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Rreise. — Rrem ni y. 387
gen, besonders wenn ein durchgreifender Mann an der Spitze der Kreis-
geschäfte steht, welche gewöhnlich von ausgewählt bewährten Männern
geleitet werden. Der Aufsicht der K. ist auch zum Theil das Schulwesen
anvertraut; sie sorgen für das Beste der Unterthanen, sie erörtern dis
Streitigkeiten zwischen diesen und den Dominien, worüber sie dann in erster
Instanz entscheiden. Jedes Kreisamt besteht, nebst dem Kreishauptmann,
der zugleich Gubernial- oder Regierungsrath ist, aus mehreren Kreis-
commissären, einem Secretär, Kreisärzte, Kreiswundarzte, Kreisin,
genieur und verschiedenen Hülfsbeamten. Die Bezirke des Landes, welche
der Obsorge der K. zugewiesen sind, werden im lomb. venet. Königreiche
Delegationen (s. d.) genannt.
Rreise in Oesterreich unter der Enns, s. viertel.
Rremniy, königl. ungar. Frey- und Hauptbergstadt im Barser
Comitat, liegt in einem tiefen Thale, von sieben hohen Bergen umgeben,
die den Anblick der Stadt von ferne verhindern. Die innere Stadt
sammt dem Schlosse hat 39 Häuser, von welchen 26 das Weinschanks-
recht gegen die Verpflichtung, Bergwerke zu bauen, besitzen; außerdem
sind in den Vorstädten 582 Häuser und mehrere Berg- und dahin ge-
hörige Manipulations - Gebäude. Kirchen gibt es 5, nebst 3 Capellen,
dann ein evangelisch-lutherisches Bethhaus. Die Schloßkirche ist ein
merkwürdiges gothisches Gebäude, das im Jahre 1481 erneuert und
vergrößert wurde. Diese und die dabey liegende St. Andreas-Capelle,
im Jahre 1250 erbaut, dienen zum Gottesdienste für die große
katholisch - deutsche Gemeinde. Die Stadtpfarrkirche, durch die Stadt»
gewerke 1461 gebaut, 1557, 1642 und 1766 erweitert, ist mit
Gold und schönen Malereyen geziert, mit Kupfer eingedeckt und mit
zwey, mit Kupfer gedeckten und reich vergoldeten Thürmen versehen,
und gleichfalls der deutsch-katholischen Gemeinde gewidmet. Die Fran«
ciscaner-Kirche ist im Jahre 1634 vom Oraner Erzbischofe Lippay
sammt dem Kloster gestiftet. Die Spital- oder St. Elisabethkirche sammt
Spital hat ihren Ursprung um das Jahr 1200. — Von öffentlichen
Gebäuden sind merkwürdig : Das St. Iosephi - Spital; das St.
Elisabeth-Spital; das königliche und das gewerkschaftliche Parien-
tenhaus, in welchem kranke und beschädigte Bergleute geheilt werden;
und das Gymnasial - und Normalschulen - Gebäude; das Mädchen-
schul-Gebäude; das Rathhaus ; das k. k. Münz - Scheidegaaden-
Gebäude; und die beyden Bergverwaltungs - Hauser ; das Pfarrhaus
und das erzbischöfliche Haus. — Nebst der öffentlichen Stadt-Iu-.
risdiction befindet sich hier die k. k. Berggerichts - Substitution, das
Münzamt, Bergverwaltungs- und Hüttenamt, wie auch das ver-
einigte Waldamt. Beym Bergwerke gibt es hier und auf den sogenann-
ten Berghandlungen, den Leopoldi-, Anna-, Rudolvhi-, Mariahülf,
Michaeli-, drey König-, Finsterstern- und Ludovica-Schacht, nebst
12 Pochwerken, wodurch der k. k. Bergbau betrieben wird; dann der
Catharina-, Leopoldi- und Iohanni-Schacht, sammt vielen Stollen,
wodurch der gewerkschaftliche Bergbau mit 6 Pochwerken im Umtriebe
gehalten wird. In den hiesigen Bergwerken wird bloß Gold und Silber
erzeugt. Auch gibt es hier eine k. Vitriol-Siederey, dann 2 berühmte
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe I-M, Band 3
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe I-M
- Band
- 3
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 768
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie