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Österreichische National-Enzyklopädie - Buchstabe I-M, Band 3
Seite - 237 -
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R ö n i g s a c k e r / die G ra fen . 237 König inhof in Böhmen unter altenPfeilen aus den Zeiten des Hussiten- krieges, deren einige mit Pergament beschwingt waren, aufgefunden, und befindet sich jetzt in der Bibliothek des National-Museums, zuPrag. Leider ist dieser literarische Schatz nicht vollständig und enthält nur in einem Hefte von 12 Blättern Pergament und 2 Abschnitzeln, einen klei- nen Theil (das Ende des 25. Capitels, das 26. und 27. ganz und ein Bruchstück des 28. des dritten Buches) einer bedeutenden Sammlung von erzählenden und lyrischen Gedichten von großem Werthe in böhmi- scher Sprache, die an poetischem Gehalt, an Kraft und Anmuth der Sprache, an Innigkeit und Zartheit der Empfindung keinem poetischen Erzeugnisse der Vorzeit weichen, in der alt-slavischen Literatur aber ein- zig dastehen. Nach der Schrift zu urtheilen, fällt der Ursprung dieser Handschriften in die Jahre 1290 bis 1310, doch mögen leicht einige der- selben noch alter seyn. Ihr Inhalt ist ganz aus der Geschichte Böbmens genommen; so erzählt das erste dieser Gedichte den Sieg über die Polen unter Udalrich, das zweyte den Einfall der Sachsen in Böhmen und wie Benes die Landleute versammelt und dieFeinde verjagt, das dritte den Kampf und Sieg der Böhmen unter Iaros law Sternberg über die Tartarn bey Olmütz, das vierte den Krieg N eklan's mit dem Herzog von Saaz, das fünfte (wahrscheinlich das älteste) die Beschreibung eines Turniers zu P rag , dessen Preis des Herzogs Tochter ist, das sechste den Kampf der heidn. Böhmen gegen einen deutschen Fürsten, der sie zum Chri- stenthums bekehren will, der Nest endlich ist mehr lyrisch als episch, doch eben so anziehend. Hanka gab diese merkwürdigen Reste alterthümlicher Dichtkunst in altböhmischer Sprache, wie er sie fand, nebst einer Über- setzung ins Neuböhmische und einer deutschen vom Professor Swobdda 1819, dann neuerdings 1829 im Drucke heraus. Rönigsacker, die Grafen, stammen ursprünglich aus dem alten Rittergeschlechte der Bianchi , im Herzogthume Chalais in Sa- voyen. Sie leisteten unter mehreren Kaisern und Königen wichtige Dien- ste, zeichneten sich vorzüglich 1476 unterHerzog Car l dem Kühnen von Burgund, wie auch unter Kaiser Car l V. 1530 sowohl in Hof- als Kriegsdiensten aus, und erwarben endlich das Stammgut Königs- acker, welches sie noch um 1675 besaßen. Andreas Bianchi zog sich nach Bayern und verwandelte seinen italien. Nahmen in den deutschen ron W e iß. Er erhielt vom Kaiser Leopold 1664 die Reichsritterschaft, und schrieb sich nunmehr Andreas Reichsritter Weiß v. K. Sein Sohn Ägyd wurde von Kaiser Leopold I. 1675 in den Freyherrnstand er- hoben, worauf sich dieses, noch bestehende, Geschlecht mit Hinweglassung des Nahmens Weiß, als Freyherrn von K. und Neu haus zu schrei- ben ansingen. Derselbe Agyd Freyherr von K. zog sich nach Oster- reich, machte sich ansaßig und starb zu Wien 1715. — Joseph IacobThaddäus, Sohn des Vorigen, wurde vom Kaiser Carl V I . 1734 in den Reichsgrafenstand erhoben. Er war geboren zu Wien den 15. März 1695, vermählte sich den 17. Febr. 1721 mit Polyxena Clara Anna Freyinn von Tavonat auf Thavon und Sachsen- gang, und starb zu Grätz den 28. Aug. 1756.
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Österreichische National-Enzyklopädie Buchstabe I-M, Band 3
Titel
Österreichische National-Enzyklopädie
Untertitel
Buchstabe I-M
Band
3
Autoren
Franz Gräffer
Johann Czikann
Verlag
H. Strauß
Ort
Wien
Datum
1835
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.3 x 22.0 cm
Seiten
768
Schlagwörter
Nachschlagewerk, Biografien
Kategorien
Lexika National-Enzyklopädie
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