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Österreichische National-Enzyklopädie - Buchstabe I-M, Band 3
Seite - 311 -
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R u l p a. — R u m a r. 311 Franzosen auf ihre gefährlichsten Gegner, die Preußen, und suchten sich vergebens mit Säbel und Bayonnet einen Weg durch die aus dem Defile hervorbrechenden Scharen zu bahnen, aber es gelang nur den Generalen Dumon^eau, Phi l ippon und Corbinau, sich durch die preußischen Bataillons des linken Flügels zu schlagen, denn die öster« reichischen Dragoner sprengten bald die geschlossenen feindlichen Quarres, und so wurde der bey Ku lm noch fechtende Theil des französischen Heeres völlig umzingelt. Van dämme mußte sich mit den Generalen Haro und Guyot gefangen geben, 10,000 Mann Franzosen streckten das Gewehr. Außerdem verloren sie über 5,000 Todte und das ganze Ge- schütz von 81 Feldstücken. Erst auf der Höhe bey Nol lendorf ordne- ten sich die der Vernichtung entgangenen französischen Divisionen wieder, stießen abervor Peterswalde auf die Truppen des Generals Ziethen, wo sich abermahls ein Gefecht entspann, in welchem die Franzosen den Kürzern zogen. Von hier setzten sie ihren Marsch nach Liebenau fort, wo endlich die Verfolgung aufhörte. Die große verbündete Armee aber war unterdessen vom Gebirge nach, Te plitz herabgezogen, wo sie sich neuerdings zum Vorrücken nach Sachsen ordnete. Der Sieg bey Kulm war einer der wichtigsten und folgereichsten des ganzen Feldzuges, da Napoleon dadurch gänzlich in defensive Stellung versetzt wurde und alle seine bey Dresden errungenen Vortheile verloren gingen. Der König von Preußen ließ zum Gedächtnisse dieses merkwürdigen Sieges bey Arbesau ein von Eisen gegossenes pyramidalisches Kreuz setzen, so wie auch Kaiser Franz dem österr. Felozeugmeister H ieronymus, Grafen von Col loredo-Männsfe ld , der sich bey dieser Schlacht rühmlichst auszeichnete, ein Denkmal zu errichten bewilligte. Die Ge» beine der gefallenen Krieger aber umschließt ein besonderes Todtenfeld bey Te plitz. Rulpa, schiffbarer Fluß, der am Merla wodicza in Kram ent- springt und die südöstliche Landesgränze von Krain gegen das Seegebieth bildet,nachCroatienfiießtundzwischenSziszek undPetrini a sich mit der Save verbindet. Die K. in Croatien ist für dieses Land sehr wichtig, da sie dort große Getreideschiffe auf mehrere 100 Centner tragen kay.n, die ihre Frachten aus dem Banat holen; nur im Sommer ist das Wasser von Sziszek aufwärts für größere Schiffe zu seicht. Rumar, Joseph August, k. k. Oberlieutenant bey der In< fanterie, war geboren zu Grätz den 7. Dec. 1789. Sein Lieblings- studium war schon in seinem 10. Jahre die Geschichte, Topographie, Statistik und Naturgeschichte der Steyermark, wodurch auch bald seine schriftstellerische Fähigkeit angeregt wurde. Nach vollendeten Studien erhielt K. eine Anstellung als Accessist bey der k. k. Prov. Staatsbuch- haltung in Grätz; 1809 trat er mit glühendem Eifer in die Reihen der Landesvertheidiger und zog anfangs als Rechnungsführer mit der österr. Landwehre aus, trat jedoch bald als Oberlieutenant in die Rei- hen der Fechtenden, wurde als solcher m die Linieninfanterie übersetzt und zeichnete sich 1813 in der Schlacht bey Dresden rühmlichst aus, wo er durch eine Flintenkugel ein Auge verlor. 1815 wurdeK. als Platz- commandant in einem französischen Stadtchen angestellt und kehrte nach
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Österreichische National-Enzyklopädie Buchstabe I-M, Band 3
Titel
Österreichische National-Enzyklopädie
Untertitel
Buchstabe I-M
Band
3
Autoren
Franz Gräffer
Johann Czikann
Verlag
H. Strauß
Ort
Wien
Datum
1835
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.3 x 22.0 cm
Seiten
768
Schlagwörter
Nachschlagewerk, Biografien
Kategorien
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