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R u f st e i n.
tur der Römer. Nun folgten: Perikles der Olympier. 2 Thle. eb.
1809. — Gedichte. Pesth 1818. — Erzählungen mit Zwischenspielen.
2 Bde. Brunn 1820. — Schilderschau, ein humoristischer Roman. 2
Bde. eb. 1821. — Lebensbilder, Wien 1324. — Spaziergang im La-
byrinth der Geschichte, in Briefen an Demoustier's Emilie. 4 Thle. eb.
1824—26. — Sämmtliche Erzählungen. 4 Thle. eb. 1825. — Dra-
matische Werke: Die Brautwerber (die Medizeer), Catilina, Tarpeja,
Belisar, die Minnesänger auf der Wartburg. 6 Bdchn. eb. 1825. —
Mythologie, eb. 1829. — Lustwaldchen der Laune, eb. 1330. — Als
gesammelt herausgegeben hatK.: Hesperidenhain der Romantik. 5Thle.
eb. 1318; und redigirt: A. O. Meißners Werke. 36 Bde. eb. 1813
—14; dann: Bibliothek der Humanitäts - Wissenschaften. 13 Thle.
eb. 1320 — 23. — In K.'s Tragödie „Andromache" erntete die unver-
geßliche Roose auf einer Kunstreise großen Beyfall. Eine sehr günstige
Aufnahme fand das Schauspiel „Cervantes in Algier" im Theater an
derWlen. Im k.k. Burgtheater wurden nach aufgeführt: Die Tragödie
„Tarveja" und „Ulrich, Herzog von Würtemberg ; " im Theater an der
Wien: „Die blonde Locke," Lustspiel in 1 Act, und „Die Minnesänger
auf der Wartburg," romant. Schauspiel. „Rosa von Viterbo," Orato-
rium, mit Musik vom Professor Drechsler, wurde im k. k. Redouten-
saale zu einem wohlthätigen Zwecke aufgeführt. — Für den großen
Beethoven schrieb K. auf sein dringendes Verlangen das Oratorium
„Saul." Die erste Abtheilung, die ihm sehr gefiel, hatte er schon in
den Handen, und sein Geist war schon mit der Composition beschäftigt,
als ihn leider der Tod entriß. — K.'s vorzüglichstes Werk: „Artemi-
dor in Rom" (6 Bde. Brunn und Wien 1323 — 31) wird mit dem
8. Bde. vollendet seyn. Es soll über Rom und die Römer das seyn, was
die Reise des jüngeren Anacharsis über Griechenland und die Griechen ist.
Da war allerdings viel zu lesen, zu sichten und zu sublimiren, um der
Masse des Stoffes Meister zu werden, und um der Erudition nicht die
klare schöne Darstellung aufzuopfern. Dieses Werk ist auch ins Hollän-
dische übersetzt worden. Viele Aufsätze und Gedichte, in Taschenbü-
chern und Zeitschriften zerstreut, sind erst noch zu sammeln, und so
manche halbvollendete größere Manuscripte liegen noch in des Verfas-
sers Pulte.
Rufstein (Ruefstein) , tyrol. landesfürstl. Stadt mit 1,400
Einwohnern im Kreise Unterinnthal und Wippthal, nahe an der bayeri-
schen Gränze, von 3 Seiten mit Mauern, Thürmen und einem Gra-
ben, der durch den Mitterdorferbach unter Wasser gesetzt werden kann,
umgeben. Merkwürdig ist die in gutem Stande erhaltene Bergfestung
mit dem Staatsgefangnisse, gewöhnlich unter dem Nahmen Iosephs-
burg oder Gerolzeck bekannt. Diese Festung hat nur einen Zugang,
eine Menge casemattirter Batterien in mehreren Etagen; eine verdeckte
Treppe dient zum Gebrauche der im Städtchen einquartierten Garnison
bey taglicher Ablösung der Wachen im Schlosse; Geschütz, Munition
und Verproviantirungsgegenstände werden an dem fast senkrechten Felsen
durch Kloben heraufgezogen. Die oberen Stockwerke werden von Staats-
gefangenen , die übrigen Gemächer von gemeinen Verbrechern bewohnt.
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe I-M, Band 3
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe I-M
- Band
- 3
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 768
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie