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Rrain, I. Geschickte. 269
Fortschritte deS Meisters klar vor Augen gestellt wurden. In neuerer
Zeit widmete sich K. auch mit vielem Glücke und ausgezeichnetem Erfolge
dem Fache der enkaustischen Wachsmalerey, in welchem er die herrlich-
sten Proben ablegte. K.'s Verdiensten wurde indessen auch die ehrenvoll-
ste Anerkennung zu Theil. Schon 1813 ernannte ihn die Akademie der
bildenden Künste in Wien zumKunstmitgliede, 1815 jene zu Hanau.
1823 wurde er zum Corrector und außerordentlichen Professor der k. k.
Akademie ernannt, 1328, nach dem Tode des Oalleriedirectors Rebell,
erhielt K. in Berücksichtigung seiner Kunstfähigkeiten und seines im In-
und Auslande anerkannten Rufes, dessen Stelle als Director der kais.
Bildergallerie und Schloßhauptmann vom Belvedere. In diesem
ehrenvollen Berufe wirkt K. mit Einsicht und Thätigkeit, er unternahm
unter den Auspicien des Oberstkammerers Grafen v. Czernin. dasgroßs
Werk einer neuen zweckmäßigeren Eintheilung und Umstaltung dieser
herrlichen Sammlung. Die meisten Bilder wurden unter seiner Leitung
neu aufgezogen, parquettirt,^ zweckmäßiger verwahrt, und in bewegli-
che Angeln eingelassen, daß sie der Beschauer dem gehörigen Lichte zu-
wenden kann. Viele treffliche Werke wurden aus den Depots an die
Stelle minder bedeutender gesetzt und endlich bey der neuen Aufstellung
auf die Liebhader der einzelnen Genres Rücksicht genommen, und dmch
Ausstattung der Säle und Rahmen im Zeitgeschmacke das Ganze in er-
freulichen Einklang gebracht. Von K.'s zahlreichen Werken sind, ausier
den bereits genannten, besonders auszuzeichnen: Jupiter und Juno
aufIda; Dio medes, als der Blitz vor ihm einschlägt; Achill unter den
Weibern; Brutus, als ihm der Geist erscheint; Sappho, sick vom Fel«
sen stürzend; Hebe; König Melai und sein Hund; Belisar; Odip und
Antigone; Ossi an, vonMalvinen geleitet; 2 Scenen aus Byron's
Manfred, herrlich gedachte und ausgeführte Gemälde; Rudolph von
Habsburgs Begegnlkng mit dem Priester; die Krönung des Kaisers
Franz I. in Preßburg; Z r i n y i's letzter Ausfall aus S z i g e t h ;
3 Darstellungen aus dem Leben des Kaisers Franz I . , enkaustische
Wandgemälde; Kaiser Franz I. zu Pferd, für den Kaiser von Nuß-
land; Scenen aus T asso's Jerusalem und Goethe's Hermann und
Dorothea; einige große Altarblätter, worunter eine heil. Cacil ia, die
Orgel spielend, und Margaretha im Gefängniß, beyde kamen nach
Tyrnau; viele Portraits, die Zahl derselben soll sich über 1,200 be-
laufen, worunrer mehrere in ganzer Figur, so z. B. die Erzherzoge
Joseph, Anton und Johann, letzterer als Gemsenjager geklei-
det. Viele Gemälde K.'s wurden von geschickten Künstlern in Kupfer
gestochen, so z. B. letztgenanntes Bild von B las. Höfel, die Schlacht
beyAspern, und die erste Scene aus Manfred von C. R„ahl, die
Landwehrscenen von Höfel und Kov ätsch, Ossian und Odip von
John:c., 1335 wurde K. akademischer Rath.
Rrain, serzogthum. I. Geschichte. Dieses dem Königreiche
Illyrien einverleibte Herzogthum hat seinen Nahmen erst seit der Ein-
wanderung der Slaven oder Wenden (Winden, Meeranwohner) erhal-
ten, die hier den äußersten (südlichen) Erdstrich, auf dem sie sich aus-
gebreitet hatten, bewohnten, krai heißt in ihrer Sprache die Gränze,
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe I-M, Band 3
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe I-M
- Band
- 3
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 768
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie