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Rettenbrücken. — Reu hl.
Rettenbrücken. Im österreichischen Staate wurde die ersteKetten-
brücke 1824 zu Sava in Ober - Krain über die Save gebaut. Sie
ist 103 Wiener Fuß lang und 10 breit, das ganze Gewicht dieser Brücke
beträgt 41 Ctr. Das Eisen wurde von den Hämmern zu Neumarkrl
geliefert, die Ausführung übernahm der Schlossermeister Lucas Ter-
ler zu Neumarktl. In demselben Jahre ließ Graf von Magnis
auf seiner Herrschaft Straßnitz in, Mähren eine Fahrbrücke über einen
Arm der March durch den Ingenieur Friedrich Schnirch bauen.
Diese ist 90 Fuß lang, 14 breit, hängt an 8 Ketten, und hat ein
Tragvermögen von 1203 Ctrn. In Wien bildete sich 1825 eine Gesell-
schaft, welches dasselbe Jahr dieSovhien -Kettenbrücke über den Donau-
Canal auf Actien vollendete. Die Öffnung derselben zwischen dem Un-
terbaue der Pfeiler an beyden Ufern betragt 225 Fuß, die Aufiagspuncte
der Ketten sind 240 Fuß von einander entfernt, die ganze Breite m
15i Fuß, zwischen den Geländern 12^ Fuß, die Leitung des Baues
hatte der rühmlich bekannte Mechaniker Ignaz Edler von Mit is
besorgt. Zu Kremsier inMähren entstand 1826 eine Kettenbrücke über
einen Arm der March, 63 Fuß lang, 12 breit, mit einem Tragver-
mögen von 1059 Ctr. 1827 wurde zu Saaz in Böhmen eine Fahr-
brücke über die Eger erbaut, welche zwischen den Pfeilern 192 Fuß,
zwischen den Aufhangepuncten 204 Fuß lang ist, eine Breit« von 18 Fuß
und ein Tragvermögen von 5597 Ctr. hat. Die bereits erwähnte Wie-
ner Kettenbrückenbau-Gesellschaft ließ 1828 wieder unter Leitung des
Ignaz Edlen von Mi t is die Carlsbrücke über den Donau-Canal
gegen die Leopoldstadt bauen, welche 50 Klafter 3 Fuß 3 Zoll lang und
13 Fuß breit ist. Dasselbe Jahr wurde eine Kettenbrücke über den Wien-
fiuß zu Wien an die Stelle des ehemahligen oft beschädigten Holzsteges
auf Actien erdichtet. Für den Übergang über die Donau-Kettenbrücke
wird 1 Kreuzer C. M., über die letztere 1 Kreuzer W. W. entrichtet.
1830 wurde endlich über die Wien eine Fahr-Kettenbrücke auf magi-
stratische Kosten errichtet. Eine jneue in Triest statt des ponte i< 550.
Rettenhof/ niederösterr. Dorf im V. U. W. W., am ialten
Gang, mit einer Zitz- und Kattundruckerey, welche sonst für die grösite
und vorzüglichste im Lande gehalten wurde, dann einer Essig- und einev
chemischen Producten-Fabrik.
Reuhl, lar l Freyh. v., Feldmarschall-Lieutenant, There-
sien-Ordensritter, und Inhaber eines Infanterieregiments, war ein
Sohn des Feldmarschalls Carl Gustav Freyh. v. K. Er wurde 1734
zu Fiume geboren, und nachher zu Grä tz erzogen. 1756 trat er als
Oberlieutenant in dem Regiments seines Vaters in k. k. Kriegsdienste,
wurde 1757 nach der Schlacht bey Prag Grenadierhauptmann, bey
Max. Browne, 1762 Major, 1769 Oberstliemelwnt, und 1770
Oberster. Im bayerischen Erbfolgekriege 1779 erwarb er sich durch seine
heldenmüthige Vertheidigung bey B rür gegen eine überlegene Feindes-
macht ein vorzügliches Verdlenst um das Vaterland, weßwegen er auch
mit dem Theresienkreuze belohnt wurde. 1783 wurde er Generalmajor,
1790 Feldmarschall-Lieutenant und Inhaber eines Infanterieregiments.
Bey der Niederländer Insurrection 1790 und. 1791 leistete er die wich«
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe I-M, Band 3
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe I-M
- Band
- 3
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 768
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie