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Rlobauk. —Nlosterneuburg. 227
ger betreffend, Prag 1777; ist von K. aus dem Französischen ins Deut-
sche übersetzt in den Abhandlungen der böhm. Privatgesellschaft. — Be-
schreibung eines Electricitätsträgers/ ohne Harz und Glas, eb. 1777.
Volta, Beschreibung einer neuen electrischen Geräthschaft, Electrophor
genannt. Aus dem Italienischen, eb. 1777.
Rlobauk, kleine mähr. Stadt im Hradischer Kreise, nahe an der
Ungar. Gränze, mit 2,350 Einwohnern.
Rlobauk, mähr. Dorf im Brünner Kreise, mit 1,500 Einw.,
einem Schlosse, einer kath. Kirche, einem reformirten Bethhause; har
gutes Weingebirge.
Rlösterle, böhm. Städtchen im Saazer Kreise> an der Eger,
mit 1,000 Einw., die eine beträchtliche Porzellan- und Fayencegeschirr-
fabrik betreiben, Spitzen klöppeln, Stahlwaaren erzeugen ;c.
Rlokot, s. Rorenicza.
Rlosau, böhm. Dorf im Klattauer Kreise, wo ein Schloß mit
einem schönen Garten; Wollenzeug- und Merinosmanufacturen.
Rloster, böhm. Dorf im Taborer Kreise, mit einem seit 1785
aufgehobenen majestätisch erbauten Paulanerkloster, einer prächtigen
Kirche dabey und einer Nägelfabrik. Unter der Kirche befindet sich noch
die Gruft der Mönche, worin eine Wasserquelle (Vaterbrunnen genannt)
entspringt. >
Rlosterbruck, ein vormahliges Pramonstratenserstift im Znaymer
Kreise Mährens, in der Nähe. von Znaym, an der Thaya gelegen. Das
prachtige Stiftsgebäude wurde durch einige Zeit für die mähr. Tabakfa-
brik verwendet, und wird gegenwärtig von den Herrschaftsbesitzern Rittern
v. Liebenberg (s. d )^ als Schloßgebäude in seinem ansehnlichen Zustande
erhalten, indem sie auch keine Kosten scheuen, alle auf dieses berühmte
Stift und die Gerechtsamen dieser Herrschaft Bezug nehmenden Docu»
mente, wo sie sich immer vorfinden, zu sammeln, wodurch sie zugleich
ihren Sinn für den Werth urkundlicher Schatze an den Tag legen.
Rlosterneuburg, niederosterr. landesfürstl. Stadt im V.U.W.W.
an der Donau mit 434 Häuser und 3,800 Einw., welche sich groß-
tentheils mit Weinbau beschäftigen. Sie wird in die obere und untere
Stadt eingetheilt und enthalt an merkwürdigen Gebäuden eine Ponto-
tiier-Caserne, ein Fuhrwesen-Depot, ehemahls ein Freyhof des Für-'
sten de Ligne, den Schiffbauhof außerhalb der obern Stadt an der
Donau, wo die Pontons der k. k. Armee verfertigt werden; vor Allem
aber das ehrwürdige, alterthümliche, leider aber bisher noch unvollen-
dete Gebäude des von Leopold dem Hei l igen 1106 gestifteten
Chorherrnstiftes. Veranlassung zu dieser Stiftung gab der Umstand,
daß, als sich dieser Fürst eben auf den Zinnen seiner Residenz, auf dem
heurigen Leopoldsberg mit seiner Gemahlinn Agnes über eine fromme
Stiftung besprach. Letzterer durch einen Windstoß der Schleyer vom
Haupte fortgetragen wurde; als derselbe nach 23 Tagen zufallig im dichten
Gebüsche auf einer Hollunderstaude wieder gefunden wurde, beschloß der
fromme Fürst an dieser Stelle ein Kloster und eineKirche zu bäuen. Noch
in demselben Jahre begann der Ban ein^r kleinen Kirche und Wohnung
für die Geistlichen/ und war schon 1108 vollendet. 11l4 legte der ?rsto
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe I-M, Band 3
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe I-M
- Band
- 3
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 768
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie