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Rlausenburger Gespanschaft. — Rlein, Franz. LI5
1, l OOHäuser mit20,000 Einwohnern.DieStadt ist nicht groß aber freund-
lich, hat mehrere Kirchen, unter welchen sich die kathol. Kirche von
gothischer Bauart auszeichnet. Im neueren Geschmacke ist die Kirche
der heil. Dreyfaltigkeit; auch die Protestanten, Reformirten, Unitarier
und die Glaubensgenossen des orientalischen Ritus haben ihre eigenen
Gotteshäuser. Mehrere angesehene Familien des höheren Adels haben
hier Paläste; das Rachhaus ist auf dem Marktplatze. — K. ist der Sitz
des siebenbürgischen Guberniums, der Studiencommission, des Thesau-
rariats und anderer Stellen, auch des Superintendenten der Unitarier;
hat ein Plansten-Collegium, ein akademisches Lyceum, ein adeliges
Convict, 2 Seminarien, ein kathol. Gymnasium und eine Prim n^
schule, ein reformirtes und ein unitarisches Collegium, mehrere Wohl-
charigkeitsanstalten und ein ungarisches National-Theater^ — Die Ge-
werbe sind unbedeutend, auch ist der Handel unwichtig. Die Tuchweberey
ist der bedeutendste Theil der hiesigen gewerblichen Industrie; bey der
Stadt sind Steinsalz-Bergwerke. — K. gehört übrigens zu den Taxal-
orten, untersteht folglich nicht der Comitats-Iurisdiction, sondern hat
seinen eigenen Stadtrichter, Königsrichter und einen förmlichen Magi-
strat, der sowohl die ökonomischen, als die übrigen Angelegenheiten der
Stadt verwaltet.
Rlausenburger (Roloser) Gespanschaft, im Lande der Un-
garn in Siebenbürgen, ein ziemlich allsgedehnter Erdstrich, der 73? Q.
M. an Flächeninhalt enthält. Die 100,000 Einw. ernähren sich meistens
ron der Viehzucht, dem Feldbau, dem Bergbau, einigen Gewerben
und der Handlung und bewohnen eine königl. Freystadt, 5 Markt-
flecken, 202 Dörfer und 35 Prädien. Die Eintheilung dieses Comitats
geschieht in 6 Processe; Hauptort ist die königl. Freystadt Klausen-
burg«', d.).
Rleimayrn, Franz Thaddäusv., erzbischöfl. wirkl. geheimer
Rath und Hofrathsdirector zu S a l z b u r g , war geboren zu Z e l l in:
Zillerthale den 25. Sept. 1723, widmete sich nach vollendeten Studien
der öffentlichen Geschäftslaufbahn und zeichnete sich durch wissenschaftliche
Bildung und die thatigste Verwendung vorzüglich aus. Im Drucke wa-
ren von ihm erschienen: Unparteyische Abhandlung von dem Staate des
hohen Erzstiftes Salzburg und dessen Orundverfassung zur rechtlich
und geschichtsmäßigen Prüfung des sogenannten juris regii der Herzoge
in Bayern, Salzburg 1770; 2. Aufl. 1780. —Nachrichten vom Zu-
stande der Gegenden und Stadt Juvavia, vor, wahrend und nach Be-
herrschung der Römer bis zur Ankunft deS heil. Nupert :c., Salzburg
1784; mit Register (von Emmel), eb. 1305. Auch lieferte K. Bey-
trage zum deutschen Zuschauer und in andere Platter.
Rlein, Franz, Bildhauer, geboren zu Wien den 27. April
1779; nach vollendeten Studien der Humanitatswissenschaften kam K.
an die Wiener Akademie der bildenden Künste, studirre daselbst Sculptur
unter dem Tirector M. Fischer, an mehreren dessen Werken er in der
Folge mitarleitete, z. V. an den Standbildern auf dem Graben und
auf dem Hof. Das größte Verdienst erwarb sich K. durch die genaue
Nachbildung der Präparate des berühmten Oall'schen Schädelcabinetes,
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe I-M, Band 3
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe I-M
- Band
- 3
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 768
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie