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384 Rock. ^ Rö lcsey .
mehreren Orten Deutschlands, einige Zeit auch in Wien auf, 1613
kehrte er jedoch auf den dringenden Wunsch seiner Frau, einer gebornen
Römerinn, wieder nach Rom zurück, wo er seit dieser Zeit als einer
der g^chtetsten Künstler lebt, und fortwährend seinen ausgezeichneten
Fähigkeiten angemessen beschäftigt ist. Von vorzüglichem Werthe sind
seine genial gedachten ausgeführten Zeichnungen mit reichen Gruppen,
die von blühender Phantasie und höchst geistreicher Auffassung zeugen.
Seine Landschaftsgemälde sind durch Klarheit der Farbe, Durchsichtig-
keit der Ferne und Kraft der Behandlung höchst schätzenswerth. An
Reichthum der Erfindung möchte er vielleicht keinem lebenden Künstler
nachstehen. Die Zahl seiner Werke ist ziemlich groß, die meisten dersel-
ben befinden sich jedoch in Rom. Allgemein berühmt sind die von ihm
gezeichneten und radirten Blatter zu dem Kupferwerke von Ka rstens:
i.es Argonautes, selon pindare, Orphee etApollonius deRno^e,
Rom 1799, als Muster für Skizzisten in bestimmter Andeutung von
landschaftlichen Ansichten; dann fein sabiaco, mehrere Ansichten von
Tyrol und Italien, seine großartigen Zeichnungen zu Dante's Come-
dia divina etc. 1324 gab er auch ein höchst originelles, von sarkasti»
fchem Humor sprudelndes, kunstkritische*s Werkchen, unter dem etwas
bizarren Titel : Moderne Kunstchronik, Briefe zweyer Freunde, in
Rom und der Tartarey oder die Rumford'sche Suppe:c. Carlsrube, her-
aus, dessen größter Theil mit bitterer, oft auch etwas derber Ironie,
das moderne Kunsttreiben zur Schau stellt, das aber am Schlüsse eine
vortreffliche Übersicht der ganzen Kunstgeschichte, zwar in gedrängter
Kürze, aber doch mit solcher Klarheit, Bündigkeit und Erschöpfung gibt,
wie wir sie in voluminösen Werken über diesen Gegenstand vergebens su-
chen möchten.
Rock, Mich., geboren 1760 zu Innsbruck. Er lernte die
Zeichnungsgründe, auch jene derMalerey, bey Peter Den if le, Zeich-
nenmeister zu Innsbruck, kam sodann durch Unterstützung des Grafen
von Enzenberg, damahligen Gubernialraths, zum Maler Knol l er
nach Mai land , wo er 9 Jahre blieb. Hierauf wurde er als kaiserl.
Pensionär nach Rom geschickt, wo er sich seither immer aufhielt. Er war
einer der geschicktesten Maler in Rom, erwarb sich anfangs sehr viel
durchs Copiren der Werke Raphael's, wurde nachher Mitglied von
St . Luca und Vicedirector der päpstlichen Mosaik-Anstalt. DasPa-
tional-Museum besitzt die Skizze, die Geschichte des Achilles nach Ho-
mer in 14 Bildern dargestellt, nach welcher der berühmte Mosaiktisch
verfertigt ist, welchen Papst Leo X I I . dem König von Frankreich zum
Geschenk machte. Er starb inRom im Nov. 1325.
Rälcsey, Franz, aus einem alten, ansehnlichen, adeligen Ge-
schlechte, geboren den 8. Aug. 1790 zu Szä-Demeter in der sieben-
bürg, mittleren Szolnoker Gespanschaft; studirte am reform. Collegium
zu Debreczin. Schon auf der Schule machte er sich die beyden classi-
schen Sprachen des Alterthums, und von den neuen die französische und
die deutsche eigen. Philosophen und Dichter wurden sein Lieblingsstu-
dium; auch wagte er schon hier mehrere Versuch? in der lyrischen und
dramatischen Poesie. Kazinczy gewann nun den 17jährigen Jüngling
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe I-M, Band 3
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe I-M
- Band
- 3
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 768
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie