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' Rrapp. — Rrasznaer Gespanschaft. 38!
ebendaselbst; kön. Krankenhaus zuMaros - Vasarhely, Krankenhaus
zu Carlsburg und Krankenhaus zu Szekely - Udva rhely. S.
auch Mi l i tär-Spi tä ler , Siech enhauser, Spitäler, dann
auch barmherzige Brüder, Handlungskranken- und Ver-
pfleg s - I n st i t u t e.
Rrapp (Färberröthe). Dieses wichtige Färbematerial wird in
mehreren Provinzen des österreichischen Staates gebaut, obschon nicht
hinlänglich für dessen häufigen Verbrauch in den vielen Färbereyen und
Druckereyen des Kaiserstaates. Im Lande unter der Enns beschäf-
tigte man sich schon seit langer Zeit mit dem Ackerbaue der Färber-
röthe, besonders verdient um dessen Beförderung, machte sich in frü-
herer Zeit Freyherr von Fell n er; schon im Jahre 1800 zahlte erden
Krapp-Pflanzern 60,000 Gulden., und erbaute eine Krappmühle zu
Himberg , in derf Folge ging der Krappbau hier zu Lande jedoch
wieder größtentheils ein, und wird gegenwärtig nur noch in der Gegend
von Meissau betrieben. Schon vor einem Jahrhundert war der Krapp-
bau in Böhmen bedeutend, und obschon er in den letzten Jahren des
13. Iahrhundertes stark abnahm, so traf die Regierung wieder die
zweckmäßigsten Maßregeln zur Erneuerung desselben. Seit 1313 wird
auch im Banate K. gebaut, und besonders hat sich jener zu Groß^
Becsvar gewonnene nach den damit angestellten Versuchen so vorzüg-
lich brauchbar erwiesen, daß er dem Urtheile Sachverständiger nach,
selbst dem besten ausländischen gleichgestellt werden kann« Von dem im
Inlande gebauten K. wird indessen wenig oder keiner ins Ausland
verführt, vielmehr bezieht der Staat jährlich große Quantitäten aus
Holland, den Rheingegenden, zum Theil auch aus der Türkey. Die
Einfuhr von auswärtigem derley Färbestoss nach Wien beträgt jährlich
300,000 bis 500,000 Pfund; die Ausfuhr in fremde Staaten oder in
die ungarischen Länder nicht mehr als ungefähr 30,000 Pfund.
Rrassover Gespanschaft in Ungarn, gränzt an Siebenbürgen,
die Arader und Temeser Gespanschaft und an den walachisch-illyrischen
Gränz-Regiments-Bezirk. Sie hat viele Gebirge, und wird durch die
Flüsse Temes, Maros, Karas, Bagyes, Alt-Bersowa und Bagonicz
und durch den Bega - Canal bewässert. Der Flächeninhalt beläuft sich auf
INM geogr. Q. M., die Volksmenge auf 188,000 Menschen, wor-
unter Ungarn, Slaven, Griechen, Walachen und Deutsche sich befin-
den, die in 12 Marktflecken und 219 Dörfern wohnen. — Die Pro-
ducte bestehen in Korn, Mais, Gartenfrüchten, Wein, Flachs und
Hanf; die Vieh- und Bienenzucht ist beträchtlich, und der Bergbau
wird auf Kupfer, Eisen und Bley betrieben.
Rrasznaer Gespanschaft, im Lande der Ungarn in Sieben-
bürgen, eine der kleinsten, indem ihr Umfang nur 19^- geogr. Q.M.
begreift. Die Zahl der Einwohner, meistens Ungarn und Walachen, be-
lauft sich auf 27,000, welche in 1 Marktflecken, 72 Dörfern und
2 Prädien wohnen. Die Hauptnahrungszweige der hiesigen Einwohner
sind die Waldbenühunq und Viehzucht. Der Ackerbau ist nicht für den
elqenen Bedarf hinreichend, und der Weinbau unbedeutend. — Die
Eintheilung dieser Gespanschaft geschieht in 4 Bezirke.
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe I-M, Band 3
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe I-M
- Band
- 3
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 768
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie