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R u p f c r.
nungen nach den Wandgemälden des Fiesole in einer Capelle des
VaticanS;c. Außerdem zeichnete sich dieser Künstler auch durch einige
vortrefflich gemalte Gewölbsschilder in W i e n , die Prototype dieser
Gattung, aus, worunter vor aüem das schöne Bild zur Schäferinn
am Eisgrübel, dann das Gemälde vom jungen Tobias in der Apotheke
zur Krone am Graden, der Amor an der Ecke der Seilergasse, der
deutsche Reiter am Graben u. A. vorzüglich genannt werden können.
Rupfer (Naturproduct) . Das K., welches die Bergwerke
des österreichischen Kaiserstaates jährlich liefern, wird auf 60—70,000
Centner geschätzt. Die wichtigsten Kupferwerke sind in Ungarn, welches
nach Sibirien und Amerika das reichste Kupferland ist und auch das merk-
würdige Cementwasser im Herrengrund und zu Schmölnitz besitzt, wo-
raus man durch Hineinlegen von Eisenstücken das schönste und reinste K.
gewinnt, welches sich an diese ansetzt. Das meiste K. liefert das Zipser
Comitat, wo in den Schmö'lnitzer, Gölnitzer und Iasloer Werken jähr-
lich 24,000 Ctr. und mehr gewonnen werden. Dazu kommen die bana-
tischen Bergwerke zu Oravicza, Szaszka, Moldava und Dog-
llacska mit 6—7,000 Ctr., das Sohler Comitat mit 3—4,000 Ctrn.
und mehrere kleine Werke in verschiedenen Gespanschaften, im Ganzen
berechnet man die jährliche Ausbeuteauf38—40,000 Ctr. — InOster-
reich ob der Enns wird im Groß a r l , im L eogangerthale, zu
Mühlbach, ober Mi t te rs i l l u. a. O. auf K. gebaut. Ber Bau
im Großarl ist der wichtigste im Lande und wird an der Schwarzwand,
zu Kard eis, auf der Schlappachalpe und an der Tafern betrieben, sonst
war der Ertrag 30,000 Kübel E^ , woraus 500 Ctr. reines K. ge-
wonnen wurden, das seiner Güte und Geschmeidigkeit wegen jetzt noch
sehr gesucht wird. — In S te ' y e rm a r k wird das beste K. zu
Kohlwang aus Gelberz gewonnen; nicht so geschätzt ist das aus der
innern Radmar, welches sämmtlichen das österr. Messingwerk zu Reich-
ranning abgeführt wird, dann das sogenannte Rosettenkupfer von
Walchen und Eblern. Der Ertrag des ganzen Landes ist bey 800 Ctr.
jährlich. -^ In T y r o l, welches einst mit K. so reichlich gesegnet
war, wie noch jetzt die zahlreichen, aus Erz gegossenen Denkmaler aus
früheren Zeiten darchun, baut man gegenwärtig nur mehr am Joch-
berge, an der Kelchalpe bey Ki tzbühel, bey Schwatz, zu Ahrn
und am Pfundererberge bey Klausen. Letztere beyde erzeugen auchCe«
mentkupfer. — In Kärnthen befindet sich ein Kupferwerk bey Groß«
frag ant im Villach er Kreise. Da die Kupferkiese daselbst in einem äu-
ßerst festen Gesteine brechen und schwer zu gewinnen sind, so ist zwar
die Ausbeute nur gering, dieses K. ist jede ^ unter den im österr.
Staate gewonnenen Kupftrgattungen eines der semsten und dehnbarsten,
und eignet sich vorzugsweise zu Draht und zu Composttionswaaren. —
Die ehemahligen Bauten auf K. in der Lombardie sind grvßen-
theils eingegangen, nur zuDengo wird noch aus den dort vorkommen-
den Kupferkiesen alle 3 Jahre das K. ausgeschmolzen und in Roset-
tenkupfer verwandelt. — Im V en etia nisch en wird zu Agordo
auf K. gebaut, und die Erzeugnisse nach Venedig abgeliefert. —
Böhmen erzeugt nach Auflassung der Kupfcrwerke bey Grasl i tz,
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe I-M, Band 3
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe I-M
- Band
- 3
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 768
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie