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178 R e i b l i n g e r.
worin dieser Orden, und in Melk selbst die gelehrten Brüder Bernh.
und Hieron. Pez, so Ausgezeichnetes geleistet.hatten, mit sorgen-
freyer Muße und beharrlichem Eifer widmen zu können. Die Theologie
hörte er theils im Stifte Göt twe ih , wo Bessel's Geist noch nicht
erloschen ist, theils im bischöflichen Seminarium zu S t . Pol ten,
machte 1813, nach Reyb erger's Tode, seine Ordensprofession, und
wurde 1820 zum Priester geweiht. Mehrere Jahre brachte er nun mit
Geschäften der Seelsorge und des Iugendunterrichtes in und außer dem
Stifte zu, bis er von dem jetzigen verdienstvollen Prälaten Mar ia»
Zwinger , 1325 zum Professor der Orammatical-Classen zu Melk
und zum Vicedirector des Convictes daselbst, hierauf 1827 zum Reli-
gionslehrer des Gymnasiums, und 1329 zum Professor der Moral-
theologie an der theologischen Lehranstalt des Stiftes, woran nun auch
die Cleriker der Abteyen Geras, Seitenstetten und Altenburg
Theil nehmen, ernannt wurde; zu welchem Amte er 1332 auch die Bi-
bliothekarsstelle erhielt. Sein Lehramt am Gymnasium wurde ihm eine
eben so kräftige, als willkommene Aufforderung, sich dem Studium der
alten classischen Literatur noch mehr zu befreunden, und er ergab sich
demselben mit jener innigen Liebe, die schon im Knaben geweckt und ge-
nährt, auf seine ganze Bildung den wohlthätigsten Einsiuß gehabt hat.
— Allein vermehrte Berufsgeschäfte, schwere Krankheiten mit ihren nach-
theiligen Folgen für Geist und Körper, vorzüglich aber minder günstige
äußere Verhältnisse, durch die Zeitumstände herbeygeführt, haben sein
freudiges Fortschreiten auf der schriftstellerischen Laufbahn oft gehemmt
oder beschränkt, so daß er nur den kleinsten Theil seiner historischen Ar-
beiten dem Drucke übergab. Nebst einer Menge von einzelnen Notizen
und Beytragen, welche verschiedene, besonders inländische Schriftsteller
und Geschichtsfreunde von ihm erhielten, erschienen unter seinem Nah-
men mehrere Aufsatze in des Freyh. v. Hormayr Archiv für Geogra-
phie, Historie, Staats-und Kriegskunst: Me lk , von Leopold dem
Erlauchten erobert, die älteste Burg der Babenberger in Österreich.
(Jahrg. 1322, Nr. 1, 5, 9, 10, 15 u. 16.) —Die Ruinen von
Aggstein in Niederösterreich. (1327, Nr. 4.) — Loosdorf in
Österreich unter der Enns, und das einst bestandene protestantische
Gymnasium daselbst. (1827, Nr. 97, 98 u. 99.) — Chronik von
Melk. (1823, Nr. 91 , 93, 96, 97 u. 93.) — In Hormayr's
und Mednyansky's Taschenbuchs für die vaterländische Geschichte:
Diplomatische Beyträge zur Geschichte der Babenberger in Österreich.
(9. Jahrg. 1323 S. 194—209.)—Das Schloß Alb rechtsberg an
der Bielach. (Eb., S. 238—270.) — Schal laburg in Nieder-
österreich. (10. Jahrg. 1329, S. 130—241.) Diese Aufsätze sind
sämmtlich, ohne des Verfassers Schuld, durch Nachlässigkeit im Drucke
so sehr durch Fehler aller Art entstellt, daß eine berichtigte (und ver-
mehrte) Herausgabe gewünscht und vom Verfasser versprochen ward. -"
Als Mitarbeiter an der kirchlichen Topographie von Österreich, durch
den Plan des Werkes an die vorgezeichnete Form in der Behand-
lung des Scoffes gebunden, hat K. , außer vielen Materialien zu
jedem Bande (vom dritten angefangen), nachstehende Bearbeitungen im
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe I-M, Band 3
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe I-M
- Band
- 3
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 768
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie