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322 Ruppitscb's Privatsammlung :c. — Rurka.
pri
ren.
scher Schule (Dürer, Cranach :c.); Incunabeln; Manuscripte mit Minia-
turen, darunter mehrere ausgezeichnete auf Pergament (Gebethbücher;
Hovae; IlLurez); Pergamentdrucke (z.B. Theuerdank) ; altdeutsche Poesie
in Handschriften und den seltensten Drucken, welch letzterer Zweig wohlder
bedeutendste der Sammlung. Pfinzing's Theuerdank ist fast in allen
Ausgaben vorhanden.
Rur ima, ungar. Marktflecken im Säroser Comitat mit 2 Castel-
len und einer kathol. Pfarre, treibt Handel mit Leinwand.
Rnrka, Adalbert I os , geschickter Kalligraph, Schriftstecher
und Lithograph, Inhaber der großen goldenen Civil-EhrenmedMe,
ist geboren den 11. April 1735 zu Turan in Böhmen. Seine erste
Bildung erhielt er bey den Piaristen zu Schlan; in frühester Jugend
schon zeigte er viele Anlagen und Neigung zur Schönschreibekunst, und
er erwarb sich in den Schulprüfungen stets die ersten Preise in diesem
Fache. Von 1799 bis 1308 diente K. bey verschiedenen Witthschaftsam-
tern als Amtsschreiber; 1309 erhielt er eine Anstellung bey dem Fürsten
Franz Joseph v. Dietrichstein als'Güterdirections-Kanzlist in
Wien. 1813 erhielt K. durch seine Geschicklichkeit in der Kalligraphie
eine Acceffistenstelle bey der k. k. Finanz- und Commerz - Hofstelle,
1315 wurde er zum Hofkanzlisien befördert. 1322 erhielt er von der
k. k. niederösterr. Landesregierung auch das Decret als gehörig autori-
sirter Lehrer der Schönschreibekunst, als welcher er sich durch Bildung
vieler Schüler nahmhafte Verdienste erwarb. In der Folge machte sich
K. auch mit der Art und Weise, auf Stein zu zeichnen und in Kupfer
zu graviren bekannt, und lieferte in beyden Fächern schatzenswerthe Ar-
beiten. Die gelungensten seiner Leistungen mögen folgende seyn: Fe-
derzeichnungen. 2 kalligr. Federzeichnungen, welche er dem Kaiser
Franz überreichte, und dafür mit 500 Gulden belohnt wurde; Ab-
schiedslied mit Musiknoten und fünf und siebzigerley Schriften; die Volks-
hymne: Gott erhalte :c.; mehrere große und kleine Quodlibets; Hta-
donna velala, nach S assoferr ato, punctirt, nebst mehreren Por-
traiten und Copien berühmter Gemälde. — Lithographien (gröfitentheils
bey Ier . Bermann erschienen). Tableau derKalligraphie; Alphabete
aller gangbaren Schriften; grosies gothisches Alphabet mit derley Orno-
menten:c. — In Kupfer radirt: Anleitung zur Selbsterlernung der
deutschen Currentschrift; Anleitung zur deutschen, englischen und fran-
zösischen Cm-rentschrift; Anweisung zur höhern Schönschreibeklmst :c.,
sein Hauptwerk in 43 Querfolioblättern, welches er dem Kaiser Franz
widmete, und dafür mir der grosien goldenen Civil-Ehrenmedaille be-
lohnt wurde; ein g'.oßes kalligr. Potpourri, dann mehrere Quodlibets,
Musierblatter, Tableaur, Devisen für Stammbücher :c. Endlich sind
auch seine kleinen Visitkarten, welche gewählte Devisen und Wünsche
mit den zierlichsten Schriftzeichen und geschmackvollsten Verzierungen ent
halten, lobend zu euvahnen.
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe I-M, Band 3
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe I-M
- Band
- 3
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 768
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie