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Österreichische National-Enzyklopädie - Buchstabe I-M, Band 3
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Rinsky, Franz Ulrich Graf v. Reisen und ward nach seinerZurückkunft am kaiserl. Hofe Leopold's I. Kämmerer und Reichshofrath. Kaum in seine neue Gesch5ftslauf- bahn eingeführt, wurden seine Fähigkeiten der Gegenstand allgemeiner Bewunderung. Er verstand und schrieb nicht nur die Hauptsprachen Eu- ropa's, sondern wußte auch durch einen gewissen Ernst in seinem'Außern, durch seine Bescheidenheit, Anspruchlosigkeit und gefällige Umgangswei- se, alle Herzen zu gewinnen. Auch gehörte er zu jenen seltenen Men- schen, die nicht bloß treffliche Pläne zu entwerfen, sondern dieselben auch mit Kraft und Consequenz durchzuführen vermögen. Es war dieß eine der Ursachen, welche den Kaiser bewogen hatten, ihn den 17. Sept. 1664 an die Stelle des als Bothschafter nach Spanien gesendeten Gra- fen Franz Eusebius v. Pö t t i ng zum böhm. Vicekanzler zu ernen- nen. Er hatte kaum diese Dienststufe betreten, als er wegen Einlösung der an Polen verpfändeten schlesischen Fürstenthümer Oppeln und Rati- bor, wegen Erneuerung der Verschreibung der polnischen Krone an einen österr. Prinzen, und wegen Betreibung der Restitution des Fürsten öubomirski nach Polen gesendet wurde. Nach seiner Zurückkunft, obwohl kaum 33 Jahre alt, wurde er zum königl. Statthalter und Bey- sitzer des größern Landrechtes, zum Appellationspräsidenten und königl. böhm. Oberst- Landhofmeister befördert. 1672 erschien er als kaiserl. Commissär auf dem Landtage zu Prag, und 1675, bald nach verflosse- nem Regreffe hinsichtlich des Erbvereins zwischen Böhmen und Würz- burg wurde er geheim. Rath. Gegen Ende 1676 sandte ihn Kaiser Leopold als bevollmächtigten außerordentlichen Gesandten zu dem Friedens-Congresse nach Nymwegen, wo er den 5. Febr. 1679 die Friedenstractate unterschrieb und nach Wien zurückkehrte. Wie ruhm- voll er bey dieser höchst wichtigen Friedensverhandlung seines schwieri- gen Auftrages sich, entledigte, ist bekannt. Er wurde dafür von seinem dankbaren Monarchen nach dem am 27. Febr. 1683 erfolgten Ableben des Grafen No stitz den 8. April dess. I. mit der Würde eines Obersten Kanzlers des Königreichs Böhmen und vom Könige von Spanien mit dem Orden des goldenen Vließes geschmückt. Wahrend der Belagerung Wiens durch die Türken wachte er für Böhmens Wohl, und als 1637 die Tür- ken bey Mohacs besiegt, und die Grundfeste des ottomanischen Rei- ches tief erschüttert wurde, erhielr er auf dem Landtage zu Preß bürg das ungar. Incolat. Den 25. Iuny 1689 ward der Reichstag zu Re, g ensbu rg eröffnet, und derObersteKanzler K. als Principal-Gesand- ter des Königreichs Böhmen zur bevorstehenden Wahl des Erzherzogs Joseph zum röm. König nach Augsburg gesendet. Am 22. Ott. 1639 ward das Gutachten in Betreff der Zulassung des Königs von Böhmen zu den churfürstl. Collegialberathungen abverlangt, und mittelst Handbillet vom 23. Iän. 1690 der Oberste Kanzler als Ge- sandter zur Berathung der Wahlcapitulation Joseph's I. zugezo- gen, die am 14. Jan. 1690 zu A u g s b u r g unterzeichnet wurde, worauf den 19. Iän. die feyerliche Krönung erfolgte. Von nun an ward Graf K. in den geheim. Conferenzrath aufgenommen, wo teine Sache von Wichtigkeit am kaiserl. Hofe verhandelt wurde, an der er nicht Antheil nahm. Insbesondere war ihm die Besorgung der
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Österreichische National-Enzyklopädie Buchstabe I-M, Band 3
Titel
Österreichische National-Enzyklopädie
Untertitel
Buchstabe I-M
Band
3
Autoren
Franz Gräffer
Johann Czikann
Verlag
H. Strauß
Ort
Wien
Datum
1835
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.3 x 22.0 cm
Seiten
768
Schlagwörter
Nachschlagewerk, Biografien
Kategorien
Lexika National-Enzyklopädie
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