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Rnin. — Rnoppern. 231
Nnin (Tnin), dalmat., meist von Morlaken bewohntes Städt-
chen im Kreise Z a ra, mit einer auf dem steilen Salvatorsberge erbau-
ten Festung, an der fischreichen Kerka, über welche eine halb aus Stein,
halb aus Holz erbaute Brücke führt. Die Einwohner, die im Sommer
immer Wassermangel leiden, treiben Handel mit Bosnien und den näch-
sten Seestädten.
Rnittelfeld, steyermärk. landesfürstl. Stadt im Iudenburger
Kreise, in angenehmer Lage am linken Ufer der Mur, hat 171 meist
schlechtgebaute Häuser mit 1,100 Einw., und ist mit halbverfallenen
Ringmauern umgeben. Auf dem Platze steht eine Säule zur Erinnerung
an die Feuersbrünste von 1715 und 1313, durch welche die Stadt sehr
viel gelitten hat. Verarbeitung des Eisens und Eisenwaarenhandel sind
dieHauptnahrungszweigeder Einwohner. Man trifft nähmlich bier einen
Wallascheisenhammer, welcher jährlich 3,200 Ctr. Stahl, Mock-und
Stangeneisen in Steyermärk und Osterreich absetzt, eine Huf- und
Hackenschmiede, eine Pfannenschmiede, eine Nagelschmieds und in der
Wasserleir einen Sensenhammer.
Rnoller, Märt., Maler, war geboren 1723 zu Stein ach in
Tyrol. Seine erste Kunstanleitung erhielt er in Innsbruck, wo der
rühmlich bekannte Paul Trog er auf ihn aufmerksam wurde, ihn
mit sich nach Wien nahm, verpflegte und unterrichtete. 1753 ging K.
nach Rom, studirte die daselbst vorhandenen Kunstschätze mit großem
Fleiße, wobey er die Art und Weise der römischen Schule sich eigen
machte, dann ging er nach Mailand, und erlangte daselbst die Gunst
des damahligen Gouverneurs, Grafen von Firmian, der ihm eine
Anstellung als Hofmaler zu Stande brachte. 1753 ging K. neuerdings
nach Rom und Neapel, wurde mit dem berühmten Mengs bekannt,
und erwarb sich dessen Freundschaft. 1760 wurde er nach Mailand zu-
rückberufen und erhielt an der dasigen Akademie eine Professur, die er mit
Auszeichnung bis 1302 bekleidete, in welchem Jahre er von derdamahligen
franz. Regierung mit Beybehaltung seines Ranges und ganzen Gehaltes
in den Ruhestand gesetzt wurde. Nachdem er noch eine Neise in sein Va-
terland gemacht hatte, starb er zu Mailand den 25. Iuly 1304. Von
seinen zahlreichen Werken sind besonders erwahnenswerth: Die Fresco-
malerey in den Kirchen zu Volders und Gries bey Botzen, so
wie 7 Altarblätter in Botzen. Das Altarblatt in der deutschen Ordens-
capelle zu Botzen. Der Saal im gräflich Taxis'schen Palaste in
Innsbruck, ein Altarblatt bey den Serviten daselbst, mehrere Altar-
blätter zu Meran, Epp an undN i ed erdorf in Tyrol, die Fresco-
malerey der Kirche zu Neresheim in Schwaben, des Bürgersaales in
München, mehrere Altarblätter zu Benedictbeuern, endlich 7 De-
ckenstücke und über 30 Ohlgemälde in der Residenz zu Mai l and, dann
auch verschiedene Gemälde in andern italienischen Städten.
Rnoppern, ein Oerbestoff als Surrogat der Galläpfel und wich-
tiger Handelsartikel im österr. Kaiserstaate. Die K. sind bekannt-
lich wie die Galläpfel, braune Auswüchse des Eichbaums, welche
durch den Stich eines Insectes entstehen, nur mit dem Unterschiede,
daß sie sich nicht auf den Zweigen und Blattstielen, wie diese, sondern
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe I-M, Band 3
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe I-M
- Band
- 3
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 768
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie