-Orden verliehen wurde. K. starb, nachdem er unter 4
Regenten durch 57 Jahre gedient hatte, den 5. Jänner 1795.
Recß, Franz Georg Ritter von, k. k. Hofrath bey der ober-
sten Iustizstelle und Mitglied der Hofcommission in Iustizgesetzsachen,
vielfach verdienter Staatsbeamter im Fache der Gesetzgebung, war gebo-
ren zu Wien den 11. Jänner 1747, Sohn des Vorigen. Nach ab-
solvirten Studien trat K. schon 1768 als unbesoldeter Landrath in
Staatsdienste^, 1770 wurde er niederösterreichischer Regierungsrath
auf der gelehrten Bank, welche Stelle K. mit so viel Eifer versah,
daß) als er 1774 zum Hofcommissionsrathe bey der illyrischen Deputa-
tion ernannt wurde, seine bisherigen Arbeiren unter mehrere Rathe ver-
theilt werden mußten. 1777 wurde K. Hofrath bey der ungarischen Hof-
tanzley und bald darauf bey der obersten Iustizstelle. Sowohl M aria
Theresia als Joseph I I . schätzten und ehrten seine Talente und Ver-
dienste, letzterer Monarch ernannte K. 1781 zum Referenten bey der
Hofcommission in Gesetzsachen und ertheilte ihm 1782 den königl. unga-
rischen St. Stephan-Orden. Sein Biograph in den „Zeitgenossen"
erzählt davon: „ I n einem Zimmer des kaiserlichen Prinzen, Erz-
herzogs Franz Car l , befindet sich ein, auf Befehl Kaisers Jo-
se pH I I . verfertigtes Gemälde, den Act vorstellend, wie derselbe dem Hof-
rathe v. K. den St. Stephan-Orden darreicht, mit einer höchst merkwür-
digen Inschrift." Ausgezeichnet war seine Thätigkeit und seine umfassende
Verwendung bey der erwähnten Hofcommission/ so wie bey dem obersten
Gerichtshofe, viele der wichtigsten Ausarbeitungen, sowohl im Gesetz-
fache, als auch verschiedene Regulirungen, die noch heut zu Tage beste-
hen, waren eine Frucht seines unermüdeten Wirkens. K. bekleidete die
genannten ehrenvollen Stellen auch unter den Regierungen der Kaiser
Leopold I I . und Franz I I . (I.) und wurde mit dem Vertrauen und
der Zufriedenheit dieser Monarchen beehrt. Er starb, allgemein betrauert,
den 6. August 1799. Folgende Ausarbeitungen wurden durch die uner-
müdete Thätigkeit dieses ausgezeichneten Staatsbeamten vollendet: 1731
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe I-M, Band 3
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe I-M
- Band
- 3
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 768
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie