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Österreichische National-Enzyklopädie - Buchstabe I-M, Band 3
Seite - 304 -
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304 R u d l e r . R u e n r i n g e , die. Rudler, Ios. , Dr. der Rechte, o^enrl. öffentl. Professor der polit. Wissenschaften und der polit. Gesetzkunde in Wien, Mitglied der sieyermärk. Landwinhschaft-Gesellschaft, geboren zu Radkersburg in Steyermark 1787, studirte die Rechte an der Wiener Universität, erhielt daselbst den Doctorgrad und wurde 1309 Professor am Lyceum zu Gratz. Vielseitige Kenntnisse und Humanität erwarben ihm bey Gründung des dortigen Lesevereins 1813 dieDirectorsstelle an demselben, welche er mit dem Beyfalle aller Mitglieder durch 3 Jahre bekleidete, und mit vielem Fleiße besorgte. 1821 wurde er an der Universität in Wien zum Professor der polit. Wissenschaften ernannt. Er schrieb: Erklärung des Strafgesetzbuchesüber schwere Polizeyübertretungen, 3. Aufi. 3 Bde.Wien 1831. —Zeiller's Necrolog (ausWagn er'sZeitschrift für österr.Nechts- gelehrsamkeit und polit. Gesetzkunde besonders abgedruckt), eb. 1839. — Organismus derösterr. Staatsverwaltung, eb. 1834. — Mehrere schätzbare Beyträge in Wagner's Zeitschrift, die seit 1834 von ihm mitDoll iner redigirt wird. 1835 ward ihm der Titel und Rang eines Regierungsrathes. Für die Einführung der so wohlthätigen wechselseitigen Brandschaden- versicherungs-Anstalten in den österr. Provinzen hat er sich als Ausschuß- mitglied der Wiener privil. Anstalt stets sehr werkthatig bewiesen und auch in gewichtigen Aufsätzen durch den Druck öffentlich ausgesprochen. Rudriaffsky, I oh . v . , Ritter des russisch-kaiserk. Wladimir- Ordens 4. Classe, Director des k. k. niederösterr. Wasserbauamtes, ist geboren zu Wien den 27. August 1783. Die ausgezeichneten Ta- lente dieses berühmten Hydraulikers bewiesen sich bey mehreren Gelegen- heiten auf das vorzüglichste; besonders aber bey dem 1819 nach seinem Plane unternommenen Baue der Ferdinandsbrücke an der Stelle der ehemahligen Schlagbrücke, wobey der Mittelpfeiler aus gehauenen Qua- dersteinen mittelst eines schwimmenden Senkkastens erbaut wurde, und welches Meisterwerk der Wasserbaukunst sich eben so sehr durch Schön'reit als Einfachheit auszeichnet. Dasselbe Jahr wurde auch unter K.'s Lei- tung die 1809 bis auf die Landjoche und die untern Theile des Mittel- pfeilers zerstörte Franzensbrücke mit bewundernswürdiger Schnelligkeit und Zweckmäßigkeit wieder hergestellt- Ruenringe/ die, ein zu der Babenberger Zeiten tochberühnncs Und reichbegütertes Geschlecht in Osterreich. Dessen Stammvater war der gewaltige Held Azzo, der die Ostmark den Böhmen entriß. Ihr Nahme soll folgenden Ursprung haben: Als sich Azzo's Enkel einst auf offenem Felde bey Eggenburg versammelten und berathschlagten, ein Stamm- haus zu bauen und selbem einen gemeinsamen Nahmen beyzulegen, ricf plötzlich einer aus ihnen: Was zweifeln und fragen wir lang, sind doch die Kühtten des Landes hier in einen Ring versammelt, davon möge das Haus Kuenring heißen. — Am meisten Macht und Ansehen be- saß das Geschlecht unter Leopold V I I . dem Glorreichen, welcher, bey seinem Zuge nach ApulieN Macht und Gewalt den Brüdern Hein- rich und Hadmar von Kuenring übergab, die, ob ihrer Treue und Wachsamkeit für ihren Herrn, so wie wegen Trotz und Stärke gegen seine Feinde, den damahls ehrenvollen Beynahmen: die Hunde, hatten. Nach Leopold's Tode waren sie jedoch dem aufstrebenden Gemüthe dessen
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Österreichische National-Enzyklopädie Buchstabe I-M, Band 3
Titel
Österreichische National-Enzyklopädie
Untertitel
Buchstabe I-M
Band
3
Autoren
Franz Gräffer
Johann Czikann
Verlag
H. Strauß
Ort
Wien
Datum
1835
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.3 x 22.0 cm
Seiten
768
Schlagwörter
Nachschlagewerk, Biografien
Kategorien
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