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Österreichische National-Enzyklopädie - Buchstabe I-M, Band 3
Seite - 180 -
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R e m p e l e n . Vater, Engel brecht von K., k. k. Hofkammerrath, ließ ihn zu Raab, und dann in Wien die juridischen und philosophischen Wissen- schaften studiren, wobey K. so thätige Verwendung zeigte, daß er bald mir dem Auftrage beehrt wurde, das Gesetzbuch der Kaiserinn Mar ia Theresia in die deutsche Sprache zu übertragen. Der Erfolg krönte das Zutrauen, die Fürstinn selbst ließ sich K. vorstellen, und ernannte ihn durch eigenhändige Entschließung zum Hofconcipisten der ungar. Hofkammer. Nach einigen Jahren Dienstleistung wurde K. Hofsecretar und endlich Hofkammerrath bey derselben Stelle. Als solcher hatte erden Bau des königl. Schlosses zuOfen, so wie das Salzwesen in Ungarn zu dirigiren, auch führte er den Auftrag, das Banat von Räubern zu reinigen, und zur neuen Bevölkerung einzurichten / auf das genügendste aus. Für diese letzte Unternehmung erhielt er von der Kaiserinn eine lebenslängliche Pension von 1000 Gulden, die er jedoch unter der Re- gierung Kaiser Joseph's, gleich ähnlichen Pensionisten, wieder ver« lor. 1736 wurde K. zum Hofrathe der vereinigten ungar. - siebenbürg. Hoftanzley ernannt, endlich aber 1798, nach 43jahriger Dienstleistung in Ruhestand versetzt. Er starb zu Wien den 26. März 1804. Be- wundernswürdig waren K.'s Kenntnisse fast in jedem Fache der menschli- chen Wissenschaften, obschon Physik und Mechanik seine Lieblingsstudien waren. In letzterem Fache leistete er auch wirklich Unglaubliches. Welt- berühmt wurde seine Schachmaschine, in Gestalt eines Mannes in tür- kischer Kleidung, der vor einem Tische sitzt, auf welchem ein Schachbret steht. Der Tisch selbst hat Rollen an den Füßen, um ihn von einer Stelle zur andern zu bewegen, und somit den Verdacht zu vermeiden, als sey ein Mensch unter dem Tische verborgen. Diese Maschine spielte mit den geschicktesten Spielern, und war ihnen fast immer überlegen. Das Spiel begann immer die Figur. Sie hob den linken Arm längsam auf, und richtete ihn nach der Seite des Bretes, wo der Stein stand, mit wel- chem gespielt werden sollte, faßte ihn mit den Fingern, hob ihn auf und stellte ihn auf das Feld, wo er hinkommen sollte, worauf sie den Arm wieder auf den Polster legte; jede dieser Bewegungen war mit einem dumpfen Geraffel, dem Ablaufen eines Uhrwerkes ähnlich, begleitet. So oft sie den Gegnern einen Stein nahm, hob sie ihn vom Schachbret weg, stellte ihn außer demselben nieder, und führte durch eine Reihe von Bewegungen den Arm herzu, ihren eigenen Stein auf das Feld zu stellen, wo der weggenommene stand. Bey jedem Zuge des Gegners bewegte die Figur den Kopf, und sah auf dem Brete herum. Beym Schach der Königinn nickte sie zwey Mahl, beym Schach dem Könige drey Mahl mit dem Kopfe, bey einem falschen Zuge aber schüttelte sie denselben, faßte den verlegten Stein, und stellte ihn wieder auf das Feld, wo er vorher stand. In wie weit der Erfinder, der immer neben dem Tische stand, oder auch in ein auf einem entfernten Tische befindliches Kastchen sah, das Spiel des Schachspielers leitete, oder ob dennoch ein Mensch in der Maschine wirkte, hat nicht entdeckt werden können, Letzteres hal man indeß in einer neueren englischen Schrift mit vieler Wahrscheinlich- keit dargethan. Übrigens war K. stets bereit, das Innere der mit Na- dern, Hebeln und Springfedern angefüllten Maschine, Jedem, der c)
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Österreichische National-Enzyklopädie Buchstabe I-M, Band 3
Titel
Österreichische National-Enzyklopädie
Untertitel
Buchstabe I-M
Band
3
Autoren
Franz Gräffer
Johann Czikann
Verlag
H. Strauß
Ort
Wien
Datum
1835
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.3 x 22.0 cm
Seiten
768
Schlagwörter
Nachschlagewerk, Biografien
Kategorien
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